“Living is a risk & WILL result in death!”

– unbekannt

Das Jahr 2020 war ein Jahr, wie es eigentlich normal in der Geschichte des Menschen ist: Voller Katastrophen, Tragödien und Tod. Neu ist nur, dass es ausnahmsweise auch in Deutschland mal angekommen ist, dass die Welt nicht nur etwas ist, was man nicht betroffen von seinem Sofa mit Diätcola und BioChips in der Hand anschauen kann, als wäre es ein schlechter Film, um danach schnell zu Fussball umzuschalten und ein 1:0 eines klimafreundlichen Lederballs (oder ist es gar Plastik?? Künstliche Empörung!) zum Highlight des Tages zu erküren.

Ab einem gewissen materiellen Niveau dreht sich in der modernen westlichen Gesellschaft alles um Sicherheit. Früher wurde das öfter mit dem Begriff Besitzstandswahrung versehen. Und wenn man sich so umschaut, in den durch Kredit finanzierten Neubauvierteln deutscher Vorstädte ohne Keller, aber mit reichlich Holz und Bauschaum, dann bekommt man einen Eindruck davon, was das im Jahr 2020 heisst. Schon im Spätsommer habe ich einige Eindrücke bei der Durchreise durch Deutschland (das Thema greife ich wieder auf) sammeln können. Die zwei Autos von Michael und seiner Frau Leonie sind Vollkasko versichert, der Kredit für die Autos ist mit einer Restkreditversicherung abgesichert, das Schuldenhaus ist abgesichert falls Leonie plötzlich alleine ist, falls Michael an zu viel Gemüseshakes und Jogaübungen stirbt. Das neue Smartphone, versichert. Die Gesundheit, um im Einbettzimmer dahinzusiechen und von Prof. Dr. Dr. Dr. Waghals-Schneider zwei nicht verständliche Worte in der Woche zu hören, versichert. Die Katze, versichert. Der Hund, versichert. Die Drohne um die Nachbarin zu überfliegen, versichert. Der neue Computer für spannende Internet-Abenteuer und die eigentliche Gefahr für Leonie, versichert. Der neue Rasenmähroboter im Garten, versichert. Und dann der ganze Vermögensaufbau, der wird natürlich auch nur mit angezogener Handbremse durchgeführt. Garantiert. Riester. Und Fondspolicen mit der neuen 90% Beitragsgarantie. Die 100% gibts nicht mehr. Schade. Man kann wirklich vieles garantieren – für sehr viel Geld.

Nur das Glück kann man nicht garantieren. Aber den Tod. Ganz ohne Versicherung. Und kostenlos, ohne Papierkram.

Das Leben ist ein Risiko und endet mit dem Tod. Nicht mal die Todesart können wir uns aussuchen. Alles absichern oder daheim bleiben?

Quelle: Bildlizenz frei von titlemax.com

Risiko


Risiko weist je nach Fachgebiet einen unterschiedlichen Begriffsinhalt auf, allgemein wird hierunter die Möglichkeit des Eintritts künftiger Ereignisse, die nachteilige Auswirkungen wie Verlustgefahren in sich bergen, verstanden. Komplementärbegriff ist die Sicherheit.

Die andere Seite

Auf der anderen Seite der Erkenntnis über das Risiko steht natürlich die Familie und die Kinder, die man absichern will. Niemand will, dass die eigenen Liebsten ohne etwas da stehen, wenn man die Erde unerwartet schnell verlässt. Absolut verständlich und für kleines Geld machbar und sinnvoll.

Und das, was man sich erarbeitet hat? Niemand will das einfach verlieren oder gefährden und um Jahre zurück fallen. Hier geht es vorwiegend um den sozialen Absturz, den man verhindern will. Dass man eben wieder in einer kleinen Mietwohnung wohnen muss, nur ein Auto hat und vermutlich ist das ein Kia, dass man zu Penny eher kohlenhydratlastig einkaufen gehen muss und statt zum Italiener mit Vierjahreszeitenpizza und zwei Getränken zu gehen, dann Tiefkühlpizza essen muss. Das Leben ohne die ganzen unterschätzen und für selbstverständlich genommenen Privilegien, kann schon recht trist und grau werden, wie das Dezemberwetter in Deutschland. Muss es aber nicht. Es ist doch stark eine Frage eigener Anpassungsfähigkeiten, der Perspektive und der Dankbarkeit für kleines. Komischerweise muss diese Dankbarkeit für kleine Dinge immer auf Erfolgsseminaren von Bodo Schäfer und Jürgen Höller teuer verkauft werden. Es scheint, als wenn die Suche nach der Dankbarkeit unter dem Mahagoniholztisch eher eine Schichtenfrage ist. Aber zweifellos ist sie etwas, worüber man nachdenken muss.

Ist Glück eine Frage der Perspektive?

Als mich ein alter Bekannter, der wirklich alles nach deutschen Massstäben hat (Versicherungen, Häuser, Cash und Co.), mehrfach im Laufe der Monate betrunken abends angerufen hat und mir sagte, dass er das beste Leben überhaupt führt, fing ich selbst mal wieder an, über die Dankbarkeit nachzudenken. Wie klein ist klein? Also, kann ich mich über einen Marienkäfer freuen? Oder den Sonnenaufgang? Oder habe ich mal wieder einfach Spaghetti Bolognese gegessen und gedacht, das schmeckt wie in meiner Kindheit. Mein Lieblingsessen, wie von Millionen anderer Kinder in Deutschland. Dank Miracoli ist das wohl noch immer so, aber komplett selbst zubereitet und ohne “Mischung” schmecken sie noch besser. Und ich verrate euch etwas, noch besser schmecken sie in Griechenland, nicht in Italien. Wenn man dazu einen selbst gemachten Bauernsalat ist mit frischen Gemüse aus dem Garten. Bin ich noch dankbar dafür? Gott, ich hoffe es. Wenn dieses Gefühl weicht, dann beginnt der echte Sterbeprozess des Herzens.

Dankbarkeit für das was wir erleben dürfen, ist eines der besten Mittel gegen unsere Ängste.

Nordgriechenland, 2020.

Dankbarkeit


Dankbarkeit ist ein positives Gefühl oder eine Haltung in Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten hat oder erhalten wird. Man kann dem Göttlichen, den Menschen oder sogar dem Sein gegenüber dankbar sein, oder allen zugleich. Geschichtlich gesehen stand und steht die Erfahrung der Dankbarkeit im Blickpunkt einiger Weltreligionen. Sie wurde intensiv diskutiert von Moralphilosophen wie etwa Adam Smith in seiner Theorie der ethischen Gefühle (1759). 

Dankbarkeit lernen

Verstandesmässig weiss jeder von uns was Dankbarkeit ist. Dieses gute Gefühl, wenn einem beispielsweise etwas Wiederfahren ist, was man nicht erwartet hätte. Eine Freundin oder ein Freund hat uns positiv überrascht. Oder weil wir uns Weihnachten nähern, vielleicht ein paar Liebe Gedanken auf einer Karte. Unerwartet, nicht geplant oder erwartet. Auch bei Dingen, die wir nicht beeinflussen können, kann sich Dankbarkeit einstellen. Wann haben wir uns zuletzt mit einer Tasse Kaffee den Sonnenaufgang angesehen?

Aber kann man Dankbarkeit lernen? Und wenn ja, wie?

Persönlich bezweifle ich massiv, dass man diese auf Erfolgsseminaren und Motivationsshows lernen kann. Auch nicht durch Zugehörigkeiten und Massenveranstaltungen. Und schon gar nicht durch bezahlte Coachings. Ohne auf den Weihnachtsartikel nächste Woche vorweg zu greifen, sage ich auch warum. Weil der Adressat fehlt oder substituiert (ersetzt) wurde. Wenn ich nicht weiss, wem ich für etwas Danke sagen kann, wird es mich nicht so tief erfüllen, wie wenn ich es weiss. Geben macht glücklicher als empfangen. Auch die Dankbarkeit sucht nach einem Empfänger.

Die Absatzzahlen von Psychopharmaka sprechen nicht gerade dafür, dass der westliche Lebensstil und bisherige moderne Ideen das “#best life ever” sind.

Abgesehen davon, geht es bei den genannten “Verkäufern von Dankbarkeit” fast immer um materielle Dinge und nur um das eigene Selbst. Erst durch Dankbarkeit, die losgelöst von Besitz und “Dingen” ist und wenn man anfängt sich Gedanken über die Empfängeradresse macht, empfindet man diese tiefe innere Dankbarkeit. Aber kann man das nun lernen? Nächste Woche dazu mehr.

Tiefe Dankbarkeit für all die Dinge, die wir nicht uns selbst zu verdanken haben, reduziert Ängste. Und sie ist ein Teil des Glücks. Ein Beispiel dafür welches jeder kennt, ist bekannt aus den vielen Forschungen zum Thema Glück. Warum sind Menschen, deren Grundbedürfnisse abgedeckt sind, aber die meist viel weniger besitzen als Mitteleuropäer oft glücklicher? Sind es die Werte der Familie? Die der Religion? Und warum wurden sie unglücklicher, als das Internet sich “ausbreitete”? In der Frage stecken schon einige Antworten, die die bekannten Studien aufdeckten. Aber zum Ende des Jahres 2020 soll es nicht um diese Studien gehen, sondern um uns.

Angesichts von Corona und den massiven Verwerfungen, die wir erleben und erleben werden, soll dieser kleine Artikel keine intellektuelle Übung sein, sondern einen kleinen Blick in das Jahr 2021 wagen.

“Uncertainty is an uncomfortable position. But certainty is an absurd one.”

– Voltaire

Ängste und Sorgen? Wie geht es weiter? Der Jahreswechsel 2020/21 ist anders.

2021


Unter Ungewissheit versteht man in der Entscheidungstheorie die mangelnde Kenntnis über die künftige Entwicklung eines Umweltzustands. Mangelnde Kenntnis beschreibt einen Informationsgrad, bei dem die möglichen Umweltzustände und die Ergebnisse bei Wahl einer bestimmten Handlungsalternative und Eintritt eines bestimmten Umweltzustandes bekannt sind, aber die (subjektiven und objektiven) Eintrittswahrscheinlichkeiten der Umweltzustände unbekannt sind. Sie ist eine Unterart der Unsicherheit. Sprachlich ist Ungewissheit die Negation von Gewissheit.

Ausblick 2021

Als ich früher in Banken arbeitete, gab es immer Ausblicke und Rückblicke. Natürlich mit Anglizismen ausgedrückt, damit dies gut bezahlte Führungskraft ihre Fachkompetenz unterstreichen konnte. Die Rückblicke waren einfach und meistens war es nicht so gelaufen, wie man sich das ein Jahr davor wünschte. Und die Ausblicke waren Schwachsinn, weil eben niemand wusste was die Zukunft bringt und sie dummerweise auch immer anders ablief, wie man es auf Vorstandsebene beim Diätkuchen essen wollte.

Das ändert sich mit dem Jahreswechsel 2020/2021 nicht. Niemand weiss, was das nächste Jahr bringt, außer wenn es um so triviale Dinge wie den Wegfall von Soli geht. Und darüber hätte ich auch schreiben können. Oder darüber, dass es nach wie vor das Beste für die Altersvorsorge und den passiven Vermögensaufbau ist, ETFs zu besparen und keinen Riestervertrag und diesen ganzen geförderten Schrott abzuschliessen. Oder dass Bankberatung teuer, oft unehrlich und unnötig ist. Aber das wissen meine Leser schon lange und die meisten, die neu hier auf den Blog kommen, wissen es von den tausenden anderen Finanzblogs. Das Wissen ist einfach gesetzt und wurde hier auch schon seit 2017 beschrieben. Nichts neues unter der Sonne.

Nächstes Jahr wird es auf Blackwater.live noch mehr als jemals zuvor darum gehen das Leben zu vereinfachen, um unsere Mitmenschen, um Wege aus dem System, um Glück und Dankbarkeit, um Glauben und alles andere, was wir zum Leben wirklich benötigen.

Was mit dem Jahreswechsel 2020/2021 anders ist, ist dass wir nach vielen Jahren des Booms, der heilen kleinen Tagesschau-Sofawelt mit Chips nun vor einem dramatischen Wirtschaftseinbruch stehen mit tausenden Arbeitsplätzen und Existenzen, die vernichtet werden. Neu ist, dass ein Virus die abgesicherte und wohl geplante Zukunft zunichte machen kann und in vielen Fällen auch macht. Neu ist, das oft verdrängte Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit. Neu ist für viele, dass sie vielleicht nicht Rentner werden, sondern auch schon als junge Menschen sterben. Das Sterben in jungen Jahren an anderen Krankheiten gab es schon vorher, aber wie schon geschrieben, ist die Verdrängung eine starke Kraft. Eigentlich ein Schutzmechanismus, aber ausgenutzt von ganzen Industrien und der Werbung, wird dieser Schutzmechanismus zu einer Filterblase der Realität. Dank Corona und der dauernden Penetration des Gehirns mit diesem Thema, brechen Gedankenwelten auseinander. Und da sind sie wieder, die alten Ur- Ängste. Und der einzige Schutz davor wird sein, die Ur- Gefühle wie die Dankbarkeit wieder zu beleben. Die echte, tiefe, nachhaltige Dankbarkeit. Nicht für das neue Auto und den dritten Fernseher. Sondern für Sonnenaufgänge, Spaziergänge, einfaches leckeres Essen, für unsere Freunde und die Familie, für jeden Tag, an dem wir ohne Schmerzen aufstehen, den Geschmack von Kaffee, das Privileg einer warmen Dusche. Dankbarkeit – für das Leben. Weil es ein Geschenk ist und keine Selbstverständlichkeit.

“Cat: Where are you going?
Alice: Which way should I go?
Cat: That depends on where you are going.
Alice: I don’t know.
Cat: Then it doesn’t matter which way you go.”

― Lewis Carroll, Alice in Wonderland

24 Kommentare zu „Was bringt 2021?

  1. Meine Geburtstagskarte 2021 (vor ein paar Tagen gestaltet und drucken lassen) enthält auf der einen Hälfte die Frage:

    What if
    you woke up today
    with only the things
    you thanked
    God
    for yesterday?

    Jeden Abend, wenn ich mich in mein Bett kuschle, danke ich Gott dafür, dass ich es warm habe, geschützt in meiner kleinen Wohnung. Dass ich satt bin und nur wenig Schmerzen habe. Dass ich eine Familie habe, die mich liebt und die ich liebe. Freunde, die schon jahrzehntelang mein Leben begleiten. Eine gute Kindheit und viele schöne Erinnerungen daran. Dass Gott mir Fähigkeiten gegeben hat, mit denen ich mein Auskommen (meist) verdienen kann. Dass ich noch in einem sicheren Land lebe, in dem ich auch große Freiheiten habe. Dass die Natur so regenerationsfähig ist, dass wir sie noch immer nicht völlig kaputtmachen konnten. Dass Gott immer noch überreich Nahrung wachsen lässt, Regen schickt, immer wieder die Hand dazwischenhält, wenn ich mal wieder im Auto nicht aufgepasst habe, … Mir fallen noch hunderte weiterer Dinge ein, für die ich dankbar sein kann und muss.

    1. Frau B aus N, geil.😂😂 Ich bin Frau A aus B oder T, je nachdem. Deine Karte ist ja mal mega. Stimmt alles. Wenn ich nicht gerade mal dankbar bin für mein Internet, die Fähigkeit mein Studikredit abzuzahlen oder auf ein warmes Croissant mit Latte, dann auf die Gesundheit. Eine Freundin von mir hat mit knackigen 26 schon Krebs. Was für ein Leben. Dankbarkeit ist echt wichtig.

  2. Hallo Martin,
    ich fand Deine „Sammelbüchsenaktion“ mit. FX Trading für Ärzte ohne Grenzen im letzten Jahr ganz toll und möchte mich auch in diesem Jahr daran beteiligen. Kommt da wieder was und wie wird es technisch ablaufen? (Überweisung auf welches Konto?)

    Grüße

    Gerhard

    1. Hallo Gerhard, über die letzte Aktion werde ich ja im kommenden Januar berichten. Und dann wird es wieder eine neue für 2021 geben. Alles weitere dann in dem Post dazu. Aber schön, dass Du wieder dabei sein willst.

  3. Lieber Blackwater,

    vielen Dank für deine immer wieder lesenswerten Kommentare und Tipps.

    Manchmal weiß ich nicht ob diese überzeichnet sind oder doch der Realität entsprechen und manchmal kann ich deiner Meinung auch schlicht nicht zustimmen.

    Beim Thema Dankbarkeit hast du es mal wieder sehr genau auf den Punkt gebracht.

    Ich persönlich bin in meinen jungen Jahren schon um jeden Tag froh, an dem es für mich ein Morgen gibt. Man schuldet es der Welt und dem Universum darüber zu staunen, auch wenn man nichts mit Religion am Hut hat. Es gibt einfach so viel zu lernen, dass ein Menschenleben nicht reicht! 🙂

    Ich würde dazu gerne so vieles Schreiben. Aber ich denke es wissen viele hier, dass auf unserem Planeten einiges schief läuft und dass das niemanden wesentlich interessiert, aber ich kann daran auch nix ändern, außer meine “Bubble” zu verbessern.

    Ich wünsch euch alles Gute für 2021, einen schönen Urlaub und bleibt Gesund!

    1. Danke für Deinen netten Kommentar! Manchmal sind meine Artikel überzeichnet im Moment der Veröffentlichung, aber dann werden sie im Nachhinein regelmässig von der Realität überholt. 😉 Es wäre ein Wunder, wenn jeder den Artikeln hier immer 100%ig zustimmen könnte. Alleine von den Themen ist das schon unmöglich. Wenn das Ziel eines Blogs Zustimmung und viele Follower ist, dann darf man beispielsweise NIEMALS über Religion schreiben. (eher über Gutscheine, Black Friday oder Steuervorteile) Das ist nur eines von vielen Reizthemen, was in unsere heutige “Instagram-schöne-Bilder-Welt” nicht reinpasst. Diesen Freitag kommt der jährliche Weihnachtsartikel. Der wird mich schätzungsweise 5-10 Leser “kosten.” Dafür ist es aber erfahrungsgemäss so, dass sich in 6 Monaten ein Mensch meldet, dem der Artikel geholfen hat einfach etwas mehr nachzudenken und sich doch mal mit diesen grossen Lebensfragen zu beschäftigen. Und das ist es mir dann wert. Auch Dir alles Gute für 2021, vor allem Gesundheit und eine erholsame Zeit zwischen den Jahren!

  4. Wieder ein Megapost, kurz aber guuut! Diese Artikel bringen zumindest mich immer sehr zum Nachdenken! Danke Martin und einen schönen Advent dir und deiner Familie!

  5. mrtn🥰 das Bild mit dem kleinen Mädchen, voll traurig🥺 Es kommen schon Erinnerungen hoch…🥺…Ich möchte estwas anderes aber schreiben. Konntest du helfen bei dem Bekannten? Also dem es so schlecht ging?? Die schönen Worte auf deinem Blog oder vielleicht wenn er mal Quran liest? Oder auch was du geschrieben hast aus dem Incil? Das hilft sehr und gibt sehr viel Stärke. Oder beten.(am stärksten) Ist schon schlimm weil ich auch immer denke, die Menschen haben hier alles und sehen oft aber unglücklich aus und manche sind sogar sehr böse mit Blicken und Worten. Was kann man tun?🥺

    1. Saliha, das ist ganz lieb von Dir, dass Du Dir solche Gedanken machst. Natürlich versuche ich zu helfen, aber am Ende des Tages bringt das nur etwas, wenn jemand sich helfen lassen will. Und genau das ist oft das Problem. In vielen Fällen kann man einfach nichts tun. In anderen Fällen, braucht es professionelle Hilfe und dann werden Medikamente verschrieben. Jetzt bin ich kein Facharzt oder Experte für solche Probleme, aber von allem was ich weiss und rückblickend auf meine bescheidene Erfahrung, liegen die Probleme oft viel tiefer und die Betroffenen (so habe ich es oft erlebt) wollen nicht so weit in die Tiefe gehen, sondern schlucken lieber Medikamente. Aber es gibt definitiv auch Menschen, bei denen es auch gar nicht mehr anders geht. Sei froh, dass es Dir gut geht und Du Dir solche schönen und positiven Gedanken machen kannst Saliha.

    2. Dua = Gebet. https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/d/dua

      Auch ich freue mich auf den Weihnachtsartikel und die munteren Diskussionen, die dann sicher entstehen werden. Nur einen Wunsch hätte ich: Dass diese Diskussionen dann dort statt finden. Es ist sonst immer so verteilt über den Blog und man findet es nicht. Oder du räumst mal das Archiv auf.

  6. “ein alter Bekannter, der wirklich alles nach deutschen Massstäben hat (Versicherungen, Häuser, Cash und Co.), mehrfach im Laufe der Monate betrunken abends angerufen hat und mir sagte, dass er das beste Leben überhaupt führt, fing ich selbst mal wieder an, über die Dankbarkeit nachzudenken.”

    Ich frage mich das schon lange, warum sind Menschen so unglücklich oder gar depressiv wenn sie alles haben. Manchmal wurde das mit der “Wohlstandsverwahrlosung erklärt.”

    Konntest du deinem Bekannten helfen? Beratungsstellen?

    1. Ich habe es unter dem Kommentar von Saliha schon geschrieben. Man versucht was man kann, aber nur wenn die Betroffenen etwas ändern wollen, gibt es eine Chance. In dem Fall will man(n) es nicht.

  7. Dass der Soli 2020 weg fällt, ist für viele Deutsche schon ein riesiges Ereignis. Auch wenn es eigentlich heissen müsste: Der Solidaritätszuschlag für die 10 Prozent der Zahler die jetzt schon für über 50 Prozent der gesamten Einkommensteuer aufkommen wird beibehalten. Meines Wissens sind die Top-Verdiener davon nicht befreit, sondern ca. neunzig Prozent der Zahler. Die Lücke beträgt über 10 Milliarden Euro dadurch. Geld kann aber einfach gedruckt werden. Sieht man bereits. TOller Blog, mal was anderes!

  8. Danke, interessantes Schaubild, Martin!

    Wer sich’s ausdrucken und aufhaengen will:
    https://www.titlemax.com/media/how-likely-you-are-to-die-from-different-activities-behaviors-4.png

    Interessant waere noch einzutragen, wie gefaehrlich Covid19 je nach Alter/Geschlecht/Land fuer jemanden waere?
    (OH NEIN, KEINE CORONA DISKUSSION AUF DIESEM BLOG)
    Tut mir leid, gehoert zum Leben dazu …

    Nehmen wir Martin: Bisher sind in D 100 Maenner im Alter von 40-49J an/mit Covid19 gestorben.
    quelle: querschuesse.de/wp-content/uploads/2020/12/u94.png

    Sagen wir, die Pandemie laeuft noch bis in’s Fruehjahr weiter.
    Runden wir grosszuegig auf 150 Todesfaelle auf.
    Also ca. 150 Maenner in der Altersgruppe 40-49 werden dann innerhalb eines Jahres an Covid19 gestorben sein (im darauffolgenden Jahr hoffentlich kaum welche, wegen Impfung etc)

    Was heisst das nun? Wieviele sterben ueberhaupt in der Alterskohorte 40-49J pro Jahr und an was?:
    Insgesamt 2019 gestorbene Maenner (40-49J): 10.123
    Die groessten drei Untergruppen:
    Krebs: 2.151
    Herz/Kreislauf: 1.853
    alle Ausseren Einfluesse (Unfaelle/etc): 1.842

    Ausgewaehlte Einzelposten, gestorbene Maenner 40-49J 2019:
    Suizid: 832
    Unfaelle incl. Spaetfolgen (zB Haushalt/Arbeit): 826
    direkt auf Saufen rueckfuehrbar: 644
    Transportmittelunfaelle: 246
    Covid19(Mrz2020-Feb2021): 150?
    Unbestimmte Ursachen: 139
    Stuerze: 102
    HIV(AIDS): 44
    taetl. Angriff: 38
    Ertrinken: 32
    Grippe2019: 24

    quelle: www-genesis.destatis.de/genesis/online?sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=23211-0004#abreadcrumb
    (Maenner 40-unter45 und 45-unter50 addiert)

    LG Joerg

    1. Guten Morgen! Wie erklärst du dir dann die steigende Auslastung auf den Intensivstationen? M.E. ist Corona durchaus sehr gefährlich und ich würde es nicht runter spielen! Das kann böse enden.

      1. @Bedenken
        Die Auslastung auf den Intensivstationen ist der Grund, weshalb wir Lockdowns haben (Ueberlastung der Gesundheitssysteme verhindern).
        Hier sind wir aber momentan (meiner Meinung nach) noch sehr komfortabel aufgestellt. Es gibt ca. gleichviele freie wie Covid19-belegte Betten:
        https://www.querschuesse.de/corona-faktencheck/ gehe zu: Divi-Intensivregister:

        “Von aktuell 22542 Intensivpatienten in ganz Deutschland haben 4339 Covid-19, 4753 Intensivbetten sind frei. Insgesamt stehen 27295 Intensivbetten zur Verfügung. Man sollte Zahlen wie diese zu den Covid-19 Intensivpatienten (41323 bisher in 2020) auch immer mal in Relationen betrachten, denn nach den letzten verfügbaren Daten von Destatis, wurden im Jahr 2018 1,905 Millionen Patienten in Deutschland intensivmedizinisch behandelt”

        Auf den Intensivstationen liegen Menschen (hoffentlich genesen sie bald), die aehnliche Altersstrukturen haben (also v.a. alte Menschen), wie, die schon gestorbenen (verlinkten Schaubild oben).

        Falls sich einer ueber die verlinkte Datenaufbereitung wundert: die findet man genauso (aber nicht so schoen in Summe aufbereitet) auch bei Zeitungen (die Zeit) oder zB N-Tv.
        Meine Intention ist nicht zu verharmlosen, sondern Aengste vor Unbekanntem in Frage zu stellen, indem andere Lebensrisiken (die oft achselzuckend, pers. konsequenzlos hingenommen werden) vergleichend gegenuebergestellt werden.
        Also weniger Angst, sondern mehr berechnendes Risiko-einschaetzendes Verhalten. Mehr Wissen & Kompetenz, gegen Unsicherheit.

        Ein durchschaubarer Trick ist es stets mit EINZELFAELLEN zu argumentieren (natuerlich gibt’s auch vereinzelt junge Leute mit Komplikationen) statt mit STATISTIK. So wird der Blick aus der Adlerperspektive/auf das Gesamte verhindert und Angst ist ein guter Zuchtmeister …

        Aus meinem priv. Umfeld muss ich allerdings sagen: das gelingt kaum/nicht. Emotionen sind hier wesentlich staerker als sachliche Risiko-Diskussionen.
        Aber das kennen wir ja schon von zB Flugangst (Fliegen ist das sicherste Transportmittel), Angst vor Spinnen (in D gibt es keine toedlich giftigen) oder abgemildert: Investitionen in Aktien (Angst vor Schwankungen)?
        Man dringt nicht durch.
        Da hilft nur (sag’ ich zu mir selber): die anderen in ihren Aengsten versuchen ernstzunehmen und mit Argumenten aufzuhoeren …
        Lieben, statt bekehren 😉

        LG Joerg

    2. Hallo Joerg, das Zahlenmaterial habe ich mir auch schon mehrfach angeschaut. Es wirkt wirklich etwas, sagen wir irreführend. Die Conclusio für mich was Corona angeht ist: Die Sterberate über alle Altersklassen hinweg ist bei Weitem nicht so hoch wie erst befürchtet (bei 2% wie bei der spanischen Grippe hätten wir Leichenberge vor jeder Stadt), aber ich will es auch nicht bekommen. Die Toten, die in den Medien angegeben werden, stammen überwiegend aus der 75+ Generation, aber es gibt auch vereinzelt jüngere Menschen mit schweren Verläufen. Es bleibt russisches Roulette. Und das würde ich sicher nicht mitspielen wollen.

      1. Hach ja, diese beliebte Totenzählerei. Finde und fand ich von Anfang an dümmlich … und nur zur Verharmlosung dieser “Grippe” (eine beliebte andere Art der Verharmlosung) geeignet. Tot oder nicht tot … mit den vielfältigen schweren Spätfolgen, wovon auch Jüngere oft betroffen sind, möchte ich mich nicht mein Leben lang rumplagen müssen. Auch wenn ich als “Geheilter” – oder besser: als Nicht-Gestorbener – in den Statistiken der Totenzähler keine Rolle mehr spielen würde.

      2. @Martin, @Georg
        durchaus vernuenftig. “Vorsicht ist die Mutter aller Porzellankisten”.

        Etliche von uns werden Covid19 schon unbemerkt gehabt haben (symptomlos/symptomarm) v.a. juengere Menschen/Kinder. Dunkelziffer?
        Im Fruehjahr wurden ja nur die Symptomtraeger getestet mangels Tests. Im Sommer/Spaetsommer waren Symptome weniger schwer?

        Die “Spaetfolgen”-Diskussion ist ganz einfach: auf lange Sicht sind wir alle Tod. Die einen etwas frueher, die anderen etwas spaeter.
        Fast alle Krankheiten koennen mehr oder weniger schlimme Spaetfolgen haben (zB Grippe, Borreliose). Dazu weiss man wenig und es ist schwer es im Nachhinein eindeutig zu zuordnen?
        Was wir bisher wissen ist, dass Millionen von Menschen weltweit ohne schlimme Spaetfolgen (bis jetzt) wieder genesen sind. Einzelne/wenige dagegen mit solchen zu tun haben (nur die schaffen es in die News?).

        Am besten jeder versucht ein gesundes Immunsystem zu pflegen (Bewegung, Ernaehrung, Schlaf, nicht Aufregen, weniger Angst/Stress, gesunde Beziehungen, usw), dass hilft bei allen moeglichen Krankheiten!

        LG Joerg

  9. Nächste Woche Freitag kommt der diesjährige Weihnachtsartikel 2020 und dann geht es für mich in den Urlaub. Safiya moderiert dann. Im Januar 2021 starten wir dann mit einem klassischen Finanzartikel.

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