“Um einen Bärenangriff zu überleben muss man nicht schneller sein als der Bär, nur schneller als der langsamste aus der Gruppe.”

Offshore Banking wird die nächste Jahre für viele ein immer wichtigeres Thema werden. Der Begriff ist etwas verbrannt, weil mit Offshore Banking die meisten Menschen irgendwelche illegale Aktivitäten in Verbindung bringen, was ich immer wieder an Kommentaren oder Emails bemerke. Daher möchte ich mit diesem Artikel das Thema kurz auf den Punkt bringen, um dann später wieder darauf verweisen zu können. So ist das Thema dann zumindest längerfristig “abgefrühstückt”. Wichtig ist zuerst zu wissen, dass dieser Artikel für eine deutsche Perspektive geschrieben ist. Also für Menschen, die in Deutschland leben oder zumindest in Deutschland steuerpflichtig sind. Das Thema wird sehr komplex, wenn man andere oder mehrere Jurisdiktionen einbezieht. Der zweite Punkt ist die Frage, was ist überhaupt Offshore Banking oder ein Offshore Konto?

Dazu findet man verschiedene Definitionen, von denen die meisten veraltet sind oder die mit irgendwelche Mythen oder kriminellen Handlungen in Verbindung gebracht werden, eine Sichtweise die aus der Vergangenheit entstanden ist oder aber der typisch deutschen Denkweise “darf man das?” entspringt. In einem Land in dem alles verboten ist, was nicht explizit erlaubt ist und viele Bürger sich in vorauseilendem Gehorsam und Staatsgläubigkeit selbst kontrollieren, ist ein Konto “außerhalb” (früher sagte man “drüben”) schon an sich ein verbrecherischer Gedanke. Aber wenn es hart auf hart kommt, ist so ein Offshore Konto eben auch eine sehr gute Versicherung. Und so muss man nicht die cleverste Person sein um Offshore Ideen umzusetzen, es reicht schon wenn man einfach etwas flinker als die träge Masse ist. Daher auch das Zitat über das Überleben eines Bärenangriffs.

Kommen wir also zu einigen häufigen Fragen zu dem Thema Offshore Konto und den Antworten dazu.

FAQ Offshore Konto

Wie wird der Begriff Offshore Konto heute definiert?

Früher verstand man unter Offshore Konto den Begriff Konto (Zahlungsverkehrskonto, Sparkonto, Termingelder und auch Depot) kombiniert mit dem Standort. „Offshore“ bedeutet „außerhalb der Küste“ und spielt auf Inseln an. Heute sind Offshore Finanzplätze und Konten nicht auf Inseln beschränkt, sondern es gibt sie auch auf dem Festland. Als Beispiel dient Delaware in den USA oder die Vereinigten Arabischen Emirate auf der arabischen Halbinsel. Ein Offshore Konto ist ein Konto außerhalb der Grenzen des eigenen Landes, in dem Fall außerhalb von Deutschland. Man kann aber die Perspektive auch kurz wechseln, um es deutlicher zu machen. Als Beispiel darf ich hier meine schlaue Assistenz Safiya nehmen: Sie hat ein Konto in Ägypten, eines bei bunq und sie hat immer noch eines bei einer Voba. (ich habe sie für dieses Beispiel um Erlaubnis gebeten) Sie ist derzeit nicht mehr in Deutschland steuerpflichtig. Damit wäre bunq und sogar das deutsche Voba Konto ein Offshore Konto – aus ägyptischer Sicht. Ägypten hat keine Kompetenz über diese Konten und in dem konkreten Fall keine Zugriffsmöglichkeiten.

Offshore hat heute wenig mit Inseln zu tun, sondern mit dem eigenen Standort, insbesondere was die steuerliche und politische Sichtweise angeht.

Wenn wir wieder zu der deutschen Perspektive zurück kehren, so ist mit dem Thema Offshore Konto verbunden, dass der deutsche Staat hier meist auch wenig bist keine Zugriffsmöglichkeiten oder Kompetenzen hat. In einigen Fällen bekommt er nicht einmal mit, dass es dieses Konto gibt. Das hängt von der (1) Jurisdiktion ab und (2) von der Art des Kontos. Letzteren Punkt erwähnen die Jungs von anderen Webseiten nicht, ich vermute teilweise deshalb, weil ihnen einfach der fachliche Background eines Bankers fehlt. Bestimmte Arten von “Konten” werden nach wie vor von CRS nicht erfasst. Noch.

Wichtig zu wissen ist, dass Banken kein absolutes Bankgeheimnis mehr anbieten. Der Automatische Informationsaustausch und CRS (Common Reporting Standards) haben das Bankgeheimnis in Steuerangelegenheiten fast überall beseitigt. Und heute sind Offshore Banken stark reguliert. Der CRS Datenaustausch führt dazu, dass ein mal im Jahr die Daten des Kunden über die lokalen Finanzbehörden an das Heimatland gemeldet werden. Damit erfährt der deutsche Fiskus, dass man ein Konto im Ausland hat und beispielsweise auch den Saldo zum Stichtag. Das macht das Offshore Konto an sich aber nicht weniger interessant. Denn mehr als die Existenz des Offshore Kontos erfahren wird der deutsche Fiskus dadurch nicht. Er kann auf das Konto nicht zugreifen, es nicht sperren oder blockieren (Pfändungs- und Überweisungsbeschluss) oder es per Kontenabfrage jeden Tag ausschnüffeln. (Darüber hatte ich im letzten Artikel geschrieben)

Ist es legal ein Offshore Konto zu eröffnen?

…und dort Geld hin zu überweisen?

Stand 2021: ja. Das kann sich natürlich ändern. Denn in Krisensituationen – das zeigt die Geschichte – kann ein Staat ganz schnell Kapitalverkehrskontrollen einführen und den Besitz eines solchen Kontos verbieten. Wie dramatisch das ist, hängt aber auch stark von der Macht des Staates ab. Die USA haben beispielsweise eine ganz andere Macht so etwas durchzusetzen. Selbst heute schon, macht kaum eine Bank mit US-Bürgern beispielsweise Wertpapiergeschäfte, weil die Regulatorik und die US Steuergesetzgebung das Ganze so erschweren, dass man es lieber gleich lässt. Selbst die Schweiz ist vor einigen Jahren eingeknickt – FATCA sei Dank – was zur Aufweichung des Schweizer Bankgeheimnisses führt. Übrigens: Es ist nicht ganz so wie vermutet. Der Schweizer Standard für Diskretion ist immer noch X-fach höher als der deutsche. Und manches was in Deutschland als meldepflichtig oder als steuerliches Vergehen gilt, ist es in der Schweiz nicht.

Deutschlands Macht endet im Jahr 2021 meist ein der nicht vorhandenen Grenze, spätestens aber an der EU Aussengrenze. Man betrachte nur einmal die Situation mit der Türkei, selbst wenn es um Straftaten nach dem Sozialgesetzbuch geht und Millionen ergaunert wurden. Mehr gibt es dazu heute nicht von meiner Seite aus zu kommentieren. Also selbst wenn der pure Besitz eines Offshore Kontos für einen deutschen Staatsbürger in Zukunft illegal wird, hat Deutschland kaum die Macht daraus die Konsequenzen zu ziehen. Stand 2021 ist es legal ein Offshore Konto oder nennen wir es Auslandskonto zu besitzen. Steuerhinterziehung ist es, wenn man dort Erträge bekommt und diese dem Finanzamt nicht angibt. Aber wenn ich beispielsweise ein Auslandskonto eröffne und dort 100.000,00 EUR meines eigenen Geldes hin überweise, keine Erträge (Zinsen etc.) erhalte und es nicht dem Finanzamt angebe, ist das absolut legal! Das ist ganz wichtig zu verstehen und niemand muss sich deswegen schlecht fühlen. In der deutschen Journaille wurde in den letzten Jahren der Eindruck erweckt, dass bereits der Besitz eines Kontos in der Schweiz ein Verbrechen wäre. Auch Politiker beteiligten sich fleissig so lange daran diesen Eindruck in der Öffentlichkeit zu erwecken, bis aus der Schweiz Stimmen laut wurden, dass man gerne auch mal alle Konten von deutschen Politikern, Richtern, Staatsanwälten und Journalisten offen legt, die es in der Schweiz gibt. Danach verstummten die Stimmen zu diesem Thema sehr schnell. Ich kann mich noch gut daran erinnern, denn es war die Zeit, als der deutsche Staat anfing Hehlerware zu kaufen und das argumentativ noch schön redete. Die Zeit der “Steuer-CDs”. Um es also nochmal auf den Punkt zu bringen: Steuerhinterziehung ist ein Verbrechen und ich fordere nicht dazu auf so etwas zu tun! Aber ein Offshore Konto zu besitzen, eigenes Geld dort zu parken und keine Erträge zu erhalten (oder diese anzugeben) ist legal!

Wie schützt ein Offshore Konto mein Vermögen?

Allgemein lässt sich sagen, dass mein Geld auf einem Offshore Konto vor den Zugriffen und Blicken des Staates geschützt ist und ich auch im Falle von Kapitalverkehrskontrollen und Beschränkungen im eigenen Land darauf zugreifen kann. Ein weiterer Aspekt ist die Bail-In Gesetzgebung, wie wir sie in Zypern bereits erlebt haben. Der Staat kann über Nacht die Bankkunden an einer Rettungsaktion beteiligen und beispielsweise die Bankguthaben im Inland zusammenstreichen. So bereits in Zypern geschehen und es wird nicht das letzte Mal sein. Auch eine einmalige Vermögensabgabe (beispielsweise um die inkompetente Corona Politik zu finanzieren) ist in den nächsten 2-3 Jahren denkbar. Ich bin kein Crash-Prophet und will auch nicht rumphantasieren, jedem realistisch denkenden Menschen fallen hier selbst solche Szenarien ein. Und sie sind heute wahrscheinlicher denn je. Aber noch sind wir nicht an dem Punkt und noch kann man sich darum kümmern, sein Vermögen global zu diversifizieren. Und Offshore Konten gehören einfach dazu. Eine Diversifikation über mehrere Banken im deutschen Inland ist maximal noch eine Wette auf die Einlagensicherung, mehr nicht. Wer dazu noch etwas politischen Willen beifügt, der bringt sein Geld einfach zur Deutschen Bank. Die wird auf jeden Fall gerettet, koste es was es wolle. Danach gibt es einfach eine Art Sonder-Soli für alle, um den versteckten Derivatemüll rauszulaufen und gut ist. Das ist jetzt hart von mir formuliert. Aber ich muss es klar sagen: Die Diskussionen in manchen Finanzforen hören sich an, wie wenn man die letzten 15 Jahre verschlafen hätte.

Was muss ich bei der Wahl einer Offshore Bank beachten?

Das hängt natürlich auch von den eigenen Anforderungen ab. Die Bank sollte gut kapitalisiert sein. Viele Offshore Banken arbeiten 100% kapitalgedeckt oder sogar mit Golddeckung, wie die von mir empfohlene Euro Pacific. (bei Empfehlungen) Das muss aber nicht unbedingt sein. Man kann sich fragen: Erreicht die Tier One Capital Ratio mindestens 10%? Je grösser die Kerneigenkapitalquote, desto besser. 20% sind bei soliden Offshore Banken keine Seltenheit. Nachprüfbar ist das über die Bilanzen, die man im Internet finden können sollte. Findet man nichts und ist es zu einfach bei der Bank Kunde zu werden, sollte man sehr vorsichtig sein. Gerade letzteres ist ein wichtiger Punkt: Eine seriöse Bank wird im Jahr 2021 genau wissen wollen, mit wem sie es zu tun hat. KYC- “know your customer” ist das Stichwort. Bei Offshore Banken wird heute sehr viel genauer gefragt wer man ist, welchen Background man hat, woher das Geld kommt, was für Ziele man mit dem Konto verfolgt, als es die Spasskass um die Ecke fragt. Die Banken wollen natürlich nicht mit zwielichtigen Gestalten Geschäfte machen und dann in die Schlagzeilen geraten. Das ist insbesondere ganz blöd, wenn man mit von den USA gesuchten Subjekten Geschäfte macht.

Wichtig zu wissen ist auch, wie es um die Rechte der Bankkunden in dem jeweiligen Land bestellt ist. Und natürlich auch, ob das Land in dem die Bank sich befindet an sich stabil ist – wirtschaftlich wie politisch. Ein Beispiel: Georgien würde ich im Jahr 2021 nicht als Offshore Standort empfehlen. Diese Gegend der Welt ist aufgrund türkischer und russischer Außenpolitik und dem jüngsten Krieg in der Region viel zu instabil, um dort Vermögen zu parken. Dazu kommt, dass der Hauptgrund dort ein Konto zu eröffnen weg gefallen ist: Georgien wird am CRS/OECD Datenaustausch in Zukunft teilnehmen. Aber nochmals: Das CRS Thema sollte eh nicht die Motivation sein, ein Offshore Konto zu eröffnen.

Gut und wichtig herauszufinden ist auch, was die Bank mit dem Geld der Anleger macht und welche Geschäfte sie grundsätzlich tätigt. Vorsichtig sollte man wie gesagt bei niedriger Eigentkapitalquote sein, bei Spezialisierungen auf das Kreditgeschäft oder auch wenn die Bank bekannt für Derivate aller Art und das Investmentbanking ist. Als Ex-Banker, der ein bisschen was darüber aus einer ehemaligen Investmentbank weiss, kann ich sagen: Ihr werdet keine Chance haben die Risiken einzuschätzen. Selbst der schlausten deutsche Erbsenzähler mit Lupe und pedantischster Einstellung blickt nicht durch, wenn die Bank wesentlich im Derivatebusiness tätig ist. Besser verschleiern kann man Risiken nicht. Besser sind Banken, die über Gebühren Geld verdienen. Das kostet euch deutlich mehr Geld als in Deutschland gewohnt, aber ihr wisst von was die Bank lebt und zahlt dann gerne dafür. Ein letzter Punkt, den ich hier kurz erwähnen will, ist die Frage der Regulierung. Von wem wird die Bank reguliert? Wird sie überhaupt von einer Aufsicht reguliert? In Zeiten von Zocker-Polit-BaFin und anderen Skandalen ist der Aspekt sicher nicht zu hoch zu bewerten, aber auch nicht ganz egal. Zumal es Jurisdiktionen auf der Welt gibt, in dem Privatpersonen mit etwas über 100.000,00 USD selbst eine Bank gründen können und leicht das hundertfache an Geld zu sammeln und dann verschwinden zu lassen. Also, der einfachste Weg ist hier nicht der beste!

Gerade deswegen machen viele Ideen und Angebote im Internet zum Thema Offshore Banking wenig Sinn. Viele Anbieter vermarkten oft mit Halbwissen Konten und verdienen daran eine Vermittlungsgebühr. Aber oft sind die Jurisdiktionen sehr unsicher und mit geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken behaftet, die oft gar nicht berücksichtigt werden. Und das alles nur, um dem Thema OECD/CRS zu entkommen. Das ist die Sache bei weitem nicht wert. Es gibt kein anonymes Banking mehr und niemand weiss, welche Daten rückwirkend in 10 Jahren ausgetauscht werden.(Georgien lässt grüßen) Die Gründe für ein Offshore Konto sollten andere sein und es gibt eine Menge guter Gründe. Dann kann man aber auch eine gute bis sehr gute Jurisdiktion wählen und die Eröffnung selbst vornehmen und muss nicht hunderte bis tausende Euros dafür an Vermittler bezahlen. Dieses risikolose Kommissionsgeschäft prägt zwar das Internet unserer Tage, aber hinterlässt oft verbrannte Erde. (Geld und Vertrauen)

Was ist der beste Offshore Standort?

Welches Land – aus deutscher Sicht – ist der beste Offshore Standort?

Das lässt sich pauschal nicht sagen. Ich kann nur versuchen euch kurz zu erklären, warum ich bestimmte Finanzplätze für sinnvoll halte. Und das sind die, die einfach zu realisieren sind, die sehr gute Jurisdiktionen darstellen und gegenüber Deutschland eine hohe Privatsphäre bieten.

Kurz zur Erklärung mit ein paar eigenen Erfahrungen:

Es gibt Jurisdiktionen wie die Vereinigten Arabischen Emirate, die hervorragende Banken haben, eine hohe politische und wirtschaftliche Stabilität, aber in denen es sehr schwer ist Konten zu erhalten. Und schon gar nicht remote, also online. Hier muss man auf jeden Fall vor Ort sein und offiziell wird ohne Residenz oder Firma hier gar keine Kontoeröffnung möglich sein.

Dann gibt es Jurisdiktionen, in denen es zwar mit persönlichen Verbindungen möglich ist Konten zu bekommen, aber in denen das Land eher problematisch zu bewerten ist und man als Ausländer im Nachteil sein wird, wenn man nicht mit Einheimischen in irgend einer Form zusammen arbeitet. Dazu gehört beispielsweise Ägypten, was aus dem Grund auch nicht wirklich bekannt ist für Offshore Banking.

Die Risiken irgendwelcher undurchsichtigen Ozean – Inselbanken hatte ich in dem Artikel bereits erwähnt – davon sollte man die Finger lassen, wenn man sich nicht wirklich gut auskennt.

Die Banken und Broker, die ihr unter dem Reiter Empfehlungen hier auf der Seite findet, sind alle sehr solide und zu empfehlen.

Die wichtigsten Offshore Finanzplätze nach verwalteten Vermögen: 1. Schweiz (2400 Milliarden USD) 2. VAE (500 Milliarden USD) 3. UK (300 Milliarden USD) 4. Singapur (1000 Milliarden USD) 5. Kanalinseln (500 Milliarden USD) 6. USA (800 Milliarden USD) 7. Hong Kong (900 Milliarden USD) 8. Luxemburg (300 Milliarden USD) Quelle: Boston Consulting Group, 2019

Offshore in der Schweiz

Naheliegend und auch sprachlich unkompliziert, ist natürlich die Schweiz. Sie ist nach wie vor international gesehen der wichtigste Offshore Standort und das Bankensystem dort ist bekannt für seine sehr gute Eigenkapitalausstattung. Das Land selbst hat nur einer Verschuldung von 48% im Verhältnis zum BIP und ist ausgesprochen politisch und gesellschaftlich stabil. Konten in der Schweiz sind teuer, Banking kostet dort Gebühren. Das ist man in Deutschland noch nicht gewohnt, weil in Deutschland nach wie vor Konten gegenfinanziert werden durch den Verkauf der Kundendaten und den skrupellosen Vertrieb von teuren Fonds und anderen Finanzmüllprodukten wie Riester und Co. Billig gibt es in der Schweiz nicht, aber die Sicherheit ist außerordentlich hoch. Das gilt auch für das Thema Datenschutz, weswegen ich auch andere Schweizer Dienstleistungen wie Hosting, Email, VPN und Digitale Safes von dort sehr empfehlen kann. Wegen dem Thema Qualität und Kosten und dem ganz grundsätzlichen Verständnis komme ich nicht darum herum, hier einen kleinen Einschub zu machen:

Geiz ist NICHT geil,
sondern dumm.
Die schönsten Dinge im Leben sind finanziell gesehen natürlich umsonst. Sonnenuntergänge, sternenklare Nächte, die Liebe von Menschen die wir lieben, schöne und tiefe Gespräche mit Freunden, die uns ans Herz gewachsen sind und die einfach seltenen Vertrauensverhältnisse, die man zu anderen hat. Das ist umsonst und doch unbezahlbar!

Aber es gibt gute Dinge, für die man gutes Geld bezahlt: Cloudspeicher in den Schweizer Bergen, damit sie nicht abfackeln wie bei OVH und sogar Regierungsseiten “down” sind. (Quelle)

Echtes Bio Fleisch für einen echten Kebap wie in Stuttgart bei Alaturka, der 6,50 Euro kostet. Qualität statt Gammelfleisch. (Quelle) Aber wer zahlt 6,50 Euro in Deutschland für einen Döner, wenn es ihn für 2,50 Euro gibt?

Wer nicht bereit ist, für die Waren und Dienstleistungen, die im Leben wichtig sind gutes Geld zu bezahlen, braucht sich einfach nicht zu wundern dass er Müll zu Essen bekommt, seine Daten im Netz verkauft werden oder die Bank einen auswertet und das mit den Vertriebspartnern teilt. Weitere Beispiele gibt es viele, aber selten so schön anschauliche, wie der Kebap und die abgebrannte Serverfarm.

Gutes Offshore-Banking kostet einige Euro mehr, als das deutsche billig Müllbanking, wo der Kunde einfach nur eine Ware ist, selbst wenn er neuerdings auch 3-4 Euro für ein Konto zahlen muss, welches keine Mehrwerte bietet.

Das Schweizer Finanzsystem steht weltweit im Bereich Offshore Banking und “Geld parken” an der unangefochtenen ersten Stelle. 2019 mit 2400 Milliarden USD an verwalteten Vermögen. Also lasst euch nicht einreden, es wäre anderes. Das ist nichts als deutsche “Propaganda” und darin ist das Land bekanntlich gut. Erfahren seit… naja, lassen wir das. Neben den Schweizer Banken / Brokern die ich bisher empfehlen kann, werde ich auch noch nach weiteren Ausschau halten und dann die Empfehlungsseite aktualisieren. Aber erst NACHDEM ich selbst alles getestet habe.

Schaut gerne nochmal bei Empfehlungen vorbei:

Die Schweiz nimmt am CRS Austausch teil, aber das hatten wir bereits besprochen und das ist auch nicht weiter problematisch. Das betrifft bisher Konten mit Einlagen wie Zahlungsverkehrskonten, Sparkonten jeglicher Art und teilweise Kreditkarten. Bei Depots gibt es bisher unterschiedliche Erfahrungen. Auch die Schweiz scheint nicht daran interessiert, alle Daten ausnahmslos nach Deutschland zu melden. Warum auch?

Offshore in den USA

Sehr interessant für das Thema Offshore Banking finde ich die USA. Hier muss man sich die Bank natürlich genau anschauen. Grundsätzlich ist es aber so, dass die USA zwar die Daten ihrer Bürger weltweit einsammeln (FATCA), aber selten bis nie Daten an Drittstaaten heraus geben. Schon gar nicht an Deutschland. Mit FATCA haben die USA ihr eigenes System und daher nehmen sie nicht am CRS Austausch teil, zumindest nicht in beide Richtungen. 🙂 Der Grund dafür ist schlicht der, dass die USA kein Interesse daran haben, ihren eigenen Finanzplatz durch zu viel Transparenz unattraktiv zu machen. Einige Quellartikel, aber auf englisch, findet ihr HIER und HIER. Zwar will man US-Steuersünder um jeden Preis festnageln (siehe Schweiz), ist aber hinsichtlich von Milliarden an ausländischem Kapital in den USA wenig motiviert, dieses durch allzu eifrige Unterstützung ausländischer Steuerbehörden zu gefährden. Das ist ein ganz entscheidender Punkt (nicht nur bei den USA), warum CRS nicht funktioniert wie man es in deutschen Medien postuliert. Diese Zurückhaltung der USA bei der Weitergabe von Informationen erlaubt es nicht in den USA steuerpflichtigen Personen aus legitimen Gründen – wie etwa der Schutz der Privatsphäre (im Gegensatz zur Steuervermeidung) – sowohl FATCA als auch den OECS CRS Informationsaustausch legal zu umgehen. Nochmal: Es geht NICHT um Steuerhinterziehung! Das US Bankensystem ist riesig und es entstehen auch immer mehr Fintech Banken dort. Die USA betreiben auch ihre eigenen Steuerparadiese wie beispielsweise Delaware, was der eigentliche Grund ist, weshalb die USA andere Offshore-Standorte nicht so mögen: Purer Eigennutz. Das Thema “Angriff gegen globale Steueroasen” ist nicht deswegen ein Thema, weil Idealisten in der Politik sind, sondern schlicht weg eine Konkurrenzsituation. Man nennt es Wettbewerb. Und die USA wollen selbst ein attraktiver Standort für das Kapital aus dem Ausland sein und sind es auch.

Zenus Bank

In den USA ein Bankkonto zu eröffnen ist Stand 2021 nicht ganz einfach, wenn man nicht vor Ort ist. Man kann Agenturen beauftragen das zu tun. Eine wirklich spannende Lösung wird hier in Kürze die Zenus Bank sein. Die Zenus Bank ist ein Fintech und das erste, welche eine Remote Eröffnung von Privatkonten und selbst Geschäftskonten online ermöglicht. Derzeit trägt man sich dazu in eine kostenlose Warteliste ein. Die erste US-Bank, die für Kunden global offen sein wird und will. Der Wettbewerb nimmt also deutlich zu.

Die Zenus Bank wird eine durch Mitglieder finanzierte Bank sein, ähnlich einer Genossenschaft. Man wird also über Gebühren das Geschäft finanzieren, was sehr gut ist, wie wir bereits gesehen haben. Zenus ist eine sogenannte Full-reserve-Bank, also mit 100% Kapitaldeckung. Das kennen wir derzeit von bunq. In Deutschland und Europa können die meisten Banken gerade mal Kleingeld auszahlen, wenn es zum Notfall kommt. Denn sie müssen nur minimal Eigentkapital vorhalten. Laut der EU Eigenkapitalverordnung CRR (Quelle) ist die Vorgabe für das das gesamte Eigenkapital, das Banken und Wertpapierfirmen vorhalten müssen, mindestens 8 % ihrer risikogewichteten Vermögenswerte entsprechen. Der Anteil, der aus erstklassigem Eigenkapital (Kernkapital) besteht, sollte 4,5 % der risikogewichteten Vermögenswerte betragen. Und hier kommt für mich der besondere Spass: Was ist den als Vermögenswert definiert? Sind da auch ABS Papiere, Ausfallversicherungen (CDS) und schlicht Forderungen dabei? Lustig, lustig. Also, das ist vielleicht nochmal ein extra Grund, um mal über 100% Reserve Banken nachzudenken. Auch den meisten Banken in Deutschland gehört nicht einmal der Kuli, der beim Unterschreiben einer Fondspolice gereicht wird, wenn man den Laden “mark to market” bewertet und per heute abrechnet.

Zenus ist in den USA reguliert mit lokaler und internationaler Banklizenz und komplett digital. Wegen Corona hat sich der Launch etwas verschoben und derzeit trägt man sich einfach in eine Warteliste ein und wird benachrichtigt, sobald es los geht. Sich in die Zenus Warteliste einzutragen ist völlig kostenfrei und daher empfehle ich das an dieser Stelle nochmals gerne:

Sobald es mehr Informationen von Zenus gibt, werde ich sofort darüber berichten und einer der ersten sein, die die Bank für euch testen. Was wir neben den genannten Themen aber schon wissen ist, dass es IBAN Konten geben wird. Das ist in den USA NICHT die Regel. Das bedeutet einen schnellen und reibungslosen Transfer von Geldern in die USA. Außerdem wird Zenus breite Möglichkeiten für Investments anbieten. Wenn man sich auf deren Webseite umschaut, wirkt das alles doch schon sehr spannend und erweckt Erwartungen. Ich glaube, hier haben wir es beim Launch wirklich mit einem sogenannten Gamechanger zu tun. Denn eine US Bank, Fintech, IBAN Konten, Handel von ETFs und mehr und das für sogar für europäische Kunden, das gab es noch nie!

Offshore Konten


Die USA und die Schweiz sind zwei Offshore Standorte, die aus deutsch-europäischer Sicht sehr gut geeignet sind, um sein Vermögen zu sichern und zu diversifizieren. Einerseits durch die Regulierung der Banken dort, durch die geringe Sprachbarriere (englisch/deutsch) und auch, weil die kulturellen Barrieren niedrig sind. Das merkt man, wenn man mal in einer arabischen Bank war. 😉

Auch im Jahr 2021 ist die Schweiz mit der wichtigste Offshore Finanzstandort der Welt, wie die Zahlen zeigen. Die Diskretion (Datenschutz) ist eine der höchsten der Welt. Und ein Konto in der Schweiz hat eine unverändert hohe und außerordentliche Sicherheit zu bieten.


In den USA vor Ort oder in Kürze remote über Zenus ein Offshore Konto zu eröffnen, oder aber bei einer Schweizer Bank, ist aus meiner Sicht zum jetzigen Zeitpunkt der leichteste Weg aus deutscher Perspektive. Beide Lösungen haben eine hohe Diskretion zu bieten, man ist definitiv aus der Kompetenz Deutschlands raus und hat fortan eine Art sicheren Hafen im Ausland. Beide Lösungen bieten auch die Möglichkeit, dort sein Depot zu führen und Investitionen zu tätigen. Das ist in jedem Fall teurer als in Deutschland, das muss einem bewusst sein. Aber es ist der Preis den man zahlt, wenn man sich für eine hohe Sicherheit und mehr Privatsphäre entscheidet.

9 Gründe für Offshore Konten

Nun gehe ich nochmals kurz auf die Gründe für Offshore Konten ein, um das Ganze etwas abzurunden und damit jedem klar ist, warum Offshore Konten Sinn machen oder – in wenigen Fällen – auch nicht. Grundsätzlich sind Offshore Konten nicht nur für “Reiche” oder Politiker, die irgendwelche “Maskendeals” zu verbergen haben, sondern sie lohnen sich für jeden der anfängt Vermögen aufzubauen und der überzeugt ist, dass wir in einer globalen Welt leben und nicht nur in einem deutschen Kuhdorf mit Spasskass, Aufbackbrötchen, Bratwurst und Telefonzelle.

Gründe für ein Offshore Konto gibt es viele:

Offshore Konto Grund Nr. 1: Absicherung gegen kommende Krisen: Stichwort: “Bail-In.”

Offshore Konto Grund Nr. 2: Kein oder nur sehr eingeschränkter Datenaustausch mit DE/EU.

Offshore Konto Grund Nr. 3: Ein eigenes internationales Business: Internetbusiness.

Offshore Konto Grund Nr. 4: Ein “Sparferkel” im Ausland motiviert mehr zu sparen und gibt einem ein gutes Gefühl. (Sicherheit)

Offshore Konto Grund Nr. 5: Neidgesellschaft. Das Konto “flüchtet” zuerst aus Deutschland.

Offshore Konto Grund Nr. 6: Das Bankensystem in der EU schwimmt in Schulden und steht auf sehr wackligen Beinen.

Offshore Konto Grund Nr. 7: Diversifikation über verschiedene Währungen. Multi-Währungs-Accounts sind meistens inbegriffen.

Offshore Konto Grund Nr. 8: Freiheit. Keine Erpressbarkeit in Deutschland. Auch wenn hier alle Konten gesperrt werden.

Offshore Konto Grund Nr. 9: Dein persönlicher. Verrate ihn uns in den Kommentaren. 🙂

Es gibt noch viele weitere Gründe und wer möchte, kann seine Gründe in den Kommentarbereich schreiben. Gerne auch anonym, auch diese Seite ist aus dem Zugriff von Deutschland raus. 🙂 An dieser Stelle will ich euch aber auch schreiben, was ich in Griechenland während der Griechenlandkrise 2015 erlebt habe. Damals war das noch Urlaub für mich, aber die Eindrücke werde ich nie vergessen. Es kam kein Geld mehr aus den Geldautomaten, Tankstellen stellten ihren Betrieb ein, der Zahlungsverkehr wurde streng limitiert und das Land war bankrott. Am Abgrund. Wäre ich Grieche gewesen und hätte kein Konto im Ausland gehabt, wäre ich finanziell sozusagen Schachtmatt gesetzt worden. Was hätte weiter passieren können? Wenn ein Staat harte Kapitalverkehrskontrollen einführt, die übrigens in der EU schon öfters besprochen wurden, dann werden auch ganz schnell alle Systeme wie PayPal und Western Union blockiert. Von heimischen Banken kann kein Geld mehr überwiesen werden. Und wir reden in dem Fall immer noch von Euro. Das bedeutet, die Währung ist noch stabil, aber das EU-Land eben nicht. Da ist es nicht schlecht, wenn man ein Offshore-Konto mit Euros hat. Und im nächsten Schritt natürlich auch in Dollar, Schweizer Franken und so weiter. Damit würde man sich dann auch vor der Schwäche der Heimatwährung schützen, wie bereits im letzten Artikel hier geschrieben. Gerade der Euro hat nicht den stabilisierenden Hintergrund durch bestimmte globale Finanzkonstruktionen, den der US-Dollar hat. Daher hat es auch langfristig ganz andere Auswirkungen, wenn fleissig weiter Euro “gedruckt” werden, im Vergleich zu der Ausweitung der USD Menge.

Ich hoffe und wünsche mir, ich konnte das Thema euch leicht verständlich näher bringen und diesen wichtigen Aspekt des Offshore Bankings vermitteln, der meiner Meinung nach mit zur Vermögensplanung gehört, aber voller Mythen und Fehlinformationen ist, was wohl auch so gewollt ist. Wenn ihr Fragen oder Ideen dazu habt, dann schreibt sie bitte in den Kommentarbereich. Dann haben andere Leserinnen und Leser auch etwas davon und es bereichert unsere kleine schöne Blackwater.live Community. Dank(e) euch!

“We now live in a system where we continue to go to the brink and then recoil when we see the abyss opening at our feet.”

George Soros,  Alchemy of Finance

48 Kommentare zu „Offshore Banking

  1. JA zum Thema Offshore und JA zum Thema mehr Privacy. Netzfund dazu: “Zu argumentieren, dass Sie keine Privatsphäre brauchen, weil Sie nichts zu verbergen haben, ist so, als würden Sie sagen, dass Sie keine Meinungsfreiheit brauchen, weil Sie nichts zu sagen haben.”

  2. Vielen Dank für deine vielschichtige Arbeit! Super Idee mit dem neuen Forum!

  3. Mein Steuerberater hat deutlich vor Auslandskonten gewarnt. Daher lasse ich die Finger davon. Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Das empfehle ich jedem.

    1. Ohne eine Begründung für die Warnung ist dieser Kommentar allerdings nicht von Nutzen. Ich mach meine Steuererklärungen seit Jahrzehnten selbst und sehe keinen Grund, weshalb ich kein Auslandskonto haben sollte. Kapitaleinkünfte gebe ich an, fertig.

    2. Vorauseilender Gehorsam, wie nett. So wünscht man sich den braven Bundesbürger. Erschreckend nur: Im September dürfen Sie wählen. Das kann Ängste auslösen. Bei mir. Und anderen Menschen, die gerne in Freiheit leben.

  4. Man muss schon aus Prinzip ein Offshore-Konto eröffnen. Ein Zeichen des Widerstands. Nach dem was man in Coronazeiten sieht, kann man nur fassungslos sein. Was dieses Land mittlerweile “auszeichnet”, ist eine Regierung fast aller Parteien gegen das Volk, eine Inkompetenz in der Politik, das Seinesgleichen sucht (der Kopf voll mit Ideologien, aber trotzdem Leere im Hirn, weil man keine Zusammenhänge in verschiedenen Wirtschaftsbereichen versteht und so gut wie nie in der realen Berufswelt gearbeitet hat), eine Gängelung und Unterdrückung der Bevölkerung in allen Lebenslagen, eine Überheblichkeit, die an Arroganz grenzt, eine Fehlerquote, die keinerlei Konsequenzen hat, keine Moral, keinen Anstand, einfach nur charakterlos. Wer darauf keine Lust mehr hat sollte zumindest in Erwägung ziehen zu gehen. Für mich steht fest, ich will genau das tun und plane dafür.

  5. Hallo, ich möchte mich einfach mal für den tollen Blog bedanken und ein paar Ideen da lassen. Eure Empfehlung Seite finde ich spitzenmässig. Auch der Gedanke mehr Privatsphäre, Datenschutz, Offshorebanking. Ganz ganz toll! Danke! Das klingt ganz klar nach mehr Freiheit und Selbstbestimmung. Diesen Artikel habe ich durch euch bei Kuketz gefunden und möchte ihn hier empfehlen:

    https://www.kuketz-blog.de/adieu-gmail-gmx-outlook-und-co-digitale-selbstbestimmung-teil1/

    Euer Archiv solltet ihr aber mal updaten. Das da ist vielen so unvollständig. Nochmal danke für alles und ich freue mich auf das Copy Trading Ende des Monats.

    Sylvia

  6. Hallo,
    Danke für den tollen Artikel!
    Auch wenn es mit dem Thema “Offshore” nicht direkt zusammenhängt, hätte ich eine Frage, die möglicherweise für viele interessant ist.
    Konkret habe ich ein Depot bei der comdirect.
    Im Fall einer Schieflage der CoBa wäre das natürlich Sondervermögen, trotzdem und insbesondere bei “höheren” (=”politisch angreifbareren”) Beträgen: wäre das nicht in letzter Konsequenz auch eine politische Entscheidung, was ein bail-in betrifft??
    Wie würdet Ihr im Vergleich dazu die ING diba sehen, als immerhin systemrelevante Bank mit Mutter in NL? Haltet Ihr die ganze Frage evtl. für unsinnig, weil eine “Beschlagnahme” von Sondervermögen für ein bail-in doch zu sehr Science-Fiction ist??
    Danke für den tollen Blog und Entschuldigung, weil die Frage hier eigentlich nicht ganz zum Thema passt…

    1. Natürlich ist das Sciende-Fiction und natürlich ist das eine politische Entscheidung.
      Ich kenne noch die D-Mark und zu damaligen Zeiten standen in den AGB der Banken dreistellige Millionenbeträge als Garantie für Kundeneinlagen. Pro Kunde!
      Vergleich das mal mit den heutigen “eure 100k sin sischa” von unserem politischen Dreamteam. Dass wir 3 bis 4 Zehnerpotenzen absteigen, das hätte ich damals auch für sci-fi gehalten.

      Wenn es um politisch angreifbare Größenordungen (was ist das, wo beginnt das? sieben oder achtstellig?) geht, dann sollte auch die Möglichkeit bestehen, eine Risikostreuung aufzusetzen, die über das Gebiet der Eurozone hinaus geht. Sprich eine depotführende Bank ist beim schläfrigen Schweitzer, die andere beim perfiden Albion und nur ein Teil bei CoBa oder DiBa. Und natürlich steht dein Fluchtfahrzeug vollgetankt und rückwärts eingeparkt parat. Sorry für den Drift von sci-fi zur Komödie, aber wenn man das zu Ende spinnt, dann fängt man schnell an zu spinnen und wir unterhalten uns darüber wie wir unsere Fluchtruchsäcke als INCH bestücken.

      Aber zurück zur Frage CoBa oder DiBa (auch nur ne deutsche Bankenlizenz!)?
      Vorab: Bei Aktien als Sondervermögen ist der Depotinhaber der Eigentümer. Die Bank ist nur der Aufbewahrungslakai.
      Bei Geldeinlagen auf einem Bankkonto ist das anders, der Einleger übergibt der herrschaftlichen Bank das Geld und erhält dafür ein Versprechen, dass er das Geld unter gewissen Bedingungen irgendwann wieder zurück erhält. Ein Sparkonto / Einlage auf einem Konto ist nur eine Forderung gegenüber der Bank, der Kunde ist NICHT der Eigentümer des Geldes! Deshalb bedarf es einer Einlagensicherung auf Bankguthaben, aber keiner Einlagensicherung auf Sondervermögen.
      Schaun mer mal ein bissl in die Zukunft:
      Dezember 2021. Die neue Kanzlerette richtet ihre Linienkompetenz auf das Bankenwesen. Wir sind wieder wer und der Vorschlag wird EU-weit umgesetzt: Das Gerechtere-Bail-In-Vermeidungs-Gesetz (intern CodexCoBa genannt) spezifiziert in einem Nebensatz dass auch Sondervermögen demselben zu unterwerfen sind. Die Einlagensicherung sinkt auf 50k, nur müssen die für Bankeinlagen und Aktiendepot herhalten.
      Was wird nun die EU-ropäische Anlegerschar anstellen?
      Schon Tage vorher werden außer-EU-Banken von EU-Bürgern mit Depoteröffnungen überschüttet. Binnen eines Monats sind nur noch 35% des ehemaligen Dopotvolumens bei EU-ropäischen Banken vorhanden. Selbst Kunden mit Depots unter 20k ziehen selbiges ins Ausland, nur noch Kleinstanleger, ein paar Rentner und Vorzeigepolitiker besitzen noch EU-ropäische Depots. Da im noch größeren Maß Verrechnungskonten umgezogen werden und auch zunehmend Girokonten umziehen, müssen die EU-Banken auch einen gewaltigen cash-drain erleiden. Ich erspare mir, den hiesigen bank-run und das Erstarken des Finanzplatzes Türkei weiter auszumalen.
      Zurück zum Anfang: selbst wenn unsere neue Kanzlerette schon so manchen Bär / Bock geschossen hat, so blöde ist die nicht, dass sie sowas anleiert.
      Ohgott bin ich naiv. Nein im ernst, so blöde ist die Politik nicht. Es gibt Heerscharen von Beratern und Lobbyisten die das verhindert.
      Fazit: Was das Sondevermögen betrifft, sehe ich keine sonderlichen Sicherheitsunterschiede zwischen den beiden Banken. Beide sind den gleichen Regularien unterworfen.

    2. @Presskoppweck: Besten Dank für die Erklärung.

      @Moses Martin: Fachlich ist es mit dem Depot so, wie es Presskoppweck geschrieben hat. Es gibt ja auch die Idee des modernen Banken-Runs: Umschichtung aller Spareinlagen von allen Kunden auf ETFs. Das hätte den gleichen Effekt wie die Verfügung aller Sichteinlagen. Anmerken muss man nur, dass Banken in der EU heute einfach direkt finanziert werden und bei einer solchen Situation vermutlich die EZB direkt Milliarden in die Bilanz pumpt.

      Aber zurück zum Thema. Presskoppweck schrieb noch eines, was ich die Exaltation des Doom-Szenarios nenne: Wenn man alle Ängste bis zum Ende durchdenkt, braucht man am Ende Land, Waffen und eine Festung.

      Die Thematik Offshore Konten sehe ich eher als Mittelweg: Mehr Privatsphäre, kein direkter staatlicher Zugriff, deutlich besser kapitalisierte Banken. Bail-In halte ich definitiv nicht für Science Fiktion. Vor Zypern haben das auch alle gesagt und dann hatten wir den Sündenfall.

      Bei der politischen Entwicklung in Deutschland sollte man schon vorsichtig sein. Und die Idiocracy-Thematik ist leider auch kaum zu übersehen. Bärbock und Co – da kann man sogar nur hoffen die Berater und selbst die Lobbyisten haben Einfluss, sonst stellt sich leider nur noch die Frage: Wollt ihr die totale Bananenrepublik? Dank CDU haben wir die ja bereits, aber es kann noch schlimmer werden. Und wenn es schlimmer wird, werden auch politische Entscheidungen drastischer. Ich will niemanden ängstigen, aber eine gesunde Vorsicht ist spätestens jetzt angebracht!

      1. Martin, Du hast selbst das Argument geliefert weshalb es keinen Bail-In geben wird:
        “Anmerken muss man nur, dass Banken in der EU heute einfach direkt finanziert werden und bei einer solchen Situation vermutlich die EZB direkt Milliarden in die Bilanz pumpt.” :q

      2. ja, ich weiss. 🙂 Aber: Das wird politisch nur möglich sein, wenn man diese “Rettung” dem Wahlvieh verkaufen kann. Und daher vermute ich dann aus politischen Gründen eine Beteiligung der Reichen und Schönen. Und wer in Deutschland als “reich” gilt, da wird so mancher noch staunen. Siehe ab wann der Spitzensteuersatz gilt. 😉 Es sind auf jeden Fall durch politisch-sozialistische Definition dann mehr “reich”, als es objektiv gesehen schöne Menschen gibt.

      3. Nicht nur verkaufen können, sondern überhaupt wollen.
        Erinner dich an Monte dei Paschi. Da gab es eine Menge Kleinsparer die Geld dort investiert hatten. Keine Geldanlage die der Einlagensicherung unterlag, sondern Anleihen auf die Bank. Es gab aber keinen Bail-In sondern einen Bail-Out.
        Das könnte aber damit zusammenhängen, dass die italienische Politk zwar korrupt bis auf die Knochen ist, sich aber um das Wohl IHRER italienischen Sparer (Wähler) kümmert. Das ist etwas, das ich der deutschen Politik nicht zutrauen. Sag einmal laut nationales Interesse (oder gar deutsches) und du stehst in der Ecke wo auch der KZ-Wächter geparkt wurde.
        Das ist ein großer mentaler Unterschied zwischen dem lebensfreudigen Club-Med (nicht nur bella italia) und uns protestantischen Flagellanten aus dem Norden.

  7. „ Besser sind Banken, die über Gebühren Geld verdienen. Das kostet euch deutlich mehr Geld als in Deutschland gewohnt, aber ihr wisst von was die Bank lebt und zahlt dann gerne dafür. “

    Ein Punkt, der mir inzwischen bei all meinen Vertragsabschlüssen wichtig ist. Nicht nur bei der Bank.

    1. „ Besser sind Banken, die über Gebühren Geld verdienen. Das kostet euch deutlich mehr Geld als in Deutschland gewohnt, aber ihr wisst von was die Bank lebt und zahlt dann gerne dafür.

      Anmerkung mit der Bitte um Korrektur falls falsch: Damit meint Häuptling Schwarzwasser sicher nicht Provisionserträge aus dem Vertrieb, sondern die bei Banken mit hoher Kapitaldeckung anfallenden Gebühren für Bankdienstleisungen ( Überweisungen, Karten und Ähnliches)

      Nachdem nun auch die Commerzbank zugibt mit Google zusammen zu arbeiten, bekommen die Empfehlungen hier auf der Seite ein ganz anderes Gewicht und Blackwater ist den Mainstream Finanzblocks direkt mal drei Schritte voraus. Chapeau!

      1. Das war er m.E. so oder so, alleine die Ablehnung des Affiliate-Themas und der Verzicht auf die ganzen Pop-Ups und des Werbegeschwafels anderer machen diesen Blog doch aus. Außerdem keine Angst vor „schwierigen“ Themen. Der neue Luxus ist der Datenschutz beim Banking und der wird bei den anderen nie kommen, da man dort auf Datenverkauf über die Webseiten und Affiliate angewiesen ist. @Blackwater: Die Zeit arbeitet klar für dich/euch. Bleibt wie ihr seid!

  8. Hallo Martin, ich habe mich bei Zenus angemeldet. Weisst du wann es dort weiter geht? Ich bin auf Platz 81xxx tausend.😂

    1. Hallo Nadia, nein leider nicht. Sobald ich etwas neues erfahre, werde ich darüber schreiben. Corona hat bei denen auch die Pläne um einiges nach hinten verschoben.

  9. Danke für den schönen Blog und die vielen guten & kostenlosen Tipps. Woanders zahlt man dafür. Ihr leistet Großartiges!

    1. Lesen bildet. Aber zu viel lesen verschlechtert nur den Schlaf.

      Bei der ganzen Diskussion kommt es weniger auf rechtliche Belange als auf politischen Willen an. Corona ist nur eine Probe, ein Einstieg. Wart mal die Rechnung ab, wenn sie uns in der nächsten Wahlperiode dekarbonisieren.

  10. Update der Assistenz: Ich habe Post in Deutschland bekommen und mir vorlesen lassen. Die VR will wissen, ob ich berufstätig bin und das Konto umstellen. Es soll dann Geld kosten. Damit werde ich dann in Deutschland kein Konto mehr haben.☝🏽

  11. Ich lese hier gelegentlich mit, aber diesen Empfehlungen würde ich nicht folgen. Da macht man sich beim Finanzamt gleich verdächtig und die werden zukünftig mit Argusaugen die Steuererklärungen prüfen. Das ist die Sache meines Erachtens nicht wert. Ich habe nichts zu verbergen, dann brauche ich auch keine Auslandskonten. Und mit solchen Konten würde ich mich fühlen wie ein Verbrecher. Das muss doch nicht sein. Dann lieber die DKB.

    1. Es geht nicht ums ‘vorm Finanzamt verbergen’. Es geht darum, dass man die Möglichkeit hat in ein anderes Land abzuhauen wenn irgendwelche neuen Nazis alle Blonden, Rothaarigen und Brünetten ins Arbeitslager schicken.
      Herbeikonstuiertes Argument? Nein, sondern wörtliche Aussage eines dem Bundestag angehörenden Parteivorsitzenden “Wir erschießen sie nicht, wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein”.
      Nimm es aber nicht zu wörtlich, es gibt keine Garantie dass auf alle Erschießungen verzichtet wird: Erschieße einen, erziehe hundert.

      Deinen Bedenken (verdächtig machen) kann man leicht vorbeugen. Lege der Steuererklärung einfach eine Kopie des letzten Offshorekontoauszugs bei und erkläre, dass das Geld aus Erbe/Abfindung/Erspartem besteht und dort keine Zinserträge generiert wurden und auch in Zukunft nicht generiert werden.

      Und wegen dem Gefühl: ich fühle mich nicht wie ein Verbrecher, nur weil ich einen Teil meines Geldes bei einer Bank in den Niederlanden geparkt habe (ok ist nur die Mutter, aber die Einlagensicherung ist trotzdem holländisch). Warum sollte ich mich schlecht fühlen, wenn ich einen Teil meines Geldes bei einer Bank in den USA parke. Gibt es einen Grund dafür?
      Als Verbrecher darf man sich fühlen wenn man mit vierzig durch die Tempo-30-Zone fährt, seine Einkünfte nicht ordentlich deklariert oder seinen Ehemann verprügelt. Ein Auslandskonto ist kein Grund dafür.

      Gründe, weshalb ich (noch?) kein Offshorekonto besitze:
      Der Prozess der Kontoeröffnung bei EuroPacific scheint recht aufwendig zu sein. Im I-Net kursieren Berichte von genervten Gerne-Bank-Kunden die es aufgegeben haben.
      Mein Geldvermögen ist so übersichtlich, dass ich keinen großen Bedarf verspüre. Eine gewisse Sicherheit habe ich auch mit Bitcoin und Gold. Die Tansaktionsgebühren sind nicht unerheblich und es gibt keine Einlagensicherung. Ja, EP ist eine reine Einlagenbank, aber sie hat viele Feinde. Es gibt Vorwürfe, dass Kunden unrechtmäßiges Geld dort parken und wenn ausreichend Wille vorhanden ist, dann konstruiert man Schließungsgründe. Ich würde keine Aussage wagen, wie lange es dauert und unter welchen Umständen man dann sein Geld zurück erhält. Vielleicht hat Pablo Escobar dort Drogengelder geparkt (wenn nicht kann die CIA leicht aushelfen) und alles was dort an Vermögenswerten konfiszierbar ist, wird zur Linderung der Drogenproblematik verwendet. Braucht nur eine vorausgehende Medienkampagne über die bösen Schwarzgelder, die armen Drogentoten, die leidenden Kindlein derselben und schon wird die Öffentlichkeit nichts dagegen sagen können.

      Nach zwei großen Vorsitzenden noch einen dritten zum Abschluß: Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.
      Erinnert euch dran wenn ihr zukünftig gerne in Urlaub fahren möchtet.

      1. Besser hätte ich es nicht schreiben können, vielen Dank! Eine Sache muss ich noch hinzufügen: Als Verbrecher fühlt man sich auch ohne Maske oder wenn das Auto im Leerlauf steht. 🙂 Und demnächst beim Fleisch grillen.

  12. Zu Grund 1 “Bail In”: Wäre für mich der wahrscheinlich gewichtigste Grund. Aber:

    Lässt sich der Zugriff des Staates tatsächlich vermeiden? Gerade, wenn man davon ausgehen muss, dass durch den Informationsaustausch zwischen den Staaten die Salden den deutschen Behörden ohnehin bekannt sind.

    Mir ist klar, dass der staatliche Zugriff auf das Offshore-Konto zwar nicht möglich ist. Da es sich bei dem Offshore-Konto aber immer nur um einen gewissen Anteil des Gesamtvermögens handeln wird, kann der Staat abhängig von der konkreten Ausgestaltung eines Bail-Ins (als light-Variante zB als Vermögenssteuer) ja einfach die unter Einbezug der Offshore-Salden errechnete Gesamtsumme von anderen (inländischen) Konten einziehen?

    1. Klar, das wäre theoretisch möglich. Und wenn im Herbst die Grünen gewählt werden, sogar realistisch. 🙂

      Ein Offshore Konto sehe ich wirklich als Notfall Lösung, wenn man abhauen muss. (aus Deutschland oder der EU) Und sag niemals nie, die deutsche Geschichte ist bekannt dafür Umstände zu schaffen, die einen dazu zwingen. Mal sehen was im Herbst passiert. 🙂

  13. Sucht man in YouTube nach dem Stichwort “Offshore-Konto” findet man massig Anbieter, die Georgien empfehlen. Gelesen habe ich aber, dass ab 2023 Georgien am CRS teilnimmt und so doch alle Daten ausgetauscht werden. Was stimmt denn nun?

    1. Eine einfache Internetabfrage hilft, Georgien meldet alle Daten ab 2023. Und in dem Artikel von Blackwater konntest du begründet lesen, warum er Georgien nicht empfiehlt. Der Datenaustausch ist kein Grund mehr für ein Auslandskonto, auch wenn das nicht in die Köpfe geht. Was man in YouTube findet sind die Affiliate Marketer. Die würden auch ihre Oma gegen Kohle verkaufen.

  14. Hallo Martin, nur damit ich das verstehe, dann ist mein bunq Konto im Prinzip auch ein Offshore Konto? Macht es Sinn, dann noch ein weiteres in der Schweiz zu eröffnen?

    1. Hallo Yasmeen, im Prinzip ja. Man verbindet traditionell mit einem Offshore Konto geheimnisvolle anonyme Konten auf irgendwelchen Inseln. Das ist heute natürlich nicht mehr so.

      Heute können keine Konten mehr anonym geführt werden. Und wegen dem CRS Austausch werden die meisten Konten auch dem Finanzamt gemeldet. Aber dennoch hat man mit einem Offshore Konto mehr Privatsphäre, weil eben nicht täglich abgefragt werden kann, sondern gar nicht. Es geht nur ein Mal im Jahr zum Stichtag eine Meldung von der jeweiligen Bank raus. Und es ist eben kein Zugriff möglich wie in Deutschland.

      Die Schweiz ist hier nochmal deutlich sicherer als bunq, da es auch einen EU Pfändungs- und Überweisungsbeschluss gibt. Ist komplizierter durchzusetzen als per Knopfdruck im Inland, aber es gibt ihn. Ein Konto in der Schweiz ist dagegen fast unmöglich zu “knacken”, die Bedingungen dafür sind sehr komplex und natürlich auf der Schweizer Rechtsprechung aufgebaut. Daher ja, die Schweiz macht Sinn und ist daher auch nach wie vor der beliebteste Offshore Standort. 😉

  15. Nach wie vor ist die Schweiz ein sicherer Ort für Geld, auch wenn anderes in Deutschland behauptet wird. Deutsche Bankkonten können seit 2013 auch von privaten Gläubigern ausfindig gemacht werden. Diese Möglichkeit besteht für Schweizer Konten nicht. Auch nicht in Folge des OECD-Datenaustauschs, im Rahmen dessen ab 2018 bestimmte Kontoinformationen an das Bundeszentralamt für Steuern weitergeben werden. Diese Daten dürfen nur für steuerliche Zwecke verwandt werden. Das Finanzamt wird künftig zwar automatisch über bestehende Auslandskonten informiert, auf Schweizer Konten hat der deutsche Staat aber keinen Zugriff. Will der deutsche Fiskus Einkommensteuer, Kapitalertragsteuer, Körperschaftsteuer oder Gewerbesteuer eintreiben, leistet die Schweiz keine Vollstreckungshilfe. Alleine deswegen bleibe ich in der Schweiz. Ich habe keine Erträge dort, daher muss ich dem Finanzamt auch nichts melden. In Deutschland nutze ich die DKB nur für durchlaufende Posten. Alles andere ist in der Schweiz.

  16. War das nicht erst 2015 als den griechischen Geldautomaten das Papier ausging, bzw nur noch 60€ pro Tag ausgegehen werden durfte?

    1. Stimmt, nach Rücksprache mit meiner Frau habe ich den Fehler korrigiert. Die Krise brach früher aus, aber die Kapitalverkehrsbeschränkungen waren etwas später. Benzin gab es damals übrigens in Nordgriechenland auch nicht mehr zu kaufen. Erst nach einigen Tagen besserte die die Situation.

  17. Hallo Martin,
    Siehe dein Griechenlandurlaub 2010… wenn dieses Szenario in Deutschland eines Tages kommen sollte und dann wohl in der gesamten EU… dann hilft mir ein Offshore-Konto mit 100.000$ o. CHF in der Not auch nicht weiter. Ich kann mich wohl darüber freuen, dass mein Vermögen (zum Teil) Offshore und in Sicherheit ist vor staatlichem Zugriff, aber ich kann als in D. lebender Steuerzahler (keine Firma o.ä.) nix Gescheites damit anfangen. Höchstens erst dann, wenn die Krise irgendwann mal vorbei sein sollte. Habe ich das richtig verstanden? Beste Grüße Thorsten

    1. Hallo Thorsten, es kommt darauf an. Um Griechenland als Beispiel zu nehmen: Da war es so, dass Kartenzahlungen mit deutscher Kreditkarte gingen und wenn der Automat nicht schon leer war, konnte man als Ausländer mehr Geld abheben als die Inländer. Wenn es richtig knallt, dann ist der Gedanke der, dass Du sicheres Geld im Ausland hast und eben auch das Land verlassen kannst und woanders etwas neu aufbauen kannst. Das ist natürlich nun schon ein dickes Brett, was man da bohrt. Aber im Grunde genommen genau die Situation, die hundertausende Menschen weltweit schon erlebt haben, wir Deutsche aber eben verlernt haben damit umzugehen. Also so ein Sicherheitskonto schafft schon eine zusätzliche Option, wenn man sie dann zu nutzen weiss.

    2. Wenn man 100k über eine unfreundliche Währungsreform rettet, dann ist das doch schon was.

      Ich persönlich habe wenig Angst davor, dass der Bankomat keine Scheine ausspuckt.
      In der Garage steht meine Offshore-Dose mit nem Bündel Zehner, Zwanzger und Fuffzger. An cash wird es mir nicht mangeln.
      Bankenkrise und das Konto wird leergeräumt? Eher nicht. Geld auf dem Konto (by the way: das ist nur eine Forderung gegenüber der Bank = kein Geld!) ist nur bits und bytes, notfalls druckt Supermarios vorbestrafte Oma Nachschub; Das kann die einfach per Knopfdruck. Alle wissen das und verhalten sich entsprechend: <100k und Pappa Staat samt Tante Christine sorgen für dich. Und wenn die Bilanzsumme der EZB aus den Nähten platzt, dann gibt es halt die von Martin beschriebene Spasskassparty im schiefen Turm zu Bankfurt und irgendein Besoffener kübelt oder pieselt in den Zentralrechner. Bumms, alle EZB-Daten sind futsch. Wenn nicht, dann wird halt behauptet dass alle Daten futsch sind. Hauptsache die Bilanz ist wieder bei Null.
      Das benötigt nur ein bisschen guten Willen und zwei Grußauguste: einen der den Erklärbär mimt und einen der öffentlich kotaut.
      Das sind aber alles keine Sachen, die mir Angst machen. Diese Sachen gibt es auch, aber ich will hier keine schlechte Laune verbreiten.

      Einen hab ich noch, der Mensch hinter der Euro Pacific Bank ist der bekannte goldbug Peter Schiff. Den hab ich das erste Mal gesehen als er Werbung für die CombiBar gemacht hat https://www.youtube.com/watch?v=0cNwaA5sNr8
      Die Dinger sind ja nett (hab euch einen), aber teurer pro gramm Feingolg als z.B. alte Sovereigns. Wer meint, er müsse sich unbedingt auf Tauschgeschäfte vorbereiten, dem würde ich Silbermünzen empfehlen. Hat neben der geringeren Wertdichte den Vorteil, dass man daraus auch Silberkugeln gießen kann … wirksam gegen Zombis und Vampire 🙂

      1. Danke für diesen unschlagbaren Humor! In Griechenland kann man auf dem Land auch jetzt schon gut tauschen. Fleisch gegen Fisch oder Gemüse beispielsweise. Oft bekommt man aber auch einfach etwas geschenkt, gerade als Xenos. (Fremder) 😉

  18. Danke für den mit Spannung erwarteten Beitrag!

    Wie wäre in diesem Zusammenhang (Transfer)Wise zu bewerten? Sollte man Transferwise Europe auf Grund seines Sitzes in Belgien meiden? Immerhin bieten sie mir die Möglichkeit von Kontoverbindungen in vielen Staaten außerhalb der EU.

    1. Transferwise oder jetzt Wise ist eine “kleine” Lösung. eMoney Institut ohne Datenaustausch, aber eben auch ohne Einlagensicherung. Von den Konditionen derzeit interessanter als Revolut.

  19. Die kleine Seda ist offshore. 😂😂😂 Warum? Weil du es gesagt hast und ich die Idee gut finde. Das ist ein Grund von mir und ich gehe auch nicht so schnell an das Geld ran. Und jajajaja, man kann auch angeben damit. Das ist meine nicht-Schokoladenseite. Dann die Reaktion zu sehen. Freundinnen denken ich bin verrückt. Stimmt auch iwie.😂 Aber die wollen das jetzt auch machen. Hihihi

    1. Heureka, das Amt wird sich freuen, wenn ein Schwarm junger Damen auf einmal Auslandskonten hat. Köstlich!

      1. Ich habe mein englisches Konto aus dem Studium einfach behalten. Was sagt man(n) dazu, da war ich doch schlau.😂

  20. Hallo,

    spannender Artikel! Spricht etwas, wenn man von der verhältnismäßig hohen Einstiegshürde mal absieht, gegen ein Bankkonto in Liechtenstein als weitere Variante Teile seines Vermögens außerhalb des EWR zu sichern, bzw. um es als Basis für einen Vermögensaufbau außerhalb des Euro-Raums zu nutzen?

    Gruß marcus

    1. Quelle: EU Parlament: Der Europäische Wirtschaftsraum (EWR) wurde 1994 mit dem Ziel eingerichtet, die EU-Bestimmungen über den Binnenmarkt auf die Länder der Europäischen Freihandelszone (EFTA) auszudehnen. Norwegen, Island und Liechtenstein gehören dem EWR an. Die Schweiz ist Mitglied der EFTA, gehört aber nicht zum EWR. Die EU und ihre EWR/EFTA-Partner (Norwegen und Island) sind zudem durch verschiedene „nördliche Politikbereiche“ und Foren mit Schwerpunkt auf den sich schnell entwickelnden nördlichen Ausläufern Europas und der gesamten Arktis verbunden.

      Also mit der Schweiz ist man besser gestellt. Die Hürden sind ähnlich bei den bekannten schweizer Instituten, aber es gibt auch viele Nischenlösungen.

      Wie gesagt, ich sehe solche Bankverbindungen einfach als zusätzliche Sicherheit an. Niemand kann ernsthaft hoffen(wollen), dass es mal so knallt dass es notwendig wird diese Konten zu haben. Aber mit ihnen schläft es sich besser. Wer ein mal erlebt hat, wie eine Behörde per Knopfdruck bei drei Banken im Inland die gut gefüllten Konten blockiert hat, der macht den Spass nicht weiter mit. Bei mir waren das damals Private Banking Kunden. Rentner. Die haben fast einen Herzinfarkt bekommen.

      1. Danke für die Richtigstellung mit Liechtenstein, war mir im Nachgang auch aufgefallen, dass ich mich da verbasselt habe. EWR ja, aber nicht Euro-Währungsgebiet. Damit dürfte man in Liechtenstein zumindest vor der Willkür deutscher Behörden, insbesondere vor dem Zugriff über einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss geschützt sein. Ich beziehe mich jetzt speziell auf evtl. drohenden Zwangsmaßnahmen zur Refinanzierung der Staatsfinanzen auf Grund der aktuellen Situation.

        Klingt überzeugend, dass man mit der Schweiz doch besser bestellt ist, dann kann man sich den Aufwand mit Liechtenstein tatsächlich sparen. Ich nehmen an, dass wenn man mal mit einem schweizer Konto den Fuß in der Türe hat, man sich vielleicht vom Nischenanbieter auch zu renommierteren Häusern weiter ” entwickeln” kann?

        Auf jeden Fall! Vorstellbar wäre auch die Schaltzentrale (Giro) für den Vermögensaufbau und die weiteren Elemente analog zu Gregors Vorschlägen als rotierendes System komplett ins Ausland zu verlegen. Das würde ich extrem beruhigend finden und zudem einen recht schnelle Verlagerung des Lebensmittelpunktes begünstigen. Seine Erträge versteuert man natürlich fairerweise immer in dem Land, in dem man gemeldet ist.

        Puh, da würde ich aber auch “Puls” bekommen und womöglich keinen Plan-B an der Hand, das will ich mir lieber nicht vorstellen…

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