“Yesterday I was clever, so I wanted to change the world. Today I am wise, so I am changing myself.”

-Rumi

Die Inflation, sie ist da. Wie bereits letztes Jahr geschrieben, ist nun die Inflation da. Einer meiner letzten Artikel handelte auch davon: Inflation – was nun?

Da das Thema jetzt, wo der Fall eingetreten ist für viele Menschen aber größer und bedrohlicher als gedacht ist, wollte ich nochmal mit einem Artikel darauf eingehen und ein paar Gedanken dazu mit euch teilen. Erst wollen wir uns nochmal ein paar ökonomische Fakten dazu anschauen, um dann auf den Alltag einzugehen.

Grundsätzlich lässt sich eines vorab sagen: Die letzten 20 Jahre ist die Welt insgesamt nach Abzug der Inflationsraten reicher geworden. Es wurden Werte geschaffen, neue Unternehmen gegründet und es gib so viele Millionäre und Milliardäre wie nie zuvor. Dass der Lebensstandard in Deutschland nicht mit der gleichen Rate gestiegen ist, liegt im Wesentlichen an zwei Faktoren: (1) Das Niveau war schon hoch und (2) an der innovations- und unternehmerfeindlichen Politik. (Hiermit sind keine DAX Konzerne gemeint, aber auch die kommen unter die Räder: Autoindustrie) Wie ich stets zu sagen pflege: In Deutschland ist man am besten Beamter/Politiker oder Hartz4 Empfänger, danach Angestellter. Bevor man hier zum Unternehmer wird, wandert man besser aus und versucht es dort (Stichwort: Wegzugsbesteuerung).

Das war bislang so, aber Papa Scholzi will das ändern. Schauen wir mal. Bisher liegt der Fokus mehr auf der größten Bedrohung aller Zeiten, nämlich ….. (hier einsetzen was ihr mögt).

Die Welt wurde bislang immer “reicher”. Haben wir davon profitiert?

Inflation

Die natürliche Tendenz eines Staates ist Inflation

―Murray Rothbard

Haben wir an der Inflation partizipiert?

Wenn man sich die Inflationsraten der letzten beiden Jahrzehnte im EUR- und USD Raum anschaut, so betrug die Inflation in den letzten 20 Jahren um die 2% p.A. Erst Ende 2021 begann diese stark anzuziehen, ist aber nicht auf dem Niveau der 1970er Jahre. Es spricht viel dafür, dass diese Inflation nicht auf der Geldmengenausweitung basiert, sonst hätten wir sie schon früher erlebt. Konsens ist derzeit, dass die Inflation Folge von zerstörten Lieferketten und Produktionsausfällen durch Corona Massnahmen ist. Dementsprechend geht auch die EZB davon aus, dass dieses Problem bis Herbst 2022 unter Kontrolle ist. Dank der Omikron Variante von Corona kann das nun aber ganz anders aussehen, vor allem weil selbst bei der leichtesten Variante von Corona dennoch politische Massnahmen propagiert werden, als wenn man es mit einem Ausbruch von Ebola zu tun hätte. German Angst eben. In dem Sinne kann man derzeit mit einem Corona Bier in Spanien anstossen. Dort wird alles geöffnet, wie in vielen anderen Ländern auch.

Omikron Spiess? Mrs. Blackwater und ich hatten diese Idee bereits für unser griechisches Restaurant. Omikron ist der 15. Buchstabe des griechischen Alphabets und könnte der Name für einen lecken Lammspiess sein.

Wer die letzten 20 Jahre einen gesunden Umgang mit Geld gepflegt hat, kein Konsumopfer war, immateriellen Werten mehr Wert gegeben hat statt materiellen und sein Geld richtig angelegt hat, war ein echter Inflationsgewinner. Das trifft auf die meisten Deutschen leider nicht zu, da die Mehrheit (1) keine Aktionäre und außerdem finanzielle Analphabeten sind (Quellen dazu hatte ich die letzten 2 Jahre oft verlinkt) und (2) ihr Lebensglück im Konsum und Markenrausch suchen. Einzig die Zahl der Immobilienbesitzer stieg und die Holz- und Bauschaumhäuser ohne Keller sind natürlich auch durchinflationiert worden, sprich, erst einmal teurer. Die klimatisierte Hundehütte im Garten- für deren Preis kann im Sudan eine Familie ein Haus bauen – erreicht hierzulande bald Kleinwagenpreise. Von Elektroautos versteht sich. Vor kurzem wurde mir berichtet, dass es sogar Leute gibt, die ihren Hund in einem Hundewagen schieben. Da muss man schon zwei mal hinsehen, wenn da nicht der kleine Elron-Max-Snikers drinnen liegt, sondern ein mit Hundesteuer belegter Kläffer namens WuffWuff II. (Der erste Hund wurde neben Oma nachhaltig auf dem Waldfriedhof begraben). Nun, Gott liebt Tiere auch. Aber man kann es auch übertreiben, oder?

Nun gebe ich offen zu, dass ich die letzten 20 Jahre auch kein Homo Oekonomicus war. Zu viele mentale Altlasten zogen mich runter und wie viele andere Menschen hatte ich meine “Baustellen”, die ich überwinden musste. Bis man solche psychisch-sozialen Probleme überwindet, gibt man manchmal Geld für Ablenkungen aus. Man betäubt sich. Wenn Du liebe Leserin oder Leser also denkst “Hilfe, ich habe ökonomisch versagt”, dann keine Sorge, Du bist nicht alleine. So oder so im Übrigen nicht, lass Dich nicht von materiellen Besitztümern der Nachbarn blenden. Sofern diese nicht gerade Rentner sind spricht viel dafür, dass sie in Schulden schwimmen oder gerade vorzeitig das Erbe ihrer Eltern verprassen. Als Ex-Banker kann ich euch verraten, das ist eher die Regel als die Ausnahme.

Aber mit diesem Artikel wollen wir nach vorne blicken und etwas ändern.

Durch was wird Inflation verursacht?

“It pays to know where you are on the bigger picture

– unbekannt

Wir wollen kurz mal sehen, durch was Inflation überhaupt verursacht wird. Beschränken wir uns auf das Wesentliche, keine VWL Vorträge von gescheiterten und von Eltern bezahlten Dauerstudenten.

Wenn zu viel Geld auf zu wenig Waren und Dienstleistungen trifft, bekommen wir Inflation. Wenn zum Beispiel nur ein Haus in einer Stadt zum Verkauf steht und Du und ich es haben wollen, wird der Verkäufer es an den Höchstbietenden verkaufen. Gerade in Deutschland ist das ein sehr gutes Beispiel, denn die Deutsche Nation und ihre angedockten türkischen Mitbewohner sind so scharf auf eine eigene Immobilie, dass man fast jeden Preis dafür bezahlt. Häuser sind ein Beispiel für unelastische Preise.

Haben wir schon einmal ein Produkt so sehr geliebt, dass wir es um jeden Preis kaufen würden?

Ein Beispiel für elastische Preise wäre Folgendes: Viele Güter können substituiert werden (so wie das Judentum durch die Kirche/Sekten) und das ohne weiteres. Nehmen wir an, Ali Dönerci verkauft sein Gammelfleisch mit extra Sauce für 4,99 Euro, aber auf der anderen Strassenseite kommt Mehmet Kilic auf die Idee, ihn (also den Döner) für 3,99 Euro zu verkaufen. Dann sinkt der Preis für Gammelfleischdöner in Folge erst einmal. Erst werden die Leute zu Mehmet gehen, dann wird Ali den Preis senken.

Wird das ganze Beispiel aber um unsere Gastronomin Noor al-Ali erweitert, die frische Falafel mit Humus und einem arabischen Lächeln für 2,99 Euro am weitest entfernten Ende des Ortes anbietet, werden die Leute aufhören Gammelfleisch zu essen (hoffentlich) und sich sogar mehr bewegen. Das Gammelfleisch wird komplett substituiert. Und das Beste: Es ist auch noch vegan. Insta-Hippster, das ist eure neue Selfi-Zone. Zeigt anderen wie gute Menschen ihr seid!

Im Prinzip sehen wir an diesem Beispiel wie Wettbewerb und Substituierung die Inflation bremsen. Ein Grund, warum staatliche Systeme von denen Berliner Politbonzen träumen niemals funktionieren, weil es keinen Wettbewerb und keinen freien Markt gibt, der die genannten Faktoren ermöglicht. Und wenn – was viele Nachwuchspolitiker zu glauben scheinen – einfach Geld gedruckt wird und aus dem Geldautomaten der Spasskass unbegrenzt heraus kommt, wird das Aussenvertrauen in eine Währung zusammenbrechen. Mittelabfluss aus dem Währungssystem ist vorprogrammiert, Importpreise explodieren. Dann ist die Stunde der Kartoffel gekommen, die kann man in rauen Mengen in Deutschland anbauen. Geht auch, ist aber nicht so schön. Und am Ende müssen sogar die Leute arbeiten, die heute nur über Arbeit philosophieren.

Da die letzten 20 Jahre das Waren- und Dienstleistungsangebot stetig stieg, blieb die Inflation trotz Ausweitung der Geldmenge stabil niedrig. Dazu kommt, dass ein Großteil der Geldmengenausweitung die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes nicht erhöhte, was ein weiterer wichtiger Faktor ist. So wurden Rettungsgelder der Zentralbanken direkt in Pleitebanken gepumpt. Das führt nicht zu Inflation, sondern nur zu einer Insolvenzverschleppung.

Macht Inflation uns ärmer?

Ob uns Inflation ärmer macht, hängt von einigen allgemeinen und persönlichen Faktoren ab. Mit der anziehenden Inflation steigen normalerweise auch die Löhne, Depotwerte und Immobilienpreise. Wir sollten also auch mehr Geld in der Tasche haben. Wer einen 500.000,00 Euro Immobilienkredit hat, aber sein Bauschaumhaus nun 750.000,00 Euro wert ist, kann sich ebenfalls freuen. Und so kompensiert sich das Ganze normalerweise auch im Allgemeinen. Die Frage ist nur: Ist unser Lohn gestiegen, unser Depot gewachsen und die Immobilie wertvoller geworden?

Wir sehen hier schon eines: In Deutschland (aber auch vielen anderen Ländern) gibt es eine grosse Unterschicht, die hiervon nicht partizipiert. Hier wird nur alles teurer, aber das Einkommen steigt nicht. Und das ist Stoff für soziale Unruhen. Insbesondere, wenn die Oberschicht im Elfenbeinturm lebt.

Vorschlag von Katrin Göring-Eckard: Eine Parlamentspoetin. “Sag mir, dass du in einem Elfenbeinturm lebst, ohne zu sagen dass du in einem Elfenbeinturm lebst.” Die Oberschicht des Staates entfernt sich mehr und mehr von der erlebten Realität der Menschen. Interessant auch: Twitter Trend in Deutschland, dem Land der Dichter und Denker.

Es läuft also bereits einiges schief im Land der Oberlehrer und moralisch Überlegenen. Corona und jetzt die Inflation sind ein Brandbeschleuniger.

Aber das sollte nicht unser Problem sein. Und falls es uns mental zu sehr beschäftigt (mein Boxsack ist bestellt, Angebot, billiger als sonst!), dann sollten wir unseren Nachrichtenkonsum drosseln. Lesen wir ein Buch. Schauen wir eine spannende Netflix Serie. Gerade in Bezug auf Staat und Korruption kann man beispielsweise von Narcos-Mexico viel lernen. Wir werden es vielleicht noch brauchen. Sachsens Ministerpräsident hat vor seine Frau auf einen neuen Staatsposten zu heben – mit 8.266,00 Euro monatlichen Gehalt (Quelle). Naja, ein bisschen mexikanische Sonne, das kannten wir sonst von der mächtigsten Frau Europas, Ursula von der Leyen. Ab sonst gibt es Korruption natürlich nur… woanders eben.

Wenden wir uns dem praktischen Umgang mit der Inflation zu.

Inflation – was tun?

“Hilfe, Hilfe, mein Geld ist weg, die Russen kommen, Ufo’s landen…”

Da ich aufgrund von der Corona Omikron Variante und politischer Fantasien in Berlin davon ausgehe, dass die Inflation ein langfristiges Thema sein wird, sollten wir nun umdenken.

Wie sehr die Inflation uns betrifft, kann durchaus sehr unterschiedlich sein. Je nachdem, worauf wir im Leben wert legen, was wir für ein Ausgabeverhalten haben, wie flexibel wir Waren- und Dienstleistungen ersetzen können. Heute habe ich mir gedacht, dass ich einmal eine Punkte Liste aufstelle. Und ihr könnt diese gerne im Kommentarbereich ergänzen. Die Punktelisten sind Google-freundlich (hilft also der Seite, falls sich mal ein nicht “gemainstreamter” Internetsucher zu uns verirrt) und jeder kennt sie. 5 Tipps wie Du weniger fett aussiehst bis zum Sommer, 8 Tipps für eine bessere Rasur, 12 Ideen für einen Erfolg, 55 Ideen bis zum Tod und so weiter und so fort.

Sparideen


Hast Du Sparideen für die Inflation? Egal ob es 100 Ideen mit Kartoffeln, das 1001 Traumgericht aus Saudi-Arabien oder ein Semmelknödelrezept aus Bayern ist, immer her damit. Melde Dich bei unserer Community an, teile Deine Ideen und bekomme von anderen neue dazu. Natürlich geht es bei uns nicht nur um Essen. 🙂

Hier kommst Du zu unserem Telegram Kanal:

Statt einem 1.000 Euro Grill um 99 Cent Bratmaxxe zu grillen kann man auch eine Schubkarre zum Grillen nehmen. Das Geld sollte man eher in das Gemüse und Fleisch investieren. Wie wäre es mit einem selbst kreierten Omikron-Spiess? Selbst wenn der Nachbar “Anzeige ist raus brüllt”, der Abend wird in jedem Fall unbezahlbar. Für alles andere gibt es…, ihr wisst schon. Hinter der Schubkarre kann man auch ein Prinzip sehen: Mehr Sein als Schein.

Eines ist sicher: An frischen Zutaten für das Essen sollte man niemals sparen. Sonst zahlt man langfristig mit seiner Gesundheit doppelt und dreifach dafür.

Typisch griechisches Frühstück bei uns: Auch innerhalb Europas gibt es ein grosses Gefälle beim Lebensstandard. Denn oft ist weniger mehr. Mehr Frische, automatisch Bio. Auf dem Land.


8 Sparideen für die Inflation

“Ich dachte immer, dass Menschen selbst über ihr Leben bestimmen, aber etwas ist stärker als unser freier Wille: Unsere Begierde.”

– Zitat aus der Netflix-Serie “Gypsy”

Kommen wir zu den 8 Sparideen für die Inflation. Wie gesagt, ergänzt das gerne im Kommentarbereich. Jeder setzt andere Schwerpunkte und benötigt andere Waren und Dienstleistungen. Die Sparideen sind aus dem Leben von uns, bei euch kann das ganz anders aussehen.

Eines sei vorab gesagt: Der grösste Kampf den wir alle wohl führen müssen, ist der gegen uns selbst. Gegen unsere materiellen Wünsche.

Computer & Arbeit

Wir arbeiten viel mit dem Internet und Trading Tools. Wir brauchen dazu stabile, sehr sichere und schnelle Rechner. Gleichzeitig sollten die so wenig wie möglich Strom verbrauchen, da sie rund um die Uhr an sind. Welcher Rechner ist sicher, schnell und verbraucht etwa so viel wie ein paar LED Leuchten? Ein MacMini mit dem M1 Chip. Benutzt die Suchmaschine eurer Wahl, überall findet ihr nur ein Ergebnis: Es ist der beste und im Stromverbrauch günstigste Rechner. Man bekommt ihn derzeit überall auch noch im Angebot. Der bezahlbarste Mac den es gibt. Bei Fragen, gerne fragen.

Es lohnt sich übrigens auch sämtliche noch vorhandenen Glühbirnen (und unter Umständen andere Lichtquellen) durch LED Lampen zu ersetzen.

Nahrungsmittel

Hier sollte man niemals sparen. Die Folgen von falscher Ernährung kann man im Sommer wieder in Innenstädten begutachten, falls nicht gerade wieder Lockdown ist. Oder man schaut sich mal die Zahlen zu Diabetes, Herz-Kreislauf Erkrankungen und Krebs an.

Ernährung besteht stets aus Energiequelle (Kohlenhydrate), Fetten und Eiweiß. Eiweiß ist der Baustein für fast alles, Fette können auch verstoffwechselt werden, falls man nicht gerade Kohlenhydrate isst. Alles exzessive ist schlecht. Ausgewogenheit wichtig.

Das Problem ist: Eiweiss und hochwertige Fette sind am teuersten, Kohlenhydrate billig. Durch die Inflation wird die Schere noch weiter auseinander gehen, einkommensschwache Menschen werden noch mehr billige Kohlenhydrate und schlechte Fette essen und damit langfristig krank.

Was sind günstige Eiweißquellen? Eier! Das Ei ist die Eiweißquelle schlechthin und der Referenzwert in Bioverfügbarkeit von anderen Eiweissen. Fleisch sollte man nur essen, wenn man wertiges kaufen kann. Ansonsten akkumulieren sich in dem Produkt alle möglichen Gifte aus schlechter Haltung, vor allem bei Schweinefleisch. Mrs. Blackwater und ich essen Hühnchen oder Lamm und das selten. Was wir jeden Tag essen, sind 1-2 Eier. Bei Kohlenhydraten greifen wir meistens (nicht immer) zu Vollkornbrot.

Hier kann man noch viel schreiben, mehr dazu gerne in unserer Community.

Essen gehen

Ganz unumwunden muss ich sagen, dass Essen gehen Lebensqualität bedeutet. Aber wenn die Qualität schlechter und die Preise höher werden, dann wird daheim “essen gegangen”. Selbst kochen, den Tisch eindecken, passende Musik auswählen, Kerzenlicht und schon hat man sein privates und besonderes Restaurant daheim.

Wege zur Arbeit und Sport

Das Thema kam bereits in der Community auf. Bei Homeoffice irgendwo doof. Grundsätzlich sollte man versuchen auf das Rad umzusteigen, solange es körperlich noch geht. Niemand wird jünger. Fahrradfahren ist schonend für die Gelenke, verbraucht ordentlich Kalorien, das Herz freut sich und es spart das Auto. Lebt man in einer Stadt, sollte man unbedingt versuchen vom Auto los zu kommen. Das ist meistens der größte Posten nach dem Wohnen.

Ein gutes Fahrrad hält locker 10 Jahre. Und spart ein ganzes Fitnessstudio. Aufgrund der Lieferkettenproblematik, der Inflation und dem kommenden Frühjahr sollte man jetzt zuschlagen und sich ein gutes Fahrrad kaufen.

Verträge und Abos

Hier sollte man sich unbedingt einen Überblick verschaffen, was man an Verträgen am Laufen hat. Müssen es wirklich 5 Abos für Streamingdienste und der teuerste Handyvertrag sein? Muss es immer das neuste Handy sein? Es kann durchaus sein, dass man das auch alles braucht, es ist eine persönliche Abwägung. Mrs. Blackwater und ich nutzen seit Jahren Prepaid Karten und kaufen ältere iPhone Modelle. Die kosten dann meist die Hälfte vom Original Preis. Android ist uns zu unsicher, aber auch das muss jeder selbst für sich abwägen.

Streamingdienste kann man mit anderen teilen. Egal ob mit Freunden oder der Familie, beides haben wir bereits getan.

Kleidung

Ok, das ist jetzt eine sehr männliche Perspektive. Leserinnen werden Sturm laufen, also bitte findet hier euren eigenen Weg.

Als Mann mit Internet Job kann man problemlos mit 2 Jeans, ein paar T-Shirts und Pullover auskommen. Da ich Mrs. Blackwater auch mal ausführe, habe ich auch noch Hemden und zwei sehr gute Anzüge. Alles andere aus alten Bankerzeiten ist verkauft oder vernichtet. Wie gesagt, als Mann hat man es deutlich leichter bei der Kleidung. Gäbe es keine Frauen in dieser Welt, würden es vermutlich alle so sehen.

Vor kurzem habe ich gelesen, dass im pro Kopf Durchschnitt in Deutschland 60 Kleidungsstücke pro Jahr gekauft werden. Das halte ich für deutlich zu viel, auch wenn darin die Damenwelt mit enthalten ist, die einfach öfter mal einen Farb- und Stilwechsel vollzieht.

Möbel

Muss es Hülsta sein? Rolf Benz und Co.?

Zugegeben, selbst Ikea erhöht die Preise nun. Aber dennoch kosten die Möbel nur ein Bruchteil im Vergleich zu den genannten.

Auch Möbel wurden in den letzten Jahren immer mehr zu Statusobjekten, vielleicht weil die Fernseher so billig wurden. Aber wie heisst es: Die Deutschen haben die teuersten Küchen in Europa, mit denen am wenigsten gekocht wird. Das kann man sicher auch in Bezug auf das Wohnzimmer so sehen. Die Familie und die “Qualität” der Gäste sind wichtiger, wie die Möbel die darin stehen.

Aber für viele Menschen ist nicht erst mit der Inflation selbst Ikea zu teuer. Dann ist die Frage, ob man sich nicht gebraucht ein Möbel kauft oder alte Möbel aufwertet. Inzwischen gibt es dazu viele DIY Anleitungen im Internet. Auch bei Möbeln kommt die Wegwerfgesellschaft an ihre Grenzen, denn immerhin stecken wertvolle Rohstoffe hinter all den Möbeln. Bei Ikea scheint das allerdings nicht immer zuzutreffen (Erfahrung von Mr. Blackwater, IKEA Regal und einer Stichsäge).

Finanzen und Versicherungen

An dieser Stelle kommt wie immer der größte Hebel ins Spiel. Ein Mal im Jahr solltet ihr eure Versicherungen prüfen. Möglichst auf Jahresbeiträge umstellen, das spart 10-15% der Risikoprämie. Schaut euch um, ob es günstigere Versicherungen bei gleicher Leistung gibt. Das ist erfahrungsgemäß oft der Fall.

Kein Hauptthema dieses Artikels aber dafür des Blogs ist es, seine Finanzen aufzuräumen. Das 3-Konten-Modell ist der erste Schritt.

Investiert! Ja, es geht um sparen. Aber um der Inflation zu entkommen müsst ihr investieren. In ein Welt-Depot mit allen Top-Firmen dieser Welt. Das ist langfristig die beste Inflationsabsicherung, die es gibt!

Investieren


Der beste Weg sich vor der Inflation zu schützen ist die Investition. Statt Konsum, Clownautos und Luxusprodukte zu kaufen sollte man freies Geld in marktbreite ETFs und auch gerne gut überlegt in Aktien direkt investieren. Danach kommt auch das Copy Trading dazu.

Es klingt zynisch, aber durch Investitionen partizipiert man vom Herdenverhalten der Masse und an der steigenden Inflation. Bis die Masse von ihrem Konsumrausch befreit ist, werden noch viele Jahre vergehen, da es für diese Sucht bisher kein Substitut gibt.

Andere sind nicht der Maßstab für Richtig und Falsch oder Erfolg und Niederlage. Kümmern wir uns um uns selbst und helfen dann denen, die es wollen. Alles andere ist Zeitverschwendung.


Welt-ETF und “yolo”

Ein Welt-ETF wie der Vanguard All-World ist immer noch das Maß aller Dinge. Davon sollten man sich niemals abbringen lassen. Es kann auch ein anderer Emittent sein. Ob ausschüttend oder nicht, ist eine andere Abwägung, die man im Hinblick auf die persönliche Situation treffen muss. Aber so oder so, können wir damit nichts falsch machen. Fangen wir an zu sparen und versuchen wir freie Geldbeträge dort zu investieren.

Nachdem Banken von ETFs nichts wissen wollten, weil sie daran nichts verdienen, kommen nun auch immer mehr Finanzblogs auf die Idee, sich davon abzuwenden. Man will andere Produkte bewerben, wo man Affiliate Provision bekommt oder Partner ist. Dieser Trend wird sich 2022 fortsetzen. Follow the money.

Für langfristiges Sparen und Investieren ist aber ein physischer und breit gestreuter ETF das Beste was es gibt. Niedrigste Kosten, hohe Transparenz, man muss sich um nichts kümmern und hat stets die erfolgreichsten globalen Unternehmen in seinem Depot. Und man ist unabhängig von staatlichen Heilsversprechen, die sich wie das Fähnchen im Wind alle paar Jahre ändern. Überteuerte Rohrkrepierer wie Riester und Co. sollte man kündigen, Finger weg auch von Fonds- und Indexpolicen. Versicherer sind die nächsten, bei denen es knallt. Bei Versicherern sollte man Versicherungen haben, keine Geldanlagen.

Den eigenen ETF kann man auch einfach mal schnell ins Ausland übertragen, wo immer es einen hinzieht. Oder man lebt in einem warmen Land und hat sein Geld in der sicheren Schweiz (Geoarbitrage). Ideen gib es viele, alle sind besser als das 0815 Konzept in Deutschland, wo es für die meisten in 30 Jahren nicht mal für den Premiumrollator reichen wird.

Jegliche Szenarien, in denen ein solcher ETF keinen Sinn mehr macht, sind Doom Szenarien. Aber es ist völlig inkonsequent von Doom Szenarien zu reden, sich aber keinen Bauernhof und Waffen zu kaufen. Letztlich führen Doom Szenarien nur dazu, dass Menschen gar nicht investieren, denn “yolo”, “you only life once.”

Nur was sind denn die Folgen von “yolo”?

In Schulden schwimmen, der Körper kaputt durch ein exzessives Leben, die Seele leer, weil es ja nur Spaß gibt. Und man wird ja nicht jünger. Vielleicht nicht das klügste Lebensmodell. Und doch wird es für viele Menschen so laufen. Lassen wir uns nicht täuschen. Nur weil das nicht über Nacht passiert heisst es nicht, dass es nicht passiert. Gesellschaftliche Entwicklungen verlaufen ähnlich wie der Zinseszinseffekt. Langer flacher Anstieg, dann eine exponentielle steile Kurve. Kennen wir doch alle, nach 2 Jahren Corona-News. 😉

Das Jahr 2022 ist immer noch jung. Seien wir für uns selbst optimistisch, setzen wir uns Ziele, sammeln wir Ideen. Wir können das, wenn wir es wollen!

Gib Gas, oder das war’s? Es liegt an uns.

Alles toll wie es ist…

…als Konsumclown, Werbe-Opfer, fremdbestimmter “Denker” und stromlinienförmiger Follower von Staat, Stars und Sternchen? Wenn ja, brauchst Du nichts verändern.

Anbei noch eine Kontenempfehlung:

…oder Veränderung?

Jeder Zeitpunkt kann zur Veränderung genutzt werden. Am Jahresstart ist es aber meist besonders motivierend. Räum Deine Konten (und Dein Leben) auf, entdecke Neues, lerne neue Menschen, Sichtweisen, Kulturen und Länder kennen. Falls Du sehr “eingerostet” bist, hilft die Schocktherapie. Zu wissen wie man woanders lebt, hilft ungemein:

Whether you think you can, or you think you can’t – youre right.”

– Henry Ford

7 Kommentare zu „Sparen und Inflation

  1. “Macht Inflation uns ärmer?”
    Die Inflation spornt uns an. Wer sich nicht genügend nach der Decke streckt, der wird ärmer. Inflation ist eine unabwendbare Folge unseres Geld/Zinssystems, sie “schützt” uns vor Stillstand, weil sie uns zur Weiterentwicklung zwingt. Es sind die gleichen Mechanismen wie beim Darwin’schen Prinzip.

    “Bei Versicherern sollte man Versicherungen haben, keine Geldanlagen.”
    Prinzipiell ja, aber man findet überall Perlen. Das Flexible Vorsorgekonto der Cosmosdirect würde ich aktuell als eine Perle der sicheren (RK1) Geldanlage ansehen.

    PS: sehe gerade “nach der Decke strecken” hat zwei Bedeutungen. Beide treffen zu, auch wenn ich auf die neuere Bedeutung abzielte.
    https://www.karteikarte.com/card/2871591/sich-nach-der-decke-strecken-umgangssprachlich-bedeutung

  2. Bitte eine kleine Warnung in den Anfang: musste mehrmals so doll lachen dass ich den Kaffee (Fairtrade) über den Laptop verteilt hätte.

    Toller Artikel! Wir sind mit unserer Einstellung (kleinere Wohnung, investieren, Freizeit nutzen, wenig und gutes Fleisch) leider fast alleine im Bekanntenkreis. Viel zu viele verwirklichen sich im Konsum und Hausbau. Wenn wir dann die Nachmittage ohne Gartenarbeit oder Renovierung oder Einkaufscenter verbringen, wird dann doch öfters beneidet. Geändert wird aber nie etwas…

    1. Schön zu hören, dass es noch andere gibt, die so ticken wie man selbst.
      Ich habe mich in Deiner Beschreibung exakt wiedergefunden. “kleinere Wohnung, investieren, Freizeit nutzen, wenig und gutes Fleisch” ist genau unser Lebensmodell und klappt sogar sehr gut mit Kind. Sogar mit überwiegendem Home Office und zwei Erwachsenen, nachdem wir jetzt jeden verfügbaren Winkel ausgenutzt haben.
      Um uns rum sieht es genauso aus wie bei Dir: Hausbau, Autos und weitverbreiteter Konsum aller Art. Wir nutzen lieber die Freizeit, die weniger Besitz ermöglicht.

  3. Ob Inflation oder hohe Zinsen: entscheidend ist immer die die Netto-Rendite, und die war selbst in Hochzinsphasen oft sehr niedrig.

    Meine Sparidee: bei einer Tankstelle Benzin für 10’000 kaufen und dort lassen auf Abruf. Der Deal müsste natürlich eine gewisse indirekt Verzinsung beeinhalten.

  4. Die Inflation als Fanal deutsch-europäischer Politik: „Auch eine nur leicht inflationäre Entwicklung ist so etwas wie eine entschädigungslose Enteignung.“ (Ludwig Erhard)

    Sehr passend zum neudeutsch “Mindset” aktueller Politiker.

  5. Bissig, bissig, wie wir es gewohnt sind.

    “Das trifft auf die meisten Deutschen leider nicht zu, da die Mehrheit (1) keine Aktionäre und außerdem finanzielle Analphabeten sind”

    Bei SPON trifft das auf alle zu, alle Oberlehrer sind auch begnadete Anleger neben dem Hobby als Weltenversteher.

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