“Allah says: ‘ When a slave of Mine draws near to Me a span, I draw near to him a cubit; and if he draws near to Me a cubit, I draw near to him a fathom. And if he comes to Me walking, I go to him running.”‘.
Al-Bukhari, Riyad as-Salihin 96
Das Fasten ist ein Bestandteil aller großen Weltreligionen. Jesus zog sich von seinem öffentlichen Wirken 40 Tage zum Fasten in die Wüste zurück; Mohammed fastete, bevor ihm der Qur’an geoffenbart wurde und Moses stieg auf den Berg Sinai und fastete 40 Tage, bevor er Gottes Wort empfing. Die Bibel zeigt, dass auch die Jünger Jesu fasteten und bestimmte Dinge nur mit Fasten und Beten zu erreichen sind (u.a. Matthäus 17:21) und welche Rolle Aufrichtigkeit dabei spielt (Matthäus 6:16-18) Vieles mehr könnte ich als Beispiel anführen und die aufmerksame Leserin und der aufmerksame Leser der Schriften der drei Buchreligionen Judentum, Christentum und Islam weiss um diese Stellen.
Im Islam fastet man im neunten Monat des islamischen Mondjahres für 30 Tage, dieses Jahr ist das ab dem 2. April 2022, 1. Ramadan 1443 AH.
In der Zeit des Monats Ramadan geht es um viel mehr als um das Fasten und einige Gedanken dazu versuche ich in aller Bescheidenheit mit den mir vorhandenen Wissen aufzuzeigen. Artikel wie dieser sind ein Bestandteil dieser Webseite, sozusagen unserer Webseitenkultur, weil wir tiefer in diese unsere Welt eintauchen wollen und das Leben kurz ist. Am Ende eines Lebens weiss jeder, wer sein Herr ist. Schön ist es, wenn man das schon vorher entdeckt. Es macht das Leben schöner, verleiht Sinn und gibt eine Hoffnung, die heute und seit Tausenden von Jahren Menschheitsgeschichte bereits Milliarden Menschen geholfen hat. Keine moderne Errungenschaft konnte Gott jemals ersetzen und ich brauche nicht viel Mut um zu behaupten, dass das auch zu meinen Lebzeiten und darüber hinaus niemals passieren wird. Der Grund dafür erschliesst sich einem erst, wenn man ihn selbst gefunden hat, vorher bleibt es ein verschlossenes Buch. Dieses Buch zu öffnen – dafür kann der Monat Ramadan ein guter Beginn sein. Wie schon Samuel P. Huntington sagte, wird das 21. Jahrhundert ein Jahrhundert der Religion sein. Und ein Lebensentwurf, welcher sich nur auf die Flutung des Gehirns mit Dopamin beschränkt, wird Menschen niemals nachhaltig glücklich machen. Man kann also weiter ein Leben führen, welches einem Haschen nach Wind gleicht, oder man entwickelt einen höheren Anspruch und wird keinesfalls enttäuscht werden.
Wann ist Ramadan?
Im Jahr 2022 ist das Jahr 1443 des islamischen Mondkalenders. Der 9 Monat in diesem Kalender wird vom 2. April bis zum 2. Mai 2022 dauern.
Ein ganz guter (aber nicht vollständiger) Einstieg: Wikilink
Rituale
Wir Menschen sind so gemacht, dass wir Rituale brauchen. Das ist nicht für unseren Schöpfer, sondern von unserem Schöpfer für uns so gedacht. Schon zu Zeiten der Kinder Israels war das so: der Sabbat. (Markus 2:27) Rituale geben Halt und helfen uns zu gedenken, was wirklich wichtig im Leben ist. Ohne sie verlieren sich die meisten Menschen im Laufe der Zeit im Nirgendwo und Orientierungslosigkeit ist die Folge, was sich gerade heute auf so vielen Ebenen zeigt.
Schaffen wir in unserem Leben Rituale. Nehmen wir uns die Zeit dafür. Egal ob es das Gebet ist oder ein Gedenken. Halten wir vor dem Essen inne und danken. Wir werden sehen, wie sich unsere Lebensqualität verbessert. Wir werden dankbarer. Es sind nicht die Glücklichen, die dankbar sind. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.

Zu wem…
…betete Jesus eigentlich? Das ist vielleicht eine der Kernfragen, die sich ein Christ und jeder andere stellen sollte, der in einem westlich-zentrierten Weltbild erzogen wurde. “Gott” in Ostaramäisch, Jesu Sprache, heisst Alahi/Alaha. Wer aufrichtig forscht und sucht merkt, dass man mit historisch gewachsenen Dogmen nicht weiter kommt. Die Wahrheit findet man so nicht. Selbstverständlich kann jeder glauben was er will, aber das ist dann eben ein anderes Thema. Niemand muss überzeugt werden, von Anbeginn der Menschheit ging es um Eigenverantwortung vor Gott und in dem Umgang mit dem eigenen Leben. Das hat sich nie geändert und auch Jesus lehrte nie etwas anderes.
#Eigenverantwortung

Tor zu einer anderen Welt
In polynesisch-pazifischen Raum, in dem die Schöpfung ein überpräsentes Thema ist und Atheisten kaum vorhanden sind, was zweifellos an der dortigen Schönheit der ozeanischen Welt liegt, gibt es den Satz, dass alles zweifach geschaffen wurde. Zuerst in den Gedanken und dann physisch. Die hebräische Bibel und der Qur’an sagen, dass Gott sprach und es dann sogleich wurde. Raum und Zeit sind ein Teil seiner Schöpfung. Die Welt mit Glaubensaugen zu sehen ist wie wenn man durch ein Tor tritt, wie wenn ein Blinder zum Sehen kommt, ein Leben erst wirklich beginnt. Jesus sagte einst, dass man dazu alles überwinden oder hinter sich lassen muss, was einem wichtig ist. Das mag vielleicht daran liegen, dass unser ganzes Sein und unsere Sozialisation uns im Weg stehen. Hat man es geschafft, fühlt man sich befreit und viel Druck verschwindet aus dem Leben.
#WahreReligion #ErkenneDichSelbst
Reise zu sich selbst
“Und wer hat eine schönere Religion als jener, der sich Allah hingibt und dabei Güte übt und dem Glauben Abrahams folgt, des Aufrechten?”
4:124 An-Nisa, Qur-an
Welche Religion hatte Abraham?
Wir wollen uns kurz mit Abraham beschäftigen, welcher der Urvater von Juden und Arabern ist. Beide berufen sich auf ihn. Und im griechischen Teil der Bibel wird Abraham als Vater aller Gläubigen bezeichnet. Insbesondere die Hommage an Abraham und andere tiefgläubige Menschen in dem Bibelbuch Hebräer 11 sollte man eigentlich mal gelesen haben, weil es auch darum geht, wie sie Gott sahen und was sie von dieser und der nächsten Welt erwarteten.
Der Patriarch Abraham verliess mit seiner ganzen Familie – und die war größer als eine arabische Familie heute – die Stadt Ur. Ur bot laut Archäologen schon zur damaligen Zeit einen hohen Standard was Sicherheit, Wasserversorgung und Komfort angeht. Abraham zog auf das Geheiss seines Herrn und Schöpfers in die Wüste und wurde ein Nomade. Auf diese Thematik werde ich zu einem anderen Zeitpunkt in einem anderen Artikel noch vertieft eingehen.
Sicher ist nur, dass die Wüste schon eh und je der Ort war, indem Gott dem Menschen begegnete. Abraham, Mose, alle anderen Propheten, Jesus, Mohammed. Ich habe mich schon oft gefragt, warum stets die Wüste der Ort der Wahl war.
Ist die Bibel “christlich?” Ein Mini-Exkurs.
(oder anders: warum es Sinn macht die Bibel im historischen Kontext zu betrachten und nicht dogmatisch-kirchlich)
Was unter Bibel verstanden wird, hängt von der eigenen Religion und Betrachtungsweise ab. Die heutige Bibel wurde durch Konzile der Kirche festgelegt und besteht aus 66-73 einzelnen Büchern (je nach heutiger Kirche/Glaubensgemeinschaft).
Grob teilt sie sich in einen hebräisch-aramäischen Teil ein und einen christlich-griechischen. Die ersten 5 Bücher der Bibel (Genesis, Exodus, Liviticus, Numeri, Deuteronomium), Psalm, die Propheten sind die jüdische “Bibel”. Danach kommen die 4 Evangelien Matthäus, Markus, Lukas, Johannes. Während Matthäus noch das “hebräischste” Evangelium ist, ist Johannes deutlich von Lehren der Frühkirche beeinflusst. Es ist nicht sicher, wer die Schreiber dieser Evangelien waren. Außerdem sprachen Jesus und seine Jünger aramäisch. Es wurden nie aramäische Evangelien gefunden. Zwei ebenfalls als authentisch bekannte Evangelien, das Hebräerevangelium und das Ägypterevangelium sind für immer verloren. Die Kirche wollte hebräische Einflüsse reduzieren.
Nach den Evangelien kommen die Briefe des Paulus, die schon deutlich von Jesu Aussagen abweichen. Hier konstituiert sich die Urkirche mit all ihren Konflikten. Die Lehre wird vergeistigt und komplizierter.
Von den ursprünglich ca. 8 größeren Glaubensrichtungen der ersten Christen hat sich eine nach kirchlichen Machtkämpfen theologisch durchgesetzt, die Chalcedonier. Darauf bauen heute alle westlich-christlichen Kirchen und Sekten auf. Andere Gruppen, wie u.a. die Nazarener und Ebioniten wurden vertrieben oder getötet, die Schriften verbrannt.
Alleine, dass man in tausenden Jahren Judentum aus dem jüdischen Teil der Bibel nicht die gleichen Schlüsse zog wie (Teile) der Christen später, sollte einem zu einer differenzierteren Ansicht über die Bibel und biblische Prophetien helfen.
Von der heutigen Bibel als von Gottes vollständigen “Wort” zu sprechen ist aufgrund historischer Fakten absurd. Das heutige Christentum ist bereits durch einen “Filter” gelaufen und man hat nicht mehr das ganze Bild. Die Bibel aber undogmatisch zu lesen und Grundsätze darin zu erkennen, ist durchaus hilfreich und empfehlenswert. Eine gute Übersetzung ist dabei die Schlachter 2000 Bibel.
Ein etwas ausführlicherer Einstieg in die Kanonisierung: Hier.
Ich lese und nutze die Bibel gerne, weiss aber um die Schwächen und die historische Problematik. Die Kernaussage ist sicher an vielen Stellen verwässert, aber dennoch zu finden. Vor allem im hebräischen Teil der Bibel. Und hier wird es interessant, wenn man die Aussagen des Qur’an dann vergleicht. Fragen, die man sich stellen kann:
Wer ist Gott und welche Eigenschaften hat er?
Wie kann man Gott finden?
Wie kann man Vergebung erlangen und warum sollte man das?
Warum gibt es diese Erde und was ist der Sinn des Leben?
Welche Zukunft haben wir als Menschen “danach”?
Sir Lawrence von Arabien liebte die Wüste, “weil sie so rein ist”. Die Wüste bietet keine Ablenkungen und wer sich ihr nicht anpasst, wird von ihr verschlungen. Leben und Tod liegen nah beieinander, ohne Wasser dauert es keinen Tag, bis man aus diesem Leben scheidet. Die Wüste ist ein Ort, in dem alles auf das Wesentliche reduziert ist und der Mensch sich nicht überheblich vorkommt, sondern er demütig wird angesichts der Nähe des Todes. Reisende durch die grossen Wüsten dieser Erde finden auch immer wieder Knochen von verendeten Tieren. Vor einem toten Lebewesen zu stehen, führt einem die eigene Endlichkeit sehr schnell vor Augen. Es könnten schon morgen auch die eigenen Knochen sein, die dort liegen.
Wenn es Nacht wird in der Wüste, ist der Himmel aussergewöhnlich. Keine Lichter von großen Städten stören, das ganze Himmelszelt breitet sich aus, in alle Blickrichtungen, soweit das Auge reicht. Die Sterne einer klaren Nacht scheinen zum Greifen nah. Da Sterne und Planeten zur Bestimmung von Zeiten und Zeitabschnitten gemacht wurden, wie die hebräische Bibel sagt, ist einem der Fluss von Zeit angesichts dieses Anblicks einem besonders bewusst.
Die unwirtliche Wüste war der Ort, indem Abraham auf Gott traf. Abraham brauchte keine Religion, weil Abraham wusste wer sein Herr ist. Abraham wusste, dass nichts im Himmel oder auf der Erde Gott gleich ist und dass nur Gott alleine Anbetung gebührt. Das war für diese Zeit außergewöhnlich, denn die menschliche Zivilisation vor 4000 Jahren kannte keinen Monotheismus, sondern betete viele Götter für jeden Zweck an, meistens Stein- und Holzfiguren. Wie besonders der Monotheismus und die Anbetung Gottes als Geist ist, erschliesst sich erst durch die Brille des historisch-theologischen Kontexts.
Aus muslimischer Sicht würde man heute sagen, dass Abraham ein Muslim war, weil er ein Diener oder Sklave Gottes war. Er unterwarf sich dem Willen seines Schöpfers. Islam bedeutet Unterwerfung unter Gottes Willen. Da “der Islam” aber keine Institution wie die Kirche oder Ähnliches ist, ist “Muslim sein” nicht im westlichen Sinne die Zugehörigkeit zu einer Organisation oder Kirche, sondern ein spirituelles Bekenntnis. Wofür es – ganz nebenbei bemerkt – keine Menschen braucht, nur sich selbst und seinen Schöpfer, wie schon einst bei Abraham.
Diener oder Sklave?
Diese Begriffe sind in der westlichen Sozialisierung negativ, auch Unterwerfung ist ein negativer Begriff. Das liegt meistens daran, dass wir damit Dienerschaft oder Unterwerfung unter Menschen in Verbindung bringen oder dem Folgen von Menschen.
Im Islam geht es aber darum, sich Gott zu unterwerfen. Es ist eine Verbindung zu Gott und das Anerkennen, dass sein Wille geschieht und nicht unserer, wie es auch Jesus sagte. Laut dem Qur’an darf niemals etwas anderes angebetet werden ausser Gott. Das Anbeten von Götzen welcher Art auch immer, ist dem reinen koranischen Islam fremd.
Zweifellos gibt es auch in den islamischen Kulturen der heutigen Welt viel Missbrauch und Abweichungen davon. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Wer den Qur’an liesst und darüber nachsinnt merkt, dass es wohl die direkteste Art und Weise ist Gott anzubeten und man dadurch vor allerhand Humbug geschützt ist.
Als westlicher Leser hat man auch einen Vorteil: man ist es eher gewohnt darüber nachzusinnen und es nicht nur auswendig zu lernen. Nicht dass das Auswendig lernen schlecht wäre, denn schliesslich gibt es daher überhaupt die gut dokumentierten Mehrfachüberliefungsketten des Qur’ans, aber es besteht die Gefahr, dass das Denken dabei vergessen wird.
Interessant ist, dass die meisten Menschen sich zwar auf keinen Fall dem Willen ihres Schöpfer unterwerfen wollen, ja nicht mal ansatzweise bereit sind ihn zu suchen, aber umso lieber und voller Hingabe Sklaven von Menschen, Institutionen, ihrem Beruf und dem Materialismus werden.
“(…) und du wirst die Mehrzahl von ihnen undankbar finden.”
Qur’an 7:16
Das Thema Abraham als Vater aller Gläubigen füllt die theologische Weltliteratur. Abraham war bereit alles hinter sich zu lassen und hätte alles für seinen Herrn und Gott geopfert, sogar seinen Sohn. So weit kam es aber nicht, wie wir wissen. Und darum ging es auch nie. Es ging darum, was Abraham am Wichtigsten war. Was liebte Abraham am meisten?
Sein Leben, seinen Komfort, seine Familie oder Gott? War es Abraham wichtig was andere über ihn dachten oder was Gott über ihn dachte?
Da er wie nur wenige andere zweifelsfrei bewiesen hat, dass es Gott ist was ihm am Wichtigsten war, wurde er später in den Schriften als Freund Gottes bezeichnet. Welche Ehre das ist versteht der gläubige Mensch angesichts dessen, zu was Abraham bereit war und niemand bei Verstand würde großmäulig behauten, dass er zu selbigen Taten im Stande wäre. Vielleicht ist das auch gar nicht notwendig, denn der Herr und Schöpfer vergisst nichts was wir für ihn tun. Nicht mal einen Gedanken:
“Erinnere dich an mich und ich werde mich an dich erinnern.”
Qur-an, 2:152
Angesichts dessen, dass ein Gedanke die ganze Schöpfung ist und durch ein Wort alles wurde, ein unglaublich kraftvoller Vers (Aya auf arabisch). In der Bibel heisst es, dass Gott ein Gedenkbuch hat und dass die Menschen leben werden, die darin stehen. Ob also das echte Leben “danach” für uns Wirklichkeit wird hängt von Gottes Gedanken über uns ab. Und was Gott über uns denkt, liegt letztlich in unseren Gedanken. Denn daraus erwachsen unsere Taten. Wer an Gott denkt handelt anders als ein Mensch, der es nicht tut. Eine Kernaussage der Bibel und des Qur’an, die den roten Faden zu einem Schöpfer zeigt, der sich nie geändert hat. Der ewige und der gleiche. Und so kannte Abraham ihn.
Abraham wurde aufgrund seines völligen Vertrauens auf Gott der “Vater aller Gläubigen” und ist bis heute weit über vier Milliarden Menschen der Buchreligionen unter dieser Bezeichnung bekannt.

Das Wesentliche
Die Wüste war stets der Ort an dem die unsere physische Welt ein Tor zur Geistigen fand.

Ein Monat im Mond
Der islamische Kalender ist ein Mondkalender. Aus diesem berechnet sich die Zeit für den Fastenmonat Ramadan.
Fasten im Ramadan
Je nachdem mit wem man über dieses Thema spricht, bekommt man unterschiedliche Informationen zum Ramadan. Das liegt daran, dass es viele verschiedene muslimische Kulturen und Völker gibt und oft Traditionen mit einfliessen. Dazu kommt, dass es viele Ausprägungen des Islam gibt. Darauf einzugehen ist angesichts der Menge an Informationen ein Ding der Unmöglichkeit. Aus diesem Grund halte ich es für wichtig, dass man das Grundprinzip hinter dem Ramadan versteht und für sich selbst einen Nutzen daraus ziehen kann. Wer sich mehr in der Tiefe dafür interessiert, kann gerne in unserer Community seine Fragen dazu stellen und ich bin sicher, dass manche Herzen vor Freude überschäumen, wenn sie davon berichten können.
Einer der Kernverse aus dem Qur’an, der eigentlich immer zitiert wird ist dieser:
(…) … (der) “Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist, und als klare Beweise der Rechtlautung und der Rettung. Wer nun von euch während des Monats anwesend ist, soll in ihm fasten.”
Qur’an, 2:185
Nach dem Qur’an ist der Monat Ramadan der Zeitraum, in dem damals der Qur’an geoffenbart wurde und in Gedenken und Dankbarkeit dafür soll man fasten. Der Qur’an ist eine Rechtleitung, eine Anleitung ein Leben zu führen. Und wer ihn liest und die hebräische Bibel und die Aussagen Jesu kennt, dem wird das Geschriebene gleich sehr vertraut vorkommen. Eine Rechtleitung zu haben erweist sich in einer Welt in der alles mehr und mehr beliebig ist, heute so und morgen so, als großer Vorteil.
Aber es gibt weitere Gründe für das Fasten. Allgemeine Dankbarkeit, weil man durch den Verzicht Dankbarkeit erlernt (oder wieder erlernt), weil man dann weiss, wie es den Armen geht (denen man besonders im Ramadan helfen soll). Und natürlich ist der Ramadan ein Monat des Innehaltens und des Nachsinnens.
Macht Verzicht dankbarer?
Die Vorstellung des Verzichts ist in der westlichen Welt des Überflusses und des Sofortgenusses ungewohnt. Niemand will heute verzichten oder sich einschränken. Man will lieber immer mehr besitzen und geniessen.
Die Frage müsste eigentlich lauten, macht Überfluss und Wohlstand glücklich? Und die Antwort ist heute allen bekannt. Und doch läuft das System weiter, weil es die Basis des heutigen Wirtschaftens ist.
Jeder vernünftig denkende Mensch weiss wie dankbar man ist, wenn man nach einem langen harten Tag ein leckeres Essen bekommt. Und hat man grossen Hunger, kann selbst eine Scheibe Brot nur mit Butter unendliche Dankbarkeit auslösen. Oder eine Dattel.
Bewusst eingegangener Verzicht erinnert daran, dass es Millionen Menschen auf der Welt gibt, die weniger als eine Mahlzeit pro Tag haben. Es macht nachdenklich und man reflektiert sich selbst. Das ist auch ein Gedanke des Ramadan.
Es gibt übrigens zahlreiche Ausnahmen vom Fasten und theoretisch kann sich jeder davon ohne Weiteres lossagen. Reisende, Schwangere, ältere Menschen, Menschen die krank sind, Kinder und viele andere müssen nicht fasten. Warum halte ich diesen Aspekt für erwähnenswert?
Weil das ermöglicht aus irgendeinem Grund nicht mitzumachen. Und das hält einem auch niemand vor, denn es geht stets um die Aufrichtigkeit und die richtige Absicht. Das kann man nur selbst mit seinem Schöpfer ausmachen, da sind keine menschlichen Vermittler dazwischen. Es gibt also mit dem Ramadan zwar einerseits eine feste Regel, aber man kann diese mit Leichtigkeit umgehen, wenn man es denn will. Damit wird das Fasten nicht auf ein Element von Sozialkontrolle reduziert, sondern ist eine bewusst getroffene persönliche Entscheidung.

Gebet
Der Ramadan ist auch ein Gebetsmonat, weil man allgemein mehr auf das Spirituelle fokussiert ist. Muslime beten nach dem Qur’an (3mal) und Sunna (5mal) ohnehin schon öfter als man es sonst von Mitmenschen gewohnt ist, aber im Ramadan wird die Nähe zum Schöpfer noch mehr gesucht. Das fühlt sich an wie “nicht von dieser Welt”, aber es ist überwältigend, wenn man sich darauf einlässt. Wenn schon Jesus sagte “betet unablässig”, …
#Gebet #Salah #Ramadan #Glücklichsein

Dankbarkeit
Undankbarkeit ist letztlich eine der grössten Ursachen für die Probleme von Menschen heute. Man ist nie zufrieden, will immer mehr materiellen Besitz anhäufen und wird davon letztlich gefangen genommen wie ein Sklave. Diese Form der Sklaverei ist die echte, nicht die Unterordnung unter seinen Schöpfer. Dankbarkeit macht glücklich.
Ein Monat im Mond
Das Jahr 2021 war das erste Jahr, in dem Mrs. Blackwater und ich gefastet haben. Wir haben es nicht perfekt geschafft, aber doch so ziemlich und waren recht stolz auf uns. Von unseren muslimischen Freunden gab es natürlich eine überwältigende Unterstützung. Es war auch interessant das alles im Vorfeld schon zu erleben. Wie Familien für den Ramadan einkaufen, denn es wird ja jeden Abend nach Sonnenuntergang gegessen und die ganze Familie sitzt zusammen. Wenn man sich vorstellt, dass das zwei Milliarden Menschen unterschiedlichster Kulturen weltweit machen, berührt einen das schon sehr. Wir haben Bilder und Videos aus Syrien, Ägypten, Irak und dem Sudan geschickt bekommen. Auch die Vorfreude auf den Ramadan ist sehr gross. Der Vergleich hinkt zwar sehr, aber uns kam der Gedanke der Vorweihnachtsstimmung in den Sinn. Nur ohne Geschenke. Und das geht auch. In allen muslimischen Geschäften sind die Menschen besonders herzlich, man wünscht sich Allahs reichen Segen und lädt sich oft auch schon zum Fastenbrechen ein. Die Kinder basteln Mond und Sterne, mit denen die ganze Wohnung dekoriert wird. Ich habe das im Süden Deutschlands miterlebt und es kam wir wie eine Parallelwelt vor – ein mal Naher Osten und zurück.
Was auch gemacht wird sind Spendenaktionen für Arme. Ich habe miterlebt, wie man buchstäblich den letzten Euro gibt, damit Menschen in Kriegs- und Krisengebieten wenigstens im Ramadan ein Fastenbrechen mit Essen und Trinken erleben können. Vieles wird rein privat organisiert oder über den lokalen Moscheeverein. Genug Eindrücke für eine Menge kognitiver Dissonanz. Aber genau das ist es doch, was einem zum Nachdenken bringt.
Das Fasten selbst ist letztlich in den ersten zwei bis drei Tagen schwer und wird dann merklich leichter. Die chemischen Prozesse, die sich im Körper umstellen führen dazu, dann man unglaublich fokussiert und wach ist, sofern man noch ein gesunder und halbwegs junger Mensch ist.
Ich nenne den Ramadan persönlich immer einen Monat im Mond, weil der Mond ja für die Berechnung des Ramadans benutzt wird. Ihn sehen wir am Himmel mal als Vollmond, mal als Halbmond, Sichel oder Neumond. Bei Neumond ist der Mond für uns nicht sichtbar. Der erste Tag des Ramadan ist dann, wenn man nach dem Neumond wieder die dünne Mondsichel am Himmel sieht. Der Rekord für die Beobachtung einer jungen Mondsichel mit bloßem Auge liegt wohl bei fünfzehneinhalb Stunden nach Neumond. Da das ein Leben nach dem Mondkalender ist, wie schon alle alten semitischen Kulturen (auch die Hebräer) es im Nahen Osten lebten, ist der Mond in diesem Monat präsenter. Man schaut ihn öfters an, sucht ihn regelrecht am Himmel.
Wieviele Menschen interessieren sich heute noch für den Mond oder andere Teile der Schöpfung? Und wieviele gehen achtlos an Tieren und Pflanzen vorüber und nehmen alles für selbstverständlich?

Das Gefühl der Wüste
“Lasst uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus. Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse.”
Prediger 12:13, 14
“Und erst am Tag der Auferstehung wird euch euer Lohn in vollem Maß zukommen. (…) Und das diesseitige Leben ist nur trügerischer Genuss.”
Qur’an 3:185
Letztlich ist jeder Mensch für sich selbst verantwortlich, ein sehr klare islamische Aussage, aber auch die Lehre der Bibel, wenn man sie denn mal unvoreingenommen liest. Menschen können tun und lassen was sie wollen, ihr Leben führen wie sie wollen. Sie sollen frei entscheiden was sie mit ihrem Leben anfangen, ohne Zwang. Sie können Menschen, Gurus und Sekten hinterherlaufen, der Wissenschaft, gesellschaftspolitischen Ideen, ihren eigenen Neigungen oder einfach nur Spass haben. Und nochmal, es ist richtig und wichtig, dass es eine Wahl gibt und eine wichtige Entscheidungsfreiheit in dieser Welt. Nur wer frei entscheiden kann, handelt aus aufrichtiger Absicht. Nur wenn es eine Wahl gibt, kann der Mensch gut oder böse handeln und trägt eine Verantwortung. Schon Nietzsche erkannte das. Denn wenn es keinen Schatten gäbe, wer wüsste dann noch was Licht ist?
Man findet für alles Ausreden und Entschuldigungen, wenn man es möchte. Oder Rechtfertigungen. Oft tut man das, weil es bequemer ist. Die oft von mir erwähnte Sozialisierung spielt auch eine Rolle. Wenn man mal ein halbes Leben gelebt hat, will man nicht mehr viel ändern. Im späteren Verlauf noch weniger. Die Frage, die sich mir immer wieder stellte und die mich zum Umdenken brachte ist: was ist wenn das alles falsch ist, wenn ich mich geirrt habe? Solchen Fragen muss man nachgehen und über den Tellerrand blicken, sich selbst und die eigene Filterblase überwinden.
Zu gross waren die Beweise für mich, ob es nun die unerklärliche Schöpfung von Atomen bis zum riesigen sich ausdehnenden Universum ist, was keinen anderen Schluss als intelligentes Design zulässt. Dann die Antworten auf Gebete, “der rote Faden”, der sich von den ältesten hebräisch-aramäischen Schriften bis zum Qur’an durchzieht, der eine immer gleiche, sozusagen geistige Handschrift sichtbar macht. Und ganz nebenbei für so viele Fragen eine plausible und schlüssige Erklärung liefert. Und dann diese innere Gewissheit, die man ab einem gewissen Punkt erlangt. Das kann man in Worten nicht mehr erklären, weil es dann etwas sehr persönliches wird, was auch genau so von unserem Schöpfer vorgesehen war und ist. Man wird ausgefüllt von Vertrauen und Sicherheit und das liefert einem die Erklärung, warum Menschen zu allen Zeiten der Geschichte von uns Menschen auf diesem Planeten dazu bereit waren alles aufzugeben, nur um das Richtige vor ihrem Herrn und Schöpfer zu tun. Leave doubtful for doubtless.
Das Leben ist wahrlich zu kurz um die Zeit zu verschwenden oder sich ausschließlich mit Trivialvergnügen und “Sachen” zu beschäftigen und davon letztlich versklavt zu werden. Und klar, nicht die Zugehörigkeit zu einer Religion ist was uns unserem Schöpfer näher bringt, sondern was in unserem Herz ist. Wie ausgefüllt wir davon sind. Was der Mittelpunkt in unserem Leben ist. Alter und neuer Götzendienst sollte es sicher nicht sein.
Das Wichtigste und Wertvollste was wir haben, ist letztlich unsere Zeit und wird wissen nicht einmal, wie viel davon noch bleibt. So bleibt nur, sich einmal über diese Dinge Gedanken zu machen, zu überlegen was man wirklich will und sein Leben danach ausrichten. Das Leben bewusst zu leben und zu geniessen, jede einzelne Minute davon. Das ist etwas, was wir alle tun sollten. Und dann gibt es noch die von uns, die da noch dieses andere Gefühl in sich haben, dass das nicht alles ist. Für die heisst es dann: komm nach Hause! Folge Deiner inneren Gewissheit. Und wenn sie nur schwach ist, so wird sie umso stärker je mehr man ihr nachgeht, was letztlich mit dem ganz zu Beginn zitierten Vers zusammen hängt.
Fasten als Teil von Rückkehr und Besinnung in der Bibel
“Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen!” Joel 2:12
Ist Fasten und Helfen nur muslimisch? Nein, auch biblisch!
“Ein Fasten, das mir gefällt, sieht anders aus: Löst die Fesseln der Menschen, die man zu Unrecht gefangen hält, befreit sie vom drückenden Joch der Sklaverei und gebt ihnen ihre Freiheit wieder! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Teilt euer Brot mit den Hungrigen, nehmt Obdachlose bei euch auf, und wenn ihr einem begegnet, der in Lumpen herumläuft, gebt ihm Kleider! Helft, wo ihr könnt, und verschließt eure Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen!“ Jesaja 58:6-7
Der Ramadan ist ein Mondmonat. Auch wenn wir damit nichts anfangen können, so kann uns dieser Monat helfen. Wir können uns vornehmen in diesen vier Wochen besonders intensiv über die Lebensfragen nachzudenken. Fasten kann dabei helfen. Aber hier geht es nicht um Regeln. Es geht darum “die Musik”, das Grundrauschen abzudrehen. Leiser zu sein, damit wir hören können. Aufmerksamer und achtsamer zu sein. Fokussierter. Im Prinzip ist die gestellte Aufgabe die, dass wir innerhalb einer sehr lauten Welt das “Gefühl der Wüste” bekommen müssen.
Wenn wir uns vorstellen, wie wir vor Hunderten oder Tausenden von Jahren in der Wüste zwischen den Felsen laufen und zu einhundert Prozent unserem Schicksal ausgeliefert sind, angewiesen auf nichts als Wasser und Schatten bei über 50 Grad, Nachts auf eine Höhle mit einem Feuer, weil die Temperaturen auf 0 Grad fallen. Wie wir ein Stück Brot verschlingen würden, nachdem es Tage nichts mehr zu Essen gab. Wie sich das anfühlt nichts zu besitzen und auf einem Felsen zu schlafen. Wir sind arm, mit nichts. Und doch zugleich auch frei von allem. Frei von allem Ballast, um den wir uns heute kümmern müssen. Wir sind aber auch frei für Ehrlichkeit mit uns selbst. Werden wir in dieser Situation beten? Vielleicht gibt es ja doch jemand der zuhört? Niemand beobachtet uns jetzt, wir brauchen niemand etwas vor machen. Wir könnten es also versuchen und das in aller Aufrichtigkeit. Sollten wir das tun? So reduziert auf das Häufchen Mensch das wir sind, wird je mehr Zeit vergeht, auch die letzte Eitelkeit und Sozialisierung aus unserer Seele entweichen und das ist genau der besagte Punkt den alle umschrieben und beschrieben. Von Abraham über alle biblischen Propheten zu Jesus bis Mohammed.
Manche werden das nicht verstehen (wollen). Aber andere begreifen, dass frei “von” auch frei für etwas anderes bedeutet. Und das ist das, was ich mit dem “Gefühl der Wüste” meine. Die Wüste ist ein zutiefst spiritueller Ort. Die einen sehen eben dort nur Sand und Steine. Andere sehen aber das, was man nur mit dem Herzen sehen kann. Die Wüste als Ort der Verantwortung, wo man sich letztlich seinem Schöpfer stellen muss. Es gibt nur einen Ort, der genauso ist. Unser Sterbebett. Aber dann wird es zu spät sein.
Nun hat nicht jeder eine Wüste vor seiner Haustür und das macht es ungemein schwerer, dieses Gefühl zu erhalten. Aber genau dafür ist ein Fastenmonat da. Wenn man nur nach den Regeln handelt, kann man das Fasten auf das Essen beschränken oder ganz lassen. Aber wenn man nach dem Sinn handelt, kann man das Fasten auch ausdehnen. Kein Social Media, keinen Müll im TV anschauen. Sondern den Fokus auf das wirklich echte Leben lenken. Waldspaziergänge, die Natur beobachten, jeden Bissen unseres Abendessens geniessen. Oder für die Mutigen: wir versuchen es mal mit beten. Nicht ein Mal, immer wieder. Was wird in unserem Leben passieren? Und welche Antworten werden wir bekommen? Beten ist nichts für Schwache, wie manche meinen. Es ist etwas für Mutige, weil die Antworten anders sind als wir es erwarten. Weil das was wir wollen nicht das ist was wir brauchen. Weil wir meist nicht einmal wissen was wir brauchen.

Reich und doch…
… unglücklich? So geht es immer Menschen in der Welt. Mit steigendem Wohlstand werden nicht alle Probleme gelöst, es kommen ganz neue hinzu. Natürlich kann man sich sein ganzes Leben lang ablenken und die Kernfragen des Lebens immer aufschieben. Oder man begnügt sich mit den Antworten der modernen Welt: alles egal, leb einfach, hab Spass. Du lebst nur ein mal.
#Glücklichsein #Spenden

Nur Brot?
Wie wir dieses Stück Brot sehen und was wir darüber denken, verrät unseren ungefähren Wohnort und den Grad des Wohlstands. Ramadan ist auch der Monat um zu spenden und all denen zu helfen, für die dieses Stück Brot das Überleben bedeutet und kein Sündenfall einer Low-Carb Diät ist.
Was wir nicht wissen…
” (…) bis die Stunde unerwartet über sie hereinbricht oder die Strafe eines unheilvollen Tages über sie kommt.”
Qur’an 22:54
Es gibt vieles, was wir nicht wissen und das dürfte in diesen unsicheren Zeiten vielen Menschen mehr und mehr klar werden. Wir wissen beispielsweise nicht, wie sich der Krieg in Osteuropa entwickelt, die Nahrungsmittelpreise, der Benzinpreis an der Tankstelle. Das zeigt wie fragil auch der westliche Wohlstand ist. Denn schneller als wir es vielleicht dachten leben wir unter Umständen, die wir als schrecklich empfinden, die aber für die Mehrheit der Menschen auf der Welt Alltag sind. Und das nicht erst seit gestern. Wenn aber der Wohlstand der Mittelpunkt unseres Lebens ist, das Zeichen unseres Erfolgs und was uns ausmacht, was bleibt dann noch? Wer sind wir dann noch?
“Ich weiß, HERR, dass der Weg des Menschen nicht in seiner Macht steht, dass der Mann, wenn er geht, seine Schritte nicht lenken kann.” Jeremia 10:23
Wir wissen nicht einmal was morgen ist, welche Katastrophe morgen über die Welt oder unser Leben ganz persönlich herein bricht. Morgen früh schalten wir vielleicht den Fernseher an und Unvorstellbares ist im Osten passiert. Übermorgen gehen wir zum Arzt und ein Tumor wird entdeckt. Wir sind all dem völlig ausgeliefert, wir können weder diese Welt steuern noch für unser eigenes Leben den nächsten Tag garantieren. Angesichts solcher Machtlosigkeit, all dem Entsetzen und Leid auf der Erde muss der Mensch dennoch anerkennen, dass selbst jede Sekunde eines noch so unbedeutenden und leidvollen Lebens ein Geschenk ist. Unverdient, unbezahlbar, unersetzlich und einzigartig. Aufgrund dieser unbestreitbaren Tatsachen gibt es wohl keine Gründe für Überheblichkeit. Wir sind wie eine Ameise im Gras und wissen nicht einmal, was ausserhalb der Wiese ist. Daher gibt es eine Menge Gründe für Bescheidenheit, Demut und Dankbarkeit.
Der Mondmonat Ramadan kann ein Monat des Nachsinnens sein, ein Monat um anderen Menschen in besonderer Weise zu helfen, ein Monat der Dankbarkeit, ein Monat um über die grossen Fragen des Lebens nachzudenken und ein Monat, unseren Schöpfer aufzusuchen. Eine Freundin sagte mal, “elf Monate eines Jahres für mich, da kann ich doch wenigstens einen Monat ganz meinem Gott schenken.” Ein schöner Gedanke, wie ich finde. Egal was wir heute glauben oder nicht, wer wir sind, woher wir kommen, welche Hautfarbe wir haben, ob wir reich oder arm sind, für wen wir uns halten: machen wir den Monat Ramadan zu etwas Besonderen.
Leben wir unser Leben nicht einfach ab wie etwas, was man irgendwie hinter sich bringen müsste. Geben wir ihm Tiefe und Bedeutung! Seien wir dankbar, bleiben wir offen und neugierig.
رمضان مبارك (ausgesprochen: Ramadan mubarak)
Einen gesegneten Ramadan euch allen!

بالطاعة نتقرب
كي يرضى عنا الرب
وليحيا هذا القلب
ويذوق الاطمئنان
رمضان المبارك 🥀🥀🥀🥀🥀🥀
Was ein toller Blog!!
Eine Bereicherung! Dieser Blog ist eine echte Bereicherung – danke dafür ! 🙏🙏🙏❤️
Interessanter Artikel und den Blog finde ich auch gut. Ein paar Anregungen:
1. Mehr Divers wagen.
2. Auch mal Artikel über Quer oder LGBT. Tolerance matters🌈🌈🌈
3. Klarere Abgrenzung gegenüber Telegram und alternativen Gedanken.
Ansonsten weiter so. Ich werdet es noch weit bringen! Ich drücke euch die Daumen.
Von euren “Blackwater-Spezialartikeln” ein Meisterstück. Auch die ganze Herleitung der Gedanken ist sehr gut gemacht. Vielen Dank für so viel Tiefe. Ich weiss, mit Youtube Videos wie Leute Party machen oder sich dumm verhalten macht man mehr Klicks. Aber das hier ist auch Soulfood für Menschen mit etwas höherem IQ.
Und wenn dich Meine Diener über Mich befragen, so bin Ich nahe; Ich höre den Ruf des Rufenden, wenn er Mich ruft. Deshalb sollen sie auf Mich hören und an Mich glauben. Vielleicht werden sie den rechten Weg einschlagen. (Quran 2:186)
Der Artikel ist wahrhaft gut und eine Einladung sich mit mehr zu beschäftigen. Deshalb möchte ich noch diese Aya beifügen.
Ramadan Kareem!
Toller Artikel! Erinnert mich an “Der Mensch lebt nicht vom Brot allein” (5. Mose 8.3)
Salam! Vorab ein sehr interessanter Beitrag. Eingehen möchte ich insbesondere hierauf:
Manche werden das nicht verstehen (wollen). Aber andere begreifen, dass frei “von” auch frei für etwas anderes bedeutet. Und das ist das, was ich mit dem “Gefühl der Wüste” meine. Die Wüste ist ein zutiefst spiritueller Ort. Die einen sehen eben dort nur Sand und Steine. Andere sehen aber das, was man nur mit dem Herzen sehen kann. Die Wüste als Ort der Verantwortung, wo man sich letztlich seinem Schöpfer stellen muss. Es gibt nur einen Ort, der genauso ist. Unser Sterbebett. Aber dann wird es zu spät sein.
Das ist ein so ausdrucksstarker und kraftvoller Gedanke, der mir wie ein Blitz ins Herz einschlug. Dafür möchte ich mich sehr sehr sehr bedanken! Und Insah’Allah kommen noch viele Menschen zum Nachdenken über ihren Schöpfer und ihr Leben.
Ramadan Kareem euch!
Ein bemerkenswerter Artikel in einem bemerkenswerten Blog. Vielleicht melde ich mich doch mal in der Community an. Die vor einiger Zeit recht nervige und rechthaberische Corona Diskussion mancher GEZ Glotzer schreckte mich nur ab.
Aber zum Artikel. Wie viele kennen den Ursprung der Araber/Muslime und wie sie gesegnet wurden? Die wenigsten. Es ist die Geschichte der Hagar, einer Ägypterin. Der Bericht aus der Bibel: Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: „Du bist der Gott, der mich sieht!“ Denn sie sprach: Habe ich hier nicht den gesehen, der mich gesehen hat? Das hebräische Wort für „mich sieht“ heißt in der Bibel re`i (ראי), was mehrere Bedeutungen hat. Es stammt aus der Wortwurzel ra`a (ראה) – sehen. Einmal das physische Sehen, und was sie nicht sehen konnte, hat ihr der Engel gezeigt. Re`i ist auch der Begriff für einen Spiegel. Nun sieht sie sich zum ersten Mal selbst. Und dies erklärt eine weitere Bedeutung im Wort: würdig. Sie begreift sich als würdig, aber auch andere sehen das so. Der Engel erklärt ihr, dass sie ungeachtet ihres niedrigen Status vor ihren eigenen Augen würdig ist, die Mutter von Ismael zu sein. Aus seinem Samen wird ein großes Volk wachsen. Dies verändert Hagars Haltung. Hagar und der Engel begegnen einander bei einer Wasserquelle: Ein Signal für Leben, besonders in einer wasserarmen Umgebung. Hagar stirbt nicht, sie empfängt eine Verheißung für das Leben. „Darum nannte sie den Brunnen einen Brunnen des Lebendigen, der mich sieht.“
So gebiert Hagar dem Abraham seinen ersten Sohn, den Ismael. Das zweite Mal treffen wir Hagar fünf Kapitel später. „Und Sarah sah, dass der Sohn der Hagar, der ägyptischen Magd, den sie dem Abraham geboren hatte, Mutwillen trieb. Da sprach sie zu Abraham: Treibe diese Magd mit ihrem Sohn aus; denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak!“ Wieder ist Abrahams Frau Sarah in schlechter Stimmung und voller Neid. Ihr Ego macht Sarah zu schaffen. Sie vermag noch nicht einmal die Namen Hagar und Ismael auszusprechen, spricht nur von der Magd und deren Sohn. Nach der Geburt des Isaak befürchtet Sarah, dass Abraham alles unter seinen zwei Söhnen aufteilen wird. Obwohl ihm das nicht gefällt, überzeugt Sarah ihn dennoch, Hagar auszustoßen. Sarah schickt beide in den Tod. Wenn man den Bibeltext (21,9-21) aufmerksam liest, dann erkennt man das Brandopfer Ismaels. Es ist eine zutiefst bittere Geschichte.
Wer diesen Ursprung kennt, wird nicht überheblich-christlich vorschnell über Menschen urteilen, die Gott gesegnet hat.
Auch, was wir “zu wissen glauben”, ist geglaubtes Wissen….Die Nutzenwendung dieser paradoxen Kurzansage findet sich im Glauben zu wissen, dass wir zwischen “noch nicht existierender Zukunft” und der schon hinter uns liegenden “abgeschlossenen Vergangenheit” lebendig sind. Aber der Zwischenraum ist “unendlich kurz”. Mit anderen Worten: er ist Zugang zur Transistenz Gottes. Der jesuanischen Feststellung ICH BIN DER WEG, DIE WAHRHEIT UND DAS LEBEN ist allerhöchster Respekt zu zollen.
Der Glauben an die Bibel liegt darin, den HERRN, HERRN kennen zu lernen und biblische Wege zu finden IHN als Beistand im Leben zu erlangen. Alles andere ist Religionspomp und unnütze Mühe.
1.Korinther 6:12 Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen.
1.Korinther 10:23 Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf.
Was ist ein gutes Herz?
Da wird ein Chef um eine Auskunft über einen jungen Menschen gebeten. Die Antwort lautet interessant: „Der junge Mann schwankt dauernd zwischen großem Hochmut und innerer Verzagtheit.”
Der Chef hatte wohl gemeint, er habe damit etwas Besonderes gesagt. Aber auf wen trifft dieses Urteil nicht zu? Sind wir nicht alle mehr oder weniger solche Leute, die zwischen Hochmut und Verzagtheit, zwischen Übermut und Niedergeschlagenheit, zwischen Trotz und Furcht schwanken? Es gibt nur ganz wenige so genannte „ausgeglichene Persönlichkeiten”. Und wenn man sie bei Licht betrachtet, ist bei ihnen nur der Hochmut übrig geblieben.
Beides, trotziger Hochmut und armselige Verzagtheit, kann Gott nicht gefallen. Wenn wir trotzig und hochmütig sind, dann haben wir den Herrn beiseite geschoben und haben das Steuer unseres Lebens selbst ergriffen. Dann wollen wir „sein wie Gott”. Und dann gilt uns das Wort: „Gott widersteht den Hoffärtigen.” Aber auch unsere Verzagtheit gefällt Gott nicht. Offenbarung 21,8 steht: „Der Verzagten Teil wird sein im Pfuhl, der mit Schwefel brennt.”
Kurz, es ist wohl das Herz ein trotzig und verzagt Ding. Aber es soll nicht so bleiben. Unser Herr und Heiland will auch hier alles neu machen. Unseren Stolz bricht Er, und macht uns zu demütigen Leuten. „Ich danke dir”, sagt ein
Mann aus dem Alten Bund, „dass du mich treulich gedemütigt hast.” –- Und unsere Verzagtheit nimmt Er von uns, dass wir herzlich vertrauen auf Seine Kraft, Güte und Barmherzigkeit. Solange wir in uns selbst gefangen sind, ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding. Hat uns aber Jesus von uns selbst frei gemacht, dann ist das Herz ein demütig und gläubig Ding, ein gestilltes und hoffendes Ding. ( gutes Herz) Und das ist ein seliger Stand. Amen
Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
Häuptling Schwarzwasser, ich hätte nun nie gedacht, dass ich einen Artikel dieser Art einmal kommentieren würde. Und fast hättest du mich überzeugt, aber mal in meine Jahre gekommen, ist das nicht mehr so einfach. Und allerhand Schindluder wird mit Religion auch getrieben. Die Frage, die ich mir stelle: ist man mit Religion glücklicher?
“Die Frage, die ich mir stelle: ist man mit Religion glücklicher?”
Wenn Du nicht gerade einer Sekte oder Sondergemeinschaft auf dem Leim gehst, sondern Religion echte eigene Spiritualität und Suche nach Gott bedeutet, dann ein klares JA!!
Moin @cc:
Meine Meinung zu “gluecklicher als Glaubender?” Das ist die falsche Frage (“was habe ich davon”)!
Auch wenn die allgem. Forschung findet: religioese Menschen sind im Mittel zufriedener als nicht-religioese. Das nuetzt dem nord-koreanischen Lager-Christen wenig 🙁
Es geht aus Gottes Sicht nicht (nur) um Glueck/Zufriedenheit seiner Kinder!
Die besseren Fragen (unvollst.): Was ist Wahrheit? Was ist wahr? Existiert Gott wirklich? Hat Er mich geschaffen, liebt Er mich? Was heisst das: Jesus liebt mich? Was heisst: Gott lieben? Was heisst meinen naechsten lieben?
LG Joerg
ماشاءالله🤲🏾🤲🏾🤲🏾🥰🥰🥰
Ich verstehe als Atheist nicht was das bringen soll, für mich ist das Zeitverschwendung. Eure Artikel lese ich gerne. Auch die Religionsartikel, einfach weil sie gut geschrieben sind. Aber nachvollziehen? Ne. Im April werde ich Mittags lieber schön ausgiebig essen statt zu hungern. Was für ein Wüstengott soll das denn sein, der Hungern verlangt??!!
Wallahi wunderschön!!!
Ramadan kareem 🌹möge Allah unser Fasten und Gebete annehmen❤️🌹
أخي مارتن! 🤲🏽🤲🏽🤲🏽
Wallah ist das schön geschrieben und erklärt🥰🥰🥰 Noch wenige Tage und es geht los🥰
اللهم بلغنا شهر الخیر الفرح رمضان🌙
Jesus Christus nannte Gott seinen Vater im Himmel. ER ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Nichts und niemand sonst! Auch kein Mohammed und kein Ramadan!
Kann es sein dass Christen in Deutschland intoleranter und biblisch ungebildeter als bei uns sind (Ägypten)? Kommt mir so vor🤨
Ja und ja. Leider.
Intolerant ist leider eine Grundeigenschaft der Deutschen allgemein (ich sag nur “Ungeimpfte” oder “Klimaleugner” oder “Gender-Gegner”), egal, welchen Glauben sie haben.
Unbiblisch: Der Großteil der verfassten Kirche ist abgefallen. Es wird nicht mehr das Wort und Christus in dem Wort gepredigt. Dementsprechend kennen sich die meisten Namenschristen auch nicht mehr mit den biblischen Grundwahrheiten aus.
Wer meint, Jesus zu verteidigen, indem er oder sie hier Kommentare schreibt, die zusammengefasst besagen: “Wir sind Euch ungläubigen und fehlgeleiteten Typen sowas von überlegen und verachten Euch”, der hat nicht verstanden, dass Gott nicht so mit den Menschen umgeht (und wir Nachfolger Jesu das auch nicht tun sollen). Er wirbt um uns mit großer Geduld und Freundlichkeit. Demut und Barmherzigkeit sind wohl die Grundlagen, in denen sich ein Nachfolger Jesu üben sollte. Gott hat uns nicht zum Richter über unsere Mitmenschen bestellt (Matth. 7,1), sondern zum Zeugnis seiner Liebe berufen.
Viiiiiiiielen Dank für die wunderbare Erklärung unsere Ramadan Zeit mit diesen vielen anderen Infos die man sonst nicht so hört 👍😘🌷🌹🙌😍 Das finde ich sooo spannend wie ihr auch zeigt wie das alles zusammen hängt.
Ramadan Mubarak für Team Blackwater❤️🕋MashAllah was ein schöner Post!
Jesus ist für mich gestorben und darum muss ich nicht fasten oder absurde Regeln einhalten. Die Gnade hat mich erlöst, ich selbst kann nichts für meine Rettung tun. Wenn man unter Gebet Johannes liest, weiss man das. Alles andere sind Fehlinterpretationen der Bibel.
Aber ich respektiere deine jüdisch-muslimische Ansicht. Nichts für ungut.
Der Artikel ist meisterlich, absoluter Respekt von meiner Seite. Neben diesem https://blackwater.live/2020/12/18/sichtbar-aber-ungeschaut/ einer der besten Artikel von dir. Wen das nicht zum Nachdenken bringt, der hat möglicherweise einfach nicht die Vorraussetzungen dazu.