Die Rente ist sicher

Dr. Norbert Blüm, Bundesarbeitsminister, 1986

„Wie sicher sind ETFs?“ Diese Frage taucht immer mal wieder auf, vor allem seit es in den letzten Jahren zu immer neuen Höchstständen bei den Aktienmärkten kam und mehr und mehr Menschen in ETFs investiert haben. Und auch in Deutschland setzt sich ganz langsam die Erkenntnis durch, dass man auch privat Vermögen aufbauen muss, wenn man nicht in der Grundsicherung landen will. Daher schauen wir in diesem Newbie-Artikel einmal die Risiken von ETFs an.

FAQ zu ETFs

Welche Risiken gibt es bei ETFs?

Wie alle Börseninstrumente sind ETFs den allgemeinen Marktrisiken ausgesetzt, die von Faktoren wie wirtschaftlichen Entwicklungen, politischen Ereignissen oder Zinsschwankungen abhängig sind. Dazu kommen ETF-spezifische Risiken wie das Kontrahentenrisiko bei synthetischen ETFs, das Klumpenrisiko bei Nischen-ETFs oder das Wechselkursrisiko bei internationalen ETFs.

Was passiert, wenn ein ETF Anbieter pleitegeht?

Wenn ein ETF Anbieter pleitegeht, ist das Geld trotzdem sicher. Das ETF-Anlagekapital des Anbieters ist Sondervermögen, es wird also separat von dessen restlichen Vermögen bei einer Depotbank aufbewahrt und der Anbieter kann auf dieses Vermögen nicht zugreifen. Im Falle einer Pleite kann der Wertpapierbestand übertragen werden (physisch replizierende ETFs).

Kann man mit ETFs alles verlieren?

Es ist theoretisch möglich, mit ETFs alles zu verlieren, doch die Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering. Das Risiko der meisten ETFs ist von Natur aus breit gestreut und enthält die Wertpapiere von hunderten oder sogar tausenden Unternehmen weltweit. Es müsste schon zu einem Gesamtmarktcrash kommen. Das gilt wohlgemerkt für die global investierenden und physisch replizierenden Aktien-ETFs die wir empfehlen, bei Nischen-ETFs kann das durchaus anders sein.

Können ETFs gepfändet werden? Thema: Privatinsolvenz

Geld, das ihr in ETFs investiert habt, zählt im Fall einer Privatinsolvenz zur Insolvenzmasse, genau wie andere Wertpapiere, Immobilien oder Bankguthaben. Bei ETFs handelt es sich also um pfändbares Vermögen und ein Insolvenzverwalter könnte die ETFs verkaufen, um die Erlöse zur Tilgung eurer Schulden zu verwenden und werden das auch tun. Die meisten deutschen Finanzblogs verweisen an dieser Stelle jetzt darauf, dass die deutsche Rentenversicherung eben auch Vorteile hat, weil es Pfändungsgrenzen gibt. Und auch Riester wäre dann ganz toll. Wir sagen an dieser Stelle: das ist für den deutschen Untertanen ein wohlfeiles Denken. Wer sich global mit Offshorebanking richtig aufstellt, macht es cleverer. Mehr dazu in unserer Community. 😉

Es heißt, dass ETFs zur Blasen­bildung an den Börsen beitragen. Stimmt das?

Hinter der Annahme, dass ETFs zur Blasen­bildung beitragen steckt ein Denk­fehler. Manche Anle­gerinnen und Anleger nehmen nämlich an, dass ETFs in Aktien investieren, wenn die Kurse steigen, und sie wieder verkaufen, wenn die Kurse fallen. Doch das stimmt so nicht: ETF kaufen nur dann Aktien, wenn Anleger neues Geld einzahlen – und verkaufen sie nur, wenn Anleger ihre Anteile zurück­geben. Halten sich Käufe und Verkäufe die Waage, wirkt sich das nicht auf die Kurse aus. Der Wert der ETF-Anteile steigt oder sinkt mit dem Preis der gehaltenen Aktien.

Schützen Aktien-ETFs vor Inflation?

Aktien (und damit Aktien-ETFs) bieten grundsätzlich auf lange Sicht einen guten Inflationsschutz, da ihre Erträge im Schnitt über der Inflationsrate liegen. Entscheidend ist dafür aber, das Ersparte auf Unternehmen verschiedener Branchen und Regionen zu verteilen und damit das Risiko möglicher Verluste zu senken (Welt-Depot). Kurz- und mittelfristig sowie bezogen auf einzelne Unternehmen sind keine eindeutigen Aussagen möglich. Inflation bedeutet Unsicherheit für die Unternehmen, was letztlich auch den Aktienmarkt belastet. Manche Unternehmen können das besser kompensieren, weil sie ihre Preise erhö- hen und an die Verbraucher weitergeben können. Andere bleiben auf den inflationsbedingten Mehrkosten sitzen.

Wir sind Muslime und lesen daher gerne Deinen Blog (was ja dann auch besonders Sinn macht). Können wir halal in ETFs unser Geld anlegen?

أَلسَّلَامُ عَلَيْكُمْ‎ – as-salāmu ʿalaykum – Natürlich könnt ihr das, schaut hier: HIER.

Blackwater.live empfiehlt physisch replizierende ETFs. Haben physisch replizierende ETF auch Risiken?

Ja, wenn auch begrenzt. Physisch replizierende ETFs kaufen zwar die Titel aus dem Index, doch oft verleihen sie diese an Investoren, die auf fallende Kurse spekulieren (Leerverkäufer/Shortseller). Der Vorteil: Aus der Leihe fließen zusätzliche Erträge. Der Nachteil: Der Leih­partner könnte pleite­gehen. Dieses Risiko wird aber durch die Herein­nahme von Sicherheiten abge­federt. Das ist vorgeschrieben.

Blackwater.live bietet seit 2017 kostenlose Informationen zur Geldanlage an und das ohne Werbung und Affiliate. Wir bekommen kein Geld und sind damit keinen Interessenkonflikten ausgesetzt. Wenn ihr das gut findet angesichts der Tatsache, dass es kaum (Finanz)blogs gibt die das tun, dann empfehlt uns weiter! Das ist besonders wichtig, da das Finanzblog-Establishment gegen uns ist und wir auf allen Blogrolls dank Denunzierungen nicht mehr gelistet sind.

Was macht ETFs so sicher?

  • Von Natur aus breit diversifiziert
    Jeder ETF repliziert einen bestimmten Index, beispielsweise den MSCI World. Das bedeutet, dass ihr mit dem Kauf eines einzigen ETFs Anteile an vielen verschiedenen Unternehmen erwerbt, die im Index enthalten sind. Dadurch macht ihr euch weniger von einzelnen Unternehmen, Regionen oder Branchen abhängig und könnt das Risiko schon mit einer einzigen Anlage breit streuen und das mit Sparraten von nur 25,00 Euro pro Monat für den Vermögensaufbau.
  • Status als Sondervermögen
    ETFs sind Sondervermögen. Das Geld, das darin investiert ist, wird somit getrennt vom restlichen Vermögen des ETF-Anbieters verwaltet. Selbst im Falle einer Insolvenz des ETF-Anbieters ist das Geld somit nicht in Gefahr und kann nicht zur Begleichung der Schulden des ETF-Anbieters herangezogen werden.
  • Hohe Liquidität
    Weil ETFs börsengehandelt sind, können sie während der Börsenöffnungszeiten jederzeit gekauft und verkauft werden – genau wie Aktien. Sie sind somit in der Regel äußerst liquide und flexibel. Das erleichtert nicht nur den Einstieg, sondern sorgt auch für Sicherheit, weil ihr eure Anteile bei Bedarf unkompliziert wieder verkaufen könnt und das Geld nach 1–2 Werktagen auf dem Konto habt.
  • Hohe Transparenz
    ETF-Anbieter veröffentlichen stets aktuelle Informationen über die Zusammensetzung ihrer ETFs, jene sind somit transparenter als einige andere Fondsarten. Als Anleger wisst ihr genau in welche Vermögenswerte ihr mit einem ETF investiert. Zudem sind die Kostenstrukturen von ETFs in der Regel simpel und einfach zu verstehen (und extrem günstig im Vergleich zu den bei Banken verkauften Fonds 😉).

Bevor wir nun zu den Risiken von ETFs kommen sei noch einmal erwähnt, dass ETFs eine kleine Revolution für Privatanleger darstellen. Heute kann jeder professionell investieren und ohne Aufwand eine langfristige Rendite einfahren, die jeden Fonds langfristig schlägt. Egal ob es die teueren Bankfonds sind oder irgendwelche VIP Fonds, von denen es in letzter Zeit auch immer mehr gibt. Gerade Aktien ETFs haben außerdem das Thema Weltwirtschaft für viele Neuanleger begreifbar gemacht und es ist immerhin bei ca. 20% der Deutschen zu einer Entstehung einer Art Aktienkultur gekommen (die restlichen 80% vertrauen lieber dem Staat obwohl dieser sie ausnimmt und das bei dauernder Reduzierung der Leistungen).

Nie gab es mehr “Aktiensparer” in Deutschland. Rund 830.000 mehr Menschen als im Vorjahr besitzenAktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs. Damit ist fast jeder Fünfte am Aktienmarkt engagiert, also rund 18,3 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Vor zehn Jahren waren es noch nur 14,7 Prozent und damit nur jeder Siebte. (Quelle: Deutsches Aktieninstitut)

Welche Risiken gibt es bei ETFs?

Marktrisiken

Bei jedem Investment gibt es Marktrisiken. ETFs sind zwar durch die bereits genannten Vorteile weniger anfällig, doch keinesfalls immun. Folgende Risiken betreffen beispielsweise auch ETFs:

  • Wirtschaftliche Risiken: Konjunkturzyklen, Leitzinsen, Arbeitsmarkttrends, Rohstoffpreise: Unzählige Faktoren beeinflussen das wirtschaftliche Klima und die Unternehmen, die in diesem Klima tätig sind. Dies schlägt sich natürlich auch in den Renditen von ETFs nieder.
  • Politische Risiken: Auch politische Ereignisse oder Veränderungen der Regierungspolitik können den Wert von Anlagen beeinflussen. Denkbar sind beispielsweise Änderungen der Steuerpolitik oder neue Regulierungen – gerade im rot-grünen Deutschland. Der Besitz von ETFs könnte verboten werden. 😉
  • Inflationsrisiko: Wenn Geld im Laufe der Zeit weniger wert wird, sinken auch die realen Renditen einer Anlage. Mit steigender Inflation sinkt also die Kaufkraft des Geldes, das als Rendite bei euch ankommt. Aber was wäre die Alternative? Das Tagesgeldkonto?

Diese und weitere Marktrisiken sorgen dafür, dass die Kurse auch bei ETFs schwanken. Wenn ihr zum falschen Zeitpunkt verkauft (oder verkaufen müsst), könnt ihr somit große Verluste einfahren. Schwankungen bzw. sogenannte Drawdowns von über 50% sind auch bei einem global investierenden ETF möglich. Das sollte nie vergessen werden.

eigenes Verhalten

Quelle: deutsches Aktieninstitut

„Kursschwankungen“ klingen in der Theorie erstmal harmlos – vor allem für Anleger, die langfristig denken. Doch sobald das eigene Geld auf dem Spiel steht, nimmt man das Auf und Ab des Aktienmarkts ganz anders wahr. Bei echtem Geld Kursschwankungen von 20, 30 oder mehr als 50% zu erleben erfordert Nerven aus Stahl. Vor allem als Newbie. Aber es ist “Part of the game” bei jeder chancenreichen Geldanlage. Folgendes Szenario müsst ihr euch vorstellen und ich nehme die Summen, die einige Newbies unserer Community in den letzten Jahren erreicht haben. Wohlgemerkt, sie starteten bei 0 Euro.

Ihr habt in den letzten Jahren mit einem ETF-Sparplan eingerichtet und Mittlerweile stecken ganze 100.000 Euro im Depot. Immer neue Höchststände werden erreicht, wie wir es derzeit erleben. Aus dem 100.000 Euro werden 120.000 Euro – bis es eines Tages zum Abschwung kommt. Mit jedem Blick auf euer Depot seht ihr die Geldsumme schrumpfen: 90.000 Euro, 80.000 Euro, 70.000 Euro. Also beschließt ihr schweren Herzens, eure Anteile lieber jetzt zu verkaufen um nicht noch mehr zu verlieren und ihr parkt das Geld lieber auf dem Tagesgeldkonto. 1-2 Jahre später kommt das, was ich die “zweite Ohrfeige” nenne: Hättet ihr euch nicht aus der Ruhe bringen lassen, wärt ihr schon lange wieder neutral und etwas später im Plus. Dieses Abschwungs-Szenario ist absolut realistisch und jeder von uns wird es erleben. Es wird passieren. Aber wie es für uns persönlich ausgeht, hängt von unserem Verhalten ab.

Letztlich habt ihr es natürlich immer selbst in der Hand, ob ihr verkauft oder nicht. Die Liquidität und Flexibilität von ETFs sorgen jedoch dafür, dass das Risiko von Impulsverkäufen deutlich größer ist als bei anderen Anlagemethoden. Außerdem “sieht” man das Depot dauernd in der App auf dem Smartphone. Und außerdem müsst ihr viel Geduld mitbringen, denn es kann auch mal mehrere Jahre dauern, bis sich die Märkte von einer Krise erholt haben. Jahrelang ein Minus im Depot zu akzeptieren, ist leichter gesagt als getan – und dazu kommt die ständige Angst, noch mehr Geld zu verlieren. Dabei ist es wichtig gerade jetzt weiter zu investieren und seine Sparraten laufen zu lassen.

Kontrahentenrisiko

Blackwater.live empfiehlt schon immer nur physisch replizierende ETFs. Hier sind die Wertpapiere tatsächlich vorhanden und bei Kostenquoten von 0,2% p.A. sind diese ETFs auch nicht mehr teurer als SWAP basierte ETFs, was früher einmal der Fall war. Es stimmt, manche ETFs die physisch die Aktien halten verleihen diese in bestimmten Situationen (Leerverkäufer) und das kann auch ein zusätzliches Risiko bedeuten. Aber dieses ist deutlich niedriger als wenn man beispielsweise in einer Finanzkrise auf Unternehmen angewiesen ist, die Cash-Settlement für SWAP Kontrakte betreiben müssen.

Vom Kontrahentenrisiko spricht man bei Finanzverträgen, bei denen die Gefahr besteht, dass einer der Vertragspartner seinen vertraglichen Pflichten nicht nachkommt. Hier kommt die Replikationsmethode ins Spiel, denn in der ETF-Welt ist dieses Risiko vor allem bei synthetischen bzw. Swap-basierten ETFs relevant. Synthetische ETFs replizieren die Performance eines Indizes nicht, indem sie die im Index enthaltenen Wertpapiere direkt nachkaufen (wie physisch replizierende ETFs), sondern durch den Einsatz sogenannter Swaps. Ein Swap ist ein Tauschgeschäft zwischen dem ETF-Anbieter und einem Vertragspartner, meist einer Bank: Die Bank garantiert dem ETF-Anbieter, dass sie ihm die Rendite des Referenzindex mitsamt Dividenden ausbezahlt, und erhält im Gegenzug eine Gebühr und die Rendite eines Pools von Sicherheiten, die der ETF bereitstellt.

Wenn ihr in einen Swap-ETF investiert, macht ihr euch durch das Tauschgeschäft eures ETF-Anbieters somit von einem weiteren Anbieter abhängig, der möglicherweise insolvent gehen oder seinen Verpflichtungen aus anderen Gründen nicht nachkommen könnte.

Das Wechselkursrisiko bei ETFs

Das Wechselkursrisiko kommt ins Spiel, wenn ihr in ETFs mit ausländischen Aktien investiert, was ja der Normalfall bei unserem Welt-Depot ist und sein sollte! Durch das Investment im Ausland entsteht immer ein Währungsrisiko. Dabei macht es keinen Unterschied, ob du ETFs oder direkte Geldanlagen nutzt. Die schönste Wertsteigerung oder Dividendenstrategie nützt wenig, wenn ein ungünstiger Wechselkurs die Rendite wieder zunichte macht oder sogar ins Negative zieht. Es gibt zwar durchaus Versicherungen gegen Wechselkursschwankungen, sogenannte währungsgesicherte ETFs. Aber zuerst solltest Du abschätzen, wie viel von der eigenen Geldanlage tatsächlich von der Entwicklung von Fremdwährungen abhängt. Angenommen, Du besitzt US-Aktien über einen ETF und der Wert des US-Dollars schwächelt gegenüber dem Euro. Dann verlieren deine US-Aktien – in Euro gerechnet – an Wert. Und das, selbst wenn sich die Börsenkurse Deiner Investments in US-Dollar erfreulich entwickeln. Im Gegenzug besteht natürlich eine Chance auf eine Wertsteigerung, wenn der US-Dollar wieder stärker wird.

Wir leben immer noch in einer durch den US-Dollar dominierten Welt, über 80 Währungen sind an den US-Dollar gekoppelt und noch wird der weltweite Rohstoffhandel überwiegend in US-Dollar abgewickelt. Das ändert sich langsam und war und ist der Grund für viele Kriege weltweit und das amerikanische Nation-Building (auch wenn der deutsche Michel bei der ARD erzählt bekommt es würde um Menschenrechte gehen).

Als Europäer mit Euro’s haben wir durchaus bisher einen grossen Vorteil gehabt. Der USD war für uns meistens bezahlbar. Stellt euch vor ihr lebt in einem Land mit einer Bananenrepublikwährung und und euer Gehalt wird in dieser bezahlt und ihr wollt euer Welt-Depot aufbauen – keine schöne Vorstellung. Leider kann dieses Schicksal uns mittel- bis langfristig dank politischer Inkompetenz deutscher Politiker in Berlin und Brüssel blühen. Daher macht es ab einem gewissen Vermögen Sinn JETZT in USD und CHF umzuschichten. Mehr dazu in unserer Community. Ansonsten bitte auch bei der Wahl 2025 daran denken.

Es gibt beim ETF Investment Währungsschwankungen und die bekommt man indirekt über die Schwankungen der Erträge der einzelnen Index-Firmen mit. Aber wegen der vielen Quer-, Seiten- und Nebeneffekte lassen sich die Auswirkungen der Währungsschwankungen schwer quantifizieren. Bei unserem Weltdepot sollten sich im Mittel die Einflüsse der Währungsschwankungen auf die Erträge ausgleichen, sodass eine Absicherung nicht erforderlich ist. Und wie gesagt, noch haben wir den Euro als Ausgangswährung. Hauptfaktor ist immer das Verhältnis von Euro zu USD. Die anderen Währungen können wir durchaus vernachlässigen, eine Absicherung von mehr als 12 weiteren Währungen würde enorme Kosten produzieren.

Klumpenrisiko bei ETFs

Das Klumpenrisiko bei ETFs ist im Vergleich zu anderen Anlagen vergleichsweise gering, weil ihr mit nur einem Produkt in viele Branchen und Regionen gleichzeitig investieren könnt. Bei unserem Welt-Depot ist das Klumpenrisiko eigentlich nicht vorhanden. Auch wenn manche Finanzblogger derartige Aussagen machen, dann zeugt das eher von mangelnder Sachkenntnis. Aber sie sind eben auch Affiliatebuden und selten professionelle Anleger. Selbst viele der US-Unternehmen in den Welt-ETFs sind zudem ohnehin Global Player, die Umsätze auf der ganzen Welt machen und nicht allein vom US-Markt abhängig sind. Mehr dazu in diesem Artikel über den S&P 500 als Investment.

Nischen-ETFs

In Nischen-ETFs sollte man einfach nicht investieren, Punkt. Das haben wir nie empfohlen und werden es auch in Zukunft nicht tun. Das Ziel ist immer das Welt-Depot. Auch wenn man das über den amerikanischen S&P 500 macht, ist es faktisch ein Welt-Depot in der Welt, in der wir im Jahr 2023 leben.

Zusammengefasst

Was Du wissen solltest:

  • Um Risiko kommst Du bei einer Geldanlage nicht herum. Dafür, dass Du Dein Kapital aufs Spiel setzt, wirst Du mit Rendite belohnt. Aber Garantien dafür gibt es nicht.
  • Das Marktrisiko besteht bei jedem Investment und beschreibt die Schwankungen (= die Volatilität) des Aktienmarkts.
  • Nischen-ETFs, die in illiquide Werte investieren, können unter Umständen bei großen Verkaufswellen selbst illiquide werden. Wir kaufen keine Nischen-ETFs, wir kaufen das Welt-Depot.
  • Fallen die Kurse stark, verkaufen Anleger manchmal überstürzt ihre Aktien. Panikverkäufe kannst Du mit etwas Geduld aussitzen.
  • Bei Swap-ETFs sowie ETFS, die ihre Wertpapiere entleihen, kann der Geschäftspartner pleitegehen. In der Regel sind aber ausreichende Sicherheiten hinterlegt.
  • Legst Du in einer anderen Währung an, besteht immer die Möglichkeit, dass sie im Wert verliert. Die Währungen der großen ETFs sind ziemlich stabil.

ETFs haben die Aktienmärkte und die Geldanlage demokratisiert. Schon ab 25,00 Euro p.M. (bei manchen Anbietern auch ab 1 Euro – bei Revolut beispielsweise) kann man investieren und sein Welt-Depot aufbauen. Das Prinzip ETF ist für jeden verständlich, hochtransparent und extrem kostengünstig. Die Bankberatung wurde im Bereich Investment und Altersvorsorge komplett überflüssig gemacht (warum noch Leute zur “Beratung” gehen ist ein anderes, eher pathologisches Thema). Auch wenn nun manche Finanzblogs anfangen wie die Banken überteuerte eigene Fonds anzubieten, sollte man sich nicht verunsichern lassen. Das Welt-Depot bleibt die erste Wahl. Und geht die Welt unter, dann brauchen wir ganz andere Dinge als eine Geldanlage.

Es ist schön zu sehen, wie viele (auch junge Menschen) sich von Riester und teuren Fonds- und Indexpolicen verabschiedet haben und ihr Depot in den letzten Jahren aufbauen. Es wird gute und schlechte Tage geben. Wer noch Unterstützung braucht (oder in schlechten Zeiten digitale Streicheleinheiten) ist herzlich eingeladen an unserer Community teilzunehmen:

„Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten“ (George Bernard Shaw)