»Zwei Tragödien gibt es im Leben: Die eine, nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, die andre, es zu bekommen

George Bernard Shaw

Finanzielle Freiheit war und ist eines der großen Themen der Finanzbloggerei. Tausende Blogs schreiben darüber, YouTube quillt über von Videos über die finanzielle Freiheit und wie schön es sich lebt, wenn man es geschafft hat. Interessant fand ich persönlich dabei schon immer, dass die meisten die “finanzielle Freiheit” als eine Art Produkt verkaufen ohne sie selbst erreicht zu haben. Zumindest bleiben die Beweise dafür aus. Die gemieteten Autos in Dubai und die Instagram Bilder von für wenige Stunden gemieteten Apartments können im Jahr 2023 wohl kaum noch als Beweis gelten. Und Konto und Depotauszüge hat in YouTube noch keiner in die Kamera gehalten. Es bleibt also bei einer Hybris von Marketingfuzzies, Lifecoaches und “Auswandererhelfern”, darüber täuschen auch keine gefakten Amazon Buchbewertungen hinweg – kann man alles kaufen und schreiben lassen.

Aber es gibt noch einen inhärent größeren Punkt dahinter, der ohne zu übertreiben die ganze Tragik des Erreichens der finanziellen Freiheit offenbar macht. Halten wir es mit den Worten von George Bernard Shaw: »Zwei Tragödien gibt es im Leben: Die eine, nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, die andre, es zu bekommen

Das werden die meisten Leserinnen und Leser mit etwas Lebenserfahrung bestätigen können, diese Aussage folgt dem (göttlichen / so im Quran beschrieben) Prinzip “was wir wollen ist nicht was wir brauchen”. Und man könnte und muss sich die Frage stellen: wenn ich von einer Sache frei bin (in dem Fall von der Arbeit), für was bin ich dann frei? Wird diese Frage nicht hinreichend und sinnfüllend beantwortet, kommt es zu teils massiven Problemen.

Die Theorie der 16 Lebensmotive

Theorien zu den Motiven von Menschen gibt es viele. Maslow hatte ich vor Jahren mal in einem Blogpost beschrieben, heute machen wir es mal ausführlicher. Der Psychologe Steven Reiss stellte in den 1990er Jahren seine Theorie der 16 Lebensmotive vor und ging damit einen Schritt weiter. Aus seinem Buch “das Reiss Profile” konnte ich folgende Aussage entnehmen:

„Grundbedürfnisse sind psychologische Bedürfnisse: Einige Grundbedürfnisse müssen befriedigt werden, damit wir überleben; andere müssen befriedigt werden, damit wir das Leben als sinnvoll empfinden […] Dasselbe Grundbedürfnis (oder psychologische Bedürfnis) führt bei unterschiedlicher Ausprägung zu unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmalen.“

Die 16 Grundbedürfnisse nach Steven Reiss:

  1. Anerkennung: Bedürfnis danach, Kritik und Ablehnung zu vermeiden
  2. Beziehungen: Bedürfnis nach Freundschaft
  3. Ehre: Bedürfnis danach, sich moralisch integer zu verhalten
  4. Eros: Bedürfnis nach Sexualität
  5. Essen: Bedürfnis nach Nahrung
  6. Familie: Bedürfnis danach, seine eigenen Kinder großzuziehen
  7. Idealismus: Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit
  8. Körperliche Aktivität: Bedürfnis danach, seine Muskeln zu bewegen
  9. Macht: Bedürfnis danach, andere dem eigenen Willen zu unterwerfen
  10. Neugier: Bedürfnis nach Kognition
  11. Ordnung: Bedürfnis nach Struktur
  12. Rache: Bedürfnis danach, mit jemandem abzurechnen
  13. Ruhe: Bedürfnis nach innerem Frieden
  14. Sparen: Bedürfnis danach, materielle Güter zu sammeln und anzuhäufen
  15. Status: Bedürfnis nach Prestige
  16. Unabhängigkeit: Bedürfnis nach Autarkie

Diese ganzen Motive spielen eine Rolle, ob finanzielle Freiheit wirklich das ist was einen Menschen glücklich macht. Jeder Mensch ist anders und bei jedem wirken diese Motive unterschiedlich stark. Manchmal kann man das sogar für ein Kollektiv sagen, denn selbst ganze Volksgruppen haben vorherrschende Antriebe, auch wenn es selbstverständlich stets Ausnahmen gibt. Mir ist klar, in Deutschland darf man das nicht sagen, obwohl jeder weiss dass es so ist. Und warum so negativ denken? Das kann durchaus eben auch positiv sein. Aber bleiben wir beim Individuum.

Typisch Deutsch

Eine in Deutschland nach meinen Erkenntnissen und Erfahrungen häufig vorkommende Kombination ist die Nr. 9 als Vorgesetzter und ein Heer Wasserträgern mit der Motivation Nr. 1. Das sorgt für ein gut geschmiertes Getriebe in vielen Unternehmen, führt aber bei den Wasserträgern zu der Sehnsucht nach Rente und dem sogenannten “F*ck you money” (der Begriff ist etabliert, man verzeihe mir das F-Wort). Der übliche Lohnsklave träumt von der Freiheit, will aber in Wirklichkeit nur einen weniger herrischen und machtbesessenen Vorgesetzt*innen (oder was es noch für 50 Geschlechter von dieser evolutionär-parasitären Sorte gibt) haben. Denn andererseits würde beim Erreichen der finanziellen Freiheit ja die Chance auf Anerkennung im Grossraumbüro wegfallen – und das kann zu einem psychischen Problem werden. Natürlich gibt es auch in der heutigen Zeit noch echte Führungskräfte, die nicht nur durch das Streben nach leistungslosem Einkommen ohne Übernahme persönlicher Verantwortung auffallen, aber sie sind strukturell bedingt selten.*

*Meine Anekdote dazu: Gerade u.a. in Grossbanken wie ich es erlebt habe, werden Führungskräfte häufig mit “verantwortet den Bereich XYZ” anmoderiert. Das ist geradezu lachhaft, denn keiner dieser Excel-Fuzzies hat irgendeine wie auch immer geartete unternehmerische Verantwortung. Es sind einfach Corporate Söldner in eigener Sache. Wenn man dann zu den ganzen Banken auf Bretterbuden Niveau runter geht- Spasskass und Co. – wird es nicht besser. Nur die Bezahlung ist deutlich schlechter und die Führungskräfte können selten zusammenhängende Sätze auf Englisch sprechen (obwohl reichlich Anglizismen auf Seminaren verwendet werden). Gemeinsam haben alle diese Strukturen ein Heer von Lohnsklaven, die um die Anerkennung der Vorgesetzten buhlen. Das ist gut für das Unternehmen, da es billiger ist ab und an mit etwas Anerkennung statt mit Euro zu bezahlen. Und es motiviert durch innerbetrieblichen Wettbewerb.

Für viele Menschen ist Unabhängigkeit kein überdurchschnittlich wichtiges psychologisches Motiv. Für sie sind andere Bedürfnisse wichtiger und das finden wir in der typisch deutschen Arbeitswelt oft vor, weil die Punkte 1, 7, 9, 11 und 15 besonders wichtig sind. In anderen Ländern und Kulturen gibt es eine andere Verteilung mit anderen Vor- und Nachteilen.

Etwas was wir kulturübergreifend überall auf der Welt finden, ist der Punkt 15, das Statusdenken. So schreibt Steven Reiss: „Status ist das Bedürfnis nach sozialem Ansehen aufgrund von Reichtum, Titeln, sozialer Schicht oder guter Herkunft. Die Befriedigung dieses Bedürfnisses ruft Gefühle der eigenen Bedeutung und der Überlegenheit hervor, während die Nichtbefriedigung zu Gefühlen der Bedeutungslosigkeit und der Unterlegenheit führt.“

Welchen Status hat man, wenn man finanziell unabhängig ist? Keinen, außer man reibt das im Prinzip dauernd anderen unter die Nase, was in Kulturen in denen der Wert “Gerechtigkeit” höher als der Wert “Freiheit” eingeschätzt wird zu Neid führt. Und dreimal dürft ihr raten, was in Deutschland der wichtigste Wert laut Umfragen ist. Daher ist es viel besser ein Teil der Lohnsklaven zu sein, aber eben auf der Sklaventreiber Ebene. Das ist deutlich weniger problematisch für das Neid Problem. Die Bedeutung von Status und Anerkennung lässt sich im deutschen Ländle aber auch sehr eindrucksvoll auf einem anderen, gerne zelebrierten Event untersuchen – dem Grillfest, der letzte Hort der toxischen Männlichkeit (ja, das Grillen von Fleisch kommt bestimmt aus der Zeit, als wir in Höhlen lebten, uns noch nicht das Ziegenbärtchen rasierten und Männer und Frauen optisch unterscheidbar waren). Noch ist es meines Wissens nach erlaubt in Deutschland fossil zu grillen, man kann das ja klimafreundlich mit dem guten grünen Kohlestrom auf dem Elektrogrill machen. Und es muss ja auch nicht Fleisch sein – vegan ist sicher auch ganz toll. Wenn man nun auf so einem Grillevent mit Nachbarn und deren Arbeitskollegen ist, wie lange dauert es dann bis die Frage kommt “und was machst Du beruflich so?” Das ist mehr als Konversation, hier werden Ränge und Status abgefragt. Es geht nicht direkt um Geld. Und jemand, der nicht mehr arbeitet aber dennoch lebt und nicht gerade wie 70 aussieht, würde sicher negative Gefühle auf sich ziehen. Womöglich ein Sozialschmarotzer, der durch Putin reich wurde? Auf Telegram? AfD Wähler? Schwurbler? Aber lassen wir es an dieser Stelle dabei bewenden und kehren wir freudig zum Kernthema zurück.

Wie würden wir mit 100 Millionen Euro leben? Wo würden wir leben? Womit würden wir unseren Tag ausfüllen? Und was würden wir anders machen als jetzt. Darüber nachzudenken kann interessante Erkenntnisse bringen.

Warum mir finanzielle Unabhängigkeit nicht wichtig ist

Wer sich die 16 Punkte von Steven Reiss in Ruhe durchdenkt dem wird klar, dass was Menschen antreibt ist eine komplexe Thematik. Es ist das Zusammenwirken von verschiedenen dieser Punkte und nicht nur ein einzelner Punkt. Und jeder dieser Punkte kann positiv oder aber auch negativ sein. Dass Menschen nach Anerkennung streben, ist beispielsweise nicht unbedingt schlecht, es ist nur die Frage nach wessen Anerkennung sie streben und welche Auswirkungen das hat. Um bei dem Tenor von Blackwater.live zu bleiben: wer nach spiritueller (klingt moderner, ich meine natürlich göttlich) Anerkennung strebt, wird sich bemühen nach übergeordneten moralischen Werten zu leben, wenn die Anerkennung von Menschen das Wichtigste ist, dann ist ein Milgram-Experiment auf gesellschaftlicher Ebene immer ein reales Risiko, wie wir aus der deutschen Geschichte wissen.

Absolute Unabhängigkeit gibt es nicht – es gibt nur eine Persönlichkeit des Universums, die nicht abhängig von etwas oder jemand anderem ist, alles andere ist in Abhängigkeit zu anderen Dingen oder Mächten. Und trotz der negativen Beispiele aus dem deutschen Angestelltenleben gibt es eben auch viele schöne Abhängigkeiten des Lebens, für die wir doch alle ungeachtet unseres Glaubens und unserer Überzeugungen dankbar sind. Wir sind abhängig von der Liebe von dem Menschen, den wir am meisten lieben und wir sind abhängig von der Liebe unserer Familie (wenn wir eine schöne Familie haben, auch das ist nicht selbstverständlich). Wir haben Freunde, die wir brauchen und dabei geht es nicht um Geld. Und würden wir diese Freunde nicht emotional brauchen, welche Art Freundschaft wäre das dann? Und ja, man kann durchaus auch Kunden haben, die man schätzt und braucht, die man über Jahre kennt und mit denen die Zusammenarbeit angenehm ist.

Wäre ich komplett finanziell “frei”, würde ich trotzdem arbeiten, diese Webseite und Community betreiben und Geschäfte machen. Weil es mir Freude macht. Mit 100 Millionen Euro würde ich das ein oder andere Männerspielzeug mal testen, aber nicht besitzen wollen. Die absolute finanzielle Freiheit würde also nicht die Kernpunkte meines Lebens ändern, schon gar nicht was Spiritualität und Werte angeht. Mit dem Geld wächst meines Erachtens (und auf Theologie basierend) auch eine Verantwortung, die man nicht unterschätzen darf. Aber das ist ein anderes Thema.

Will man auf das alles verzichten? Ich wollte es nicht.

Machen wir einmal folgendes Gedankenexperiment. Ich werde mal von einer meiner Wunschvorstellungen (zum derzeitigen Zeitpunkt) erzählen und ihr durchdenkt das und ersetzt was euch nicht gefällt einfach durch Dinge, die ihr lieber machen würdet.

Ich stelle mir also vor, ich würde auf sagen wir 100 Millionen Euro “sitzen”. Mein Lebensmittelpunkt wäre zwischen den Emiraten und Griechenland. Irgendwie hätte ich es geschafft meine Eltern zu überreden auch dorthin zu ziehen, obwohl das schwer ist, denn auch sie stecken ja in den 16 Punkten der Motivation fest. Aber es wäre geschafft. Mrs. Blackwater braucht natürlich auch nochmal andere soziale Kontakte, aber sie ist da eigentlich recht talentiert – wenn sie will. Wie würde ich meinen Alltag ausfüllen? Ich wäre vormittags in meinem Büro, würde Artikel schreiben, die Webseite und Community pflegen, vielleicht ein paar Videos aufnehmen. Das würde ich tun, weil es mir Freude macht obwohl ich es (1) nicht muss und (2) ich kein Geld bekomme und benötige. Im echten Leben würde ich nochmal ein paar andere Menschen kennen lernen und das anders als andere Deutsche in den Emiraten nicht im Businessclub, sondern sehr wahrscheinlich in der Moschee. Ich würde nach und nach in jeder Moschee die ich dort finde mal beten gehen (was auch etwas anderes ist als die Hinterhofmoscheen in Deutschland). Allgemein kann man in einer Moschee schnell Kontakt zu Einheimischen finden. Auch wenn ich ab und zu mal meine Ruhe haben will, so habe ich doch verstanden, dass Menschen andere Menschen brauchen. Wir brauchen das Miteinander, den Austausch und die Kontakte. Wir brauchen auch Menschen um uns, die unsere Werte teilen, sonst kommt man sich permanent wie in einem inneren Kriegszustand vor. Was würde ich noch tun? Gut, ich hätte etwas mehr Freizeit mit diesem Geldpolster. Und Spass ist grundsätzlich nicht verkehrt. Mal ein schnelles Auto durch die Wüste fahren oder ein Boot auf dem persischen Golf, da sage ich nicht nein. Nur besitzen wollte ich es nicht. Ich würde die griechischen Restaurants in Dubai testen und darüber schreiben, das Nachbarland Oman bis in den letzten Winkel erkunden und wenn der Waffenstillstand im Yemen hält, würde ich dort das gleiche tun. Das würde neue Kontakte bringen und dazu führen, dass ich mich sozial engagieren will und das dank der 100 Mio auch kann. Aber, einem guten Teil des Jahres würde Mrs. Blackwater und ich auch in Griechenland verbringen. Dort in den Bergen Mountainbike fahren, im Meer schwimmen, das Dorf der Eltern geniessen und dort ist es wirklich auch sehr schön. Gut, die Geschichte ist schon länger geworden. Fassen wir es zusammen:

Religion und Kultur ist wichtig. Wir brauchen beides für unseren Seelenfrieden. Es bedeutet Identität und Hoffnung. Die Freiheit (s)eine Religion frei wählen zu können ist ein Menschenrecht und enorm wichtig. Die Freiheit ohne Religion zu leben führt früher oder später bei den meisten Menschen zu Leere und innerer Traurigkeit.

Religion, Menschen, Kulturen

Ich bin nach langem Nachdenken zu dem Fazit gekommen, dass mir das die wichtigsten Dinge im Leben sind. Und hinter diesen Begriffen steht alles, was ich als schön und erstrebenswert empfinde. (1) Religion, das ist für mich der monotheistische Islam in alle seinen Facetten und mit seiner Geschichte und Tiefe, die ich kennenlernen durfte. Und auch wenn ich ein halbes Leben vor dem Islam “abgelebt” habe und das manchmal auch schade ist, so bin ich unendlich dankbar dafür, wie frei und zufrieden mich diese Religion gemacht hat. Damit konnte ich Fragen beantworten und Bedürfnisse decken, die mein Leben lang vorher unerfüllt blieben. (2) Menschen, es gibt gute und schlechte Menschen. Überall. Manchmal nervt es, aber insgesamt musste ich erkennen, dass Menschen wichtig für mein Leben sind. Und damit auch Abhängigkeiten. Wichtig ist es, dass es die richtigen Menschen sind, mit denen man zu tun hat. Sei es innerhalb der Familie und es ist ein Glück, wenn man hier die richtigen Menschen hat oder auch unter Freunden. Und manche Freunde sind viel mehr als das, was aber auch mit Punkt 1 zusammenhängt. (3) Kulturen, das ist die ganze Vielfalt menschlichen Lebens und Kultur und Identität ist wichtig, auch wenn das im Westen heute gerne aufgelöst wird mit der Folge, dass die Menschen “lost” sind. Kultur hat auch mit Religion zu tun, was gut und schlecht zugleich ist. Aber es hat auch mit Heimat zu tun, mit anderen Sichtweisen und Lebensarten. Und Kultur hat auch mit Essen zu tun. Ja, ihr habt richtig gehört. Was gibt es schöneres, als die Küche anderer Welten kennen zu lernen? Essen ist Kultur, Menschen und Land – ein unschätzbarer Segen.

Religion ist die Abhängigkeit von Gott. Menschen, das ist die Abhängigkeit von sozialen Kontakten, Nähe und Liebe. Und Kultur, das ist die Abhängigkeit von Traditionen, Lebensart und Normen. Das kann auch Nachteile haben aber glaubt mir eines, eine Gesellschaft die keine Kultur mehr hat, wird am Ende sterben weil sie nicht lebenswert ist. Gerade in Deutschland sollten wir daran unbedingt denken.

Wenn Menschen heute also finanzielle Freiheit anstreben, dann ist das an sich nicht falsch. Wenn sie Freiheit an sich anstreben, ist das ebenfalls nicht falsch. Aber wir leben in einer Zeit, in der in der westlichen Welt alle Normen und kulturellen Werte entsorgt werden sollen. Mit dem Aufweichen von religiösen Werten wurde Gott beseitigt, mit politischen Ideologien soll die Familie beseitigt werden und Normen aufgelöst werden. “Das Volk” gibt es in Deutschland nicht, es gibt nur ein Heer von Individuen, die sich über ihre Pronomen streiten, wobei es meistens um Sexualität geht. Über alle dem steht die “Freiheit” zu sein wie man will. Aber genau so wird eine Gesellschaft nicht funktionieren und das Leben in einer Werteanarchie ist kein Leben was Freude bereitet und Herzensfrieden schenkt. Das zeigen auch Umfragen und der Anstieg von Depressionen. Ein Leben in der maximal möglichen Freiheit ist am Ende ein leeres und haltloses Leben. Der Mensch wurde nicht geschaffen um maximal frei zu sein, er wurde geschaffen in Abhängigkeiten zu seinem Schöpfer und anderen Menschen zu leben. Und wenn dieses Verhältnis stimmt und nicht missbraucht oder ausgenutzt wird, dann ist es ein ausgefülltes und glückliches Leben auf diesem Planeten. Denn man weiss wer man ist, hat eine Identität, eine Herkunft, Werte und eine Bestimmung. Interessanterweise ist das genau das wonach alle die suchen, die in maximaler (finanzieller) Freiheit die Welt durchqueren. Achten wir darauf, was wir uns wünschen. Denn wichtiger ist, was wir brauchen.

 „Bewusstsein erzeugt Realität!“

Eugene Wigner (Nobelpreis 1963)