“Der Aktienmarkt ist eine riesige Ablenkung vom Geschäft des Investierens.”

John Bogle

Liebe Blackwater.live Leserinnen und Leser,

ab und an und vor allem für Newbies werde ich Geldanlage Basics Artikel veröffentlichen. Wobei ich sagen muss, dass es ja (spezielle) Finanzblogs geben soll, die dieses Wissen in einem 5000-Euro Coaching verkaufen. Aber wie dem auch sein, hier ist es kostenlos. Diese Basic-Artikel schreibe ich so einfach, dass man sie einer Schuhverkäuferin oder einem Klempner mit Hauptschulabschluss erklären kann und diese somit nicht arm sterben müssen.

Heute geht es um Indizes. Was sind Indizes, welche Bedeutung haben sie für die ETF Geldanlage und warum sollte man von einem Index oder eben mehreren Indizes schon mal etwas gehört haben.

Der S&P 500 wurde im Jahr 1957 eingeführt und hat seitdem eine durchschnittliche jährliche Rendite von über 10 Prozent erzielt. Wer mal spielen mag was da mit einem Sparplan über 100 Euro im Monat ohne Aufstockung nach 45 Jahren heraus kommt, der sollte das HIER tun. Es fehlen nur noch knapp 92.000 Euro bis zur Million.

Was sind Indizes?

Ein Index ist ein finanzielles Instrument, dass die Entwicklung eines bestimmten Marktsegments oder einer Gruppe von Unternehmen misst. So kann ein Index beispielsweise aus den Kursen der 500 größten Unternehmen an einer Börse gebildet werden, um die allgemeine Entwicklung dieser Unternehmen zu verfolgen – wie dies etwa beim amerikanischen Aktienindex S&P 500 der Fall ist (hier ein Artikel dazu). Ein Aktienindex gibt demnach einen Überblick über die Kursentwicklung bestimmter Aktien. Ein Index kann aber genauso auch aus den Kursen von Anleihen verschiedener Laufzeiten berechnet werden, um die Entwicklung des Zinsniveaus an einem Finanzmarkt zu verfolgen. Genauso wäre das auch mit dem Immobilienmarkt möglich oder im Bereich Rohstoffe. Im Allgemeinen bieten Indizes so eine Möglichkeit, die Entwicklung des Finanzmarkts oder bestimmter Teilmärkte auf einfache Weise zu verfolgen und zu vergleichen. Indizes stellen die Grundlage für ETFs dar, damit wir Investorinnen und Investoren in verschiedene Anlageklassen investieren können – gleich ob Aktien, Anleihen oder Rohstoffe. Dabei wird stets die Wertentwicklung der jeweiligen Indizes passiv nachgebildet, die dem ETF zugrunde liegen, und damit die Stimmung an den Märkten widergespiegelt. Wir sehen also, wie wichtig Indizes sind.

Warum gibt es Indizes?

Indizes gibt es aus verschiedenen Gründen. Aktien existieren im Grunde schon seit dem späten Mittelalter, der erste Aktienindex wurde jedoch erst im Jahre 1896 herausgegeben. Die damaligen Herausgeber des Wall Street Journals, Charles Henry Dow und Edward David Jones, veröffentlichten am 26. Mai 1896 den Dow Jones Industrial Average, heute auch Dow-Jones-Index genannt. Den Hintergrund bildeten die prosperierte US-amerikanische Wirtschaft sowie das Aufkommen der ersten großen Industrieunternehmen. Durch die Versammlung von Aktien der größten und erfolgreichsten Unternehmen in einem Aktienkorb (=Index) wollten Anlegerinnen und Anleger einerseits an dessen Erfolg teilhaben, andererseits einen Überblick darüber haben, wie es um die amerikanische Wirtschaft insgesamt bestellt ist. Daran hat sich bis heute im Wesentlichen nicht viel geändert. Mit Hilfe von Indizes lassen sich Börsenmärkte besser und leichter überblicken. Ein Grund ist also, dass Indizes eine einfache und schnelle Möglichkeit bieten, die Entwicklung von Märkten, Branchen oder Volkswirtschaften zu verfolgen und zu vergleichen. Indizes können als Maßstab für die Performance von Anlagestrategien oder Portfolios dienen. Ein anderer Grund ist, dass Indizes die Grundlage für Finanzprodukte wie Fonds, ETFs oder Derivate bilden können, die es uns Anlegern ermöglichen, an der Wertentwicklung eines Index teilzuhaben oder sich gegen Marktrisiken abzusichern. Indizes können auch als Informationsquelle für Forschung, Analyse oder Politik genutzt werden.Mit ihnen soll sich indirekt die wirtschaftliche Entwicklung ausgewählter Länder, Regionen oder Branchen verfolgen lassen.Ein Zusammenhang zwischen Börsenindizes und wirtschaftlicher Lage ist langfristig gegeben, aber kurzfristig kann es durchaus auch erhebliche Abweichungen geben und ein Index entspricht damit nicht 1:1 der Entwicklung in der Realwirtschaft, die ja noch von vielen weiteren Faktoren beeinflusst wird.

Was ist der Unterschied zwischen einem Kurs- und einem Performanceindex?

Der Unterschied zwischen Kurs- und Performanceindex ist, dass ein Kursindex nur die Kursentwicklung der zugrunde liegenden Aktien berücksichtigt, während ein Performanceindex auch die Dividenden und andere Ausschüttungen einbezieht. Ein Performanceindex zeigt also den gesamten Anlageerfolg an, während ein Kursindex nur einen Teil davon widerspiegelt. Ein Performanceindex entwickelt sich in der Regel besser als ein Kursindex, da die Dividenden durch den Zinseszins-Effekt zu einer höheren Rendite beitragen. Ein Beispiel für einen Kursindex ist der Dow Jones Industrial Average, während ein Beispiel für einen Performanceindex der DAX ist.

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Wer veröffentlicht welche wichtigen Indizes?

Es gäbe hier sehr viel zu schreiben, wir beschränken uns auf ein paar Beispiele die man kennen sollte. Indizes werden von Finanzdienstleistern wie MSCI, Stoxx oder Standard & Poor´s veröffentlicht und lizensiert. Unsere Beispiele dazu:

DAX

Der DAX ist der bedeutendste deutsche Aktienindex, der die Wertentwicklung der 40 größten und liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes misst. Der DAX wurde 1988 eingeführt und basiert auf den Handelsdaten des elektronischen Handelssystems Xetra. Der DAX ist ein Performanceindex, der auch die Dividenden und andere Ausschüttungen der Unternehmen berücksichtigt. Der DAX ist das wichtigste Mitglied der DAX-Indexfamilie, zu der auch der MDAX, der SDAX und der TecDAX gehören. Der DAX wird von der Deutschen Börse AG berechnet und veröffentlicht.

Der DAX ist für uns nicht wichtig, da Deutschland ein absteigendes Industrieland ist und in Zukunft immer weniger eine Rolle spielen wird!

Dow Jones

Der Dow-Jones-Index ist ein Aktienindex, der die Kursentwicklung von 30 großen und bekannten US-amerikanischen Unternehmen an der New York Stock Exchange und der Nasdaq widerspiegelt. Der Index wurde (wie Eingangs erwähnt) 1884 von den Gründern des Wall Street Journals und des Unternehmens Dow Jones, Charles Dow und Edward Jones, ins Leben gerufen, um die Entwicklung des US-Aktienmarktes zu messen. Der Index ist nach der Marktkapitalisierung gewichtet und gilt als einer der meistbeachteten Aktienindizes der Welt. Der Dow-Jones-Index ist ein Kursindex, das heißt, er berücksichtigt nur die Aktienkurse der Unternehmen, nicht aber deren Dividenden oder andere Ausschüttungen. Es gibt jedoch auch eine Version des Index, die diese Faktoren einbezieht, den Dow Jones Industrial Average Total Return Index (DJITR). Dieser wird als Performanceindex bezeichnet, da er den gesamten Anlageerfolg der Unternehmen zeigt. Der Dow-Jones-Index ist die Basis für viele Finanzprodukte wie Fonds, ETFs oder Derivate, die es Anlegern ermöglichen, an der Wertentwicklung des Index teilzuhaben oder sich gegen Marktrisiken abzusichern. Der Index ist auch ein wichtiger Indikator für die US-Wirtschaft, da er die größten und wichtigsten Branchen und Sektoren umfasst. Zu den Unternehmen, die im Dow-Jones-Index enthalten sind, gehören zum Beispiel Apple, Microsoft, Coca-Cola, McDonald’s, Nike und Walt Disney.

MSCI World

Der MSCI World ist ein globaler Aktienindex, der die Kursentwicklung von rund 1.500 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet. Der Index wird von dem US-amerikanischen Finanzdienstleister MSCI herausgegeben und gilt als einer der wichtigsten Aktienindizes weltweit. Der MSCI World berücksichtigt die größten und liquidesten Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen. Die USA haben den größten Anteil am Index mit rund 69 %, gefolgt von Japan, Großbritannien und Frankreich. Deutschland ist mit 55 Unternehmen (2,8 %) im Index vertreten. Der MSCI World ist ein Performanceindex, der auch die Dividenden und andere Ausschüttungen der Unternehmen einbezieht. Der Index wurde 1970 eingeführt und hat seitdem eine durchschnittliche jährliche Rendite von über 8 % erzielt. Der MSCI World wird oft als Maßstab für die Performance von globalen Aktienfonds oder ETFs verwendet und so kennen wir ihn ja auch für unser Welt-Depot (HIER) oder als Referenz für den “Brot und Butter ETF” Vanguard All-World. Der MSCI World bietet eine breite Diversifikation und eine geringe Volatilität im Vergleich zu anderen Indizes.

MSCI Emerging Markets

Der MSCI Emerging Markets Index ist ein Aktienindex, der die Entwicklung von etwa 1400 Aktien aus ausgewählten Schwellenländern der Welt abbildet. Der Index wurde 1988 vom US-amerikanischen Finanzdienstleister MSCI eingeführt und gilt als einer der wichtigsten Aktienindizes für Schwellenländer. Der Index berücksichtigt die größten und liquidesten Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen, die jeweils etwa 85 % der Marktkapitalisierung des jeweiligen Landes ausmachen. Der Index ist ein Performanceindex, der auch die Dividenden und andere Ausschüttungen der Unternehmen einbezieht. Der Index wird oft als Maßstab für die Performance von globalen Aktienfonds oder ETFs verwendet, die es uns Anlegern ermöglicht, an der Wertentwicklung der Schwellenländer teilzuhaben oder sich gegen Marktrisiken abzusichern

Eine Gruppe von größeren Schwellenländern wird auch als BRICS-Staaten bezeichnet. Die ursprüngliche Gruppe bestand aus:

  • Brasilien
  • Russland
  • Indien
  • China
  • Südafrika

Inzwischen gibt es hier ja hochinteressante Entwicklungen, denn die BRICS-Staatengruppe wird zum 1. Januar 2024 unter dem neuen Namen BRICS plus auftreten, da sie um Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate erweitert wird. Das Ziel ist ein Gegengewicht zum Westen – die Welt erlebt einen Wandel wie schon lange nicht mehr.

S&P 500

Der S&P 500 ist ein Aktienindex, der die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst. Der S&P 500 ist nach der Marktkapitalisierung gewichtet und gehört zu den meistbeachteten Aktienindizes der Welt. Der S&P 500 spiegelt die Wertentwicklung des gesamten US-Aktienmarktes wider und gilt daher als Indikator für die Entwicklung der US-Wirtschaft. Er ist im Vergleich zum Dow Jones Industrial Average der modernere Index und repräsentiert rund 75 Prozent der US-amerikanischen Börsenkapitalisierung. Der S&P 500 wird in verschiedenen Versionen berechnet, wobei in den Medien nahezu ausschließlich der Kursindex berücksichtigt wird. Der klassische S&P 500 enthält keine Dividendenzahlungen und Bezugsrechtserlöse. Es gibt jedoch auch den sogenannten S&P 500 Total Return Index, der auch die Dividenden und andere Ausschüttungen der Unternehmen einbezieht. Er wird deshalb als Performanceindex bezeichnet, also als Aktienindex, der neben der Wertsteigerung der Aktien auch die Kapitalvermehrung durch Dividenden nachzeichnet. Der S&P 500 wurde im Jahr 1957 eingeführt und hat seitdem eine durchschnittliche jährliche Rendite von über 10 Prozent erzielt. Der Index hat mehrere historische Höchststände erreicht, zuletzt am 24. August 2021 mit einem Schlussstand von 4.479,71 Punkten. Der Index hat auch mehrere Krisen überstanden, wie die Dotcom-Blase, die Finanzkrise oder die COVID-19-Pandemie. Der S&P 500 ist die Basis für viele Finanzprodukte wie Fonds, ETFs oder Derivate, die es Anlegern ermöglichen, an der Wertentwicklung des Index teilzuhaben oder sich gegen Marktrisiken abzusichern. Der S&P 500 ist auch der Basisindex für den „Spider“, den wohl größten und bekanntesten ETF überhaupt. Der S&P 500 ist darüber hinaus die Basis zur Berechnung des „VIX“, des Volatilitätsindex der US-Börse.

Welcher Index ist für uns am wichtigsten? Blackwater.live Stammleserinnen und Stammleser wissen, dass dies in erster Linie der MSCI World gefolgt vom S&P 500 ist. Mehr zum S&P 500 erfahrt ihr HIER in einem extra Artikel. Und bei allen anderen Fragen haben wir ja unsere Community zum Austausch.

“An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten.”

André Kostolany