Hallo liebe Community,
Vorweg: mit Finanzierungen muss vernünftig umgegangen werden, damit sich daraus keine Schuldenfalle entwickelt. Dies gilt besonders bei Kreditkarten, da diese hohe Zinsen belasten, wenn man sich außerhalb des normalen Rahmens bewegt. Unter diesen Voraussetzungen frage ich mich folgendes:
Barclays bietet für die VISA in der App eine Funktion, mit der Umsätze zwischen 95€ - 500€ zu einem Zins von 0% (und insgesamt gebührenfrei) auf die Kreditkartenabrechnungen der folgenden drei Monate verteilt werden können. Dies gilt sowohl für einzelne Umsätze ab 95€, als auch um den gesamten monatlichen Umsatz, wenn sich dieser im genannten Bereich bewegt.
Letztendlich handelt es sich ja bei dem Angebot um eine Art 0%-Finanzierung über einen kurzen Zeitraum. Ich habe in den FAQs von Barclays keine konkrete Aussage gefunden, ob bei der regelmäßigen Nutzung dieser Funktion mit Meldung an die SCHUFA (und damit einer Verschlechterung der Bonität) zu rechnen ist. Aus meiner letzten Schufa-Auskunft weiß ich von Barclays nur, dass in gewissen Zeitabständen von Barclays allgemein die Schufa abgerufen wird.
Hat jemand von euch dazu Infos und/oder die Funktion schon einmal benutzt? Ansonsten würde ich mich an den Support wenden 😀
Als Ergänzung:
Ich frage mich auch: Warum macht die Barclays so ein Angebot? Zu 0% Zins- und gebührenfrei kann doch kein ertragreiches Geschäft sein. Für die Barclays wächst das Geld doch auch nicht auf Bäumen!
@eagle …weil die damit rechnen, dass die Leute den Überblick verlieren (geht leicht bei Streckung über 3 Monate, waren die 95€ tanken im November oder schon im Oktober?), den zinslosen Rahmen überziehen und dann eben doch Zinsen zahlen müssen.
So, wie @eagle das Konzept beschrieben hat, besteht eigentlich keine Gefahr des „den Überblick Verlierens“, weil ja nach erstmaligem Trigger nichts weiteres mehr getan werden muss. Ich denke, solche Angebote haben zwei Seiten: eine funktionale, die eigentlich neutral ist, aber durchaus dunkel werden kann; und eine ziemlich transparente.
Die transparente Seite ist, dass ein Kreditkartenanbieter natürlich Interesse daran hat, dass seine Kreditkarte verwendet wird, da er vom Händler eine Gebühr dafür erhält. Kreditkartengebühren werden nur selten an den Endverbraucher weitergegeben, ich erinnere mich aber daran, das gelegentlich mal gesehen zu haben (bspw. durch Hinweise wie „Kreditkarte erst ab x Euro“, „Kreditkartengebühr x Euro“ oder natürlich durch die allgemeine Ablehnung der Möglichkeit, mit Karte zu zahlen). Einen Nachteil hat der Verbraucher also in der Regel schon mal nicht. Wenn ich jetzt also einen Vorteil schaffe, dann erhöhe ich die Wahrscheinlichkeit, dass die Karte genutzt wird. Und tatsächlich haben beide „Gruppen“ von Nutzern „Vorteile“ davon, die KK mit so einem „Mini-Tilgungsplan“ zu nutzen:
Finanziell gebildete Leute, die ihre Ausgaben und Einnahmen überblicken und im Griff haben, können so den Mittelabfluss auf ihrem Girokonto glätten. Das kann ein echter Vorteil sein (mir bspw. wäre es ziemlich egal, weil ich eine recht große Cash-Position halte, aber andere sind ja eher voll investiert). Zusammen mit einem Konzept wie Bondora Go&Grow ist der Vorteil sogar messbar in Euro und Cent.
Und „Konsum-Opfer“ müssen sich weniger in Belohnungsaufschub üben. Du kannst Dir das Ding schon heute kaufen, und nicht erst in drei Monaten. Das ist ja überhaupt die Idee von 0%-Finanzierungen. Je länger jemand Zeit hat, über eine Anschaffung nachzudenken, desto eher wird er irgendwann erkennen, dass sie vielleicht doch nicht notwendig ist. Also muss die Wirtschaft versuchen, die Zeit zwischen der Manifestation des Wunsches und dem Kaufvorgang so kurz wie irgend möglich zu machen. Und so eine Mini-Finanzierung dämpft die Stimme, die fragt „kann ich mir das leisten“?
Im Falle der berühmten Waschmaschine kann das wieder gut sein, weil beispielsweise die Gebühren für den Ersatz mit dem Namen Waschsalon schon drei Monate früher wegfallen. Wenn es aber um reine Komsumdinge geht - dann ist die Gefahr, sich Stück für Stück zu übernehmen, real.
Barclays mag ich ja bekanntlich recht gerne. Sie sind SEHR teuer, haben aber klare Regeln und enorm hohe Limits, wenn man dort lange Kunde ist. Man kann diese Limits nutzen und so bis zu 2 Monate lang zinsfrei über einen hohen Hebel verfügen.
Für Konsumenten ist Barclays allerdings eine echte Falle. Ich habe zwei Kartenkonten und das neuere (New Visa) einen Zinssatz von 16,9%. Das grenzt fast an Wucher. Aber es ist klar kommuniziert und das Limit reicht im Notfall um sich nach Kolumbien abzusetzen und dort ein Jahr zu leben. :)))
Ratenkauf mit 0% ist eine Option, die man im Notfall natürlich auch nutzen kann und es ist eine gute Werbung für Barclays.
Ob solche Anbieter und deren Produkte Sinn machen hängt ganz stark davon ab, wie selbstbeherrscht ihr seid.
Es gibt neuerdings noch einen Player, der ganz ähnlich ist:
https://www.banknorwegian.de/kreditkarte/
Limit allerdings "nur" bis TEUR 10.
Die anderen mir bekannten Anbieter vergeben eher niedrige Limits und sind damit eher uninteressant.
Christoph von Staatenlos.ch hat sein Business Anfangs nur über Barclaycard finanziert und war bis zu Anschlag im Minus. Heute verdient er über TEUR 50 im Monat! (so war es mal zu lesen) Das wäre mal ein positives Beispiel der Kartennutzung. Andere kaufen damit lauter Gadgets um die Nachbarn zu beeindrucken.
Für mich war Barclay eine Falle und ohne Mr.Blackwater wäre ich immer noch da drinnen. Deswegen lasse ich meine Finger davon, ich bin einfach zu sehr Opfer wenn es um Shopping geht, ich drehe einfach durch🤪🤪
Ich persönlich nutze weder die Ratenzahlung noch die Teilzahlung und so fährt man ganz gut. Aber es gut zu wissen, dass man im besonderen Fall diese Funktionen nutzen kann.
Wer sich nicht in Zahlungsfristen verstrickt und den Überblick verliert, kann so etwas mehr Spielraum nutzen, aber muss natürlich die Finger von dem Konto lassen, wo nachher abgebucht wird. So entstehen dann ganz schnell mehrere Fallen die auch noch zuschnappen.
VG
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