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Bücher Skin in the Game - Nassim Taleb

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Blackwater
(@deepblackforest)
Super Großmeister Admin
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In den letzten Tagen habe ich das Buch "Skin in the Game" von Nassim Nicholas Taleb gelesen und darüber nachgedacht.

Das Buch ist derartig gut und auf den Punkt gebracht, dass es eine unbedingte Leseempfehlung ist. Und mit lesen meine ich nicht nur den Buchdeckel (soll ja in Mode gekommen sein nur den zu lesen und zu zitieren 😉 )

 

Zuerst, wer ist überhaupt Nassim Nicholas Taleb? Klingt arabisch?!

„Nassim Nicholas Taleb, geboren im Libanon, Finanzmathematiker, philosophischer Essayist und Forscher in den Bereichen Risiko und Zufall, ist einer der unkonventionellsten Denker der Gegenwart. Er lehrt an der New York University als Distinguished Professor of Risk Engineering. Seine Sachbücher, darunter die Welterfolge Der Schwarze Schwan und Antifragilität, wurden in 33 Sprachen übersetzt.“

Auch mal noch hier schauen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nassim_Nicholas_Taleb

 

Der Typ ist interessant, das steht fest. Und wer das Buch liest, wird genau das bestätigt bekommen. Ein paar Gedanken aus dem Buch teile ich hier mit euch, weil sie wirklich klasse sind. Aber nochmal, lest das Buch!

 

Worum geht es, ein Überblick:

„Skin in the Game handelt von vier Themen unter einem gemeinsamen Oberthema: a) Ungewissheit und die Zuverlässigkeit von Wissen (sowohl praktischem als auch wissenschaftlichem Wissen, vorausgesetzt, dass hier ein Unterschied vorliegt), oder weniger vornehm ausgedrückt: Bullshit-Entlarvung; b) Symmetrie in zwischenmenschlichen Angelegenheiten: Fairness, Gerechtigkeit, Verantwortung und Gegenseitigkeit; c) Informationsaustausch bei Transaktionen und d) Rationalität in komplexen Systemen und in der Realität. Dass diese vier Themen eng miteinander zusammenhängen und nicht voneinander getrennt werden dürfen, ist offensichtlich, wenn man … seine Haut aufs Spiel setzt“

„Erinnern wir uns daran, dass Skin in the Game bedeutet, nicht auf das zu achten, was die Leute sagen, sondern nur darauf, was sie tun und inwieweit sie bereit sind, ihren Kopf für etwas hinzuhalten. Lassen wir das Überleben seine Wunder vollbringen.“

 

 

 

 

Highlights in Kurzform:

„Der Bob-Rubin-Trade"
 
Manche glauben, sich von Kämpfern an der Spitze zu befreien, sei gleichbedeutend mit Zivilisation und Fortschritt. Das trifft nicht zu. Stattdessen:
Bürokratie ist ein Mechanismus, durch den eine Person von den Folgen ihres Handelns abgetrennt wird.“
 
 
„Aber wir müssen uns darum nicht unbedingt selber kümmern – wenn wir es nicht in die Hand nehmen, wird es von allein passieren, auf die harte Tour: Ein System, in dem es den Mechanismus von Skin in the Game nicht gibt, wird irgendwann in die Luft fliegen und sich auf diese Weise selbst reparieren. Wenn es überlebt. So ereigneten sich beispielsweise die Bank-Zusammenbrüche des Jahres 2008 aufgrund der Akkumulation von Risiken, die im System verborgen und asymmetrisch waren: Banker – wahre Meister in der Kunst der Risikoabschiebung – konnten kontinuierlich Bonusse aus einer bestimmten Klasse verborgener explosiver Risiken einstreichen, unter Verwendung von Risikomodellen, die nirgends sonst funktionieren als auf dem Papier (denn Akademiker haben praktisch keine Ahnung von Risiken); und dann berufen sie sich nach dem Zusammenbruch auf Unwägbarkeit, diesen besagten unsichtbaren, unvorhersehbaren Schwarzen Schwan und denselben sehr, sehr sturen Autor, und behalten die Bonuszahlungen der Vergangenheit – ich habe das als Bob-Rubin-Trade bezeichnet.“
 
„Was hat es mit dem Bob-Rubin-Trade auf sich? Robert Rubin, ehemaliger US-Finanzminister – einer derjenigen, deren Unterschrift auf der Banknote prangt, mit der Sie gerade Ihren Kaffee bezahlt haben –, strich in dem Jahrzehnt vor dem Bankencrash des Jahres 2008 über 120 Millionen Ausgleichszahlungen von der Citibank ein. Als die buchstäblich insolvente Bank vom Steuerzahler gerettet wurde, schrieb er nicht einen einzigen Scheck aus – er berief sich auf Ungewissheit als Entschuldigung. Kopf – er gewinnt; Zahl – er ruft »Schwarzer Schwan«. Und Rubin räumte auch nicht ein, dass er das Risiko auf die Steuerzahler übertrug: Spezialisten für spanische Grammatik, Assistenzlehrer, Aufseher in Blechdosenfabriken, vegetarische Ernährungsberater und Sekretärinnen von Assistenzstaatsanwälten »stoppten ihn aus«, übernahmen also seine Risiken und bezahlten seine Verluste. Am härtesten traf es allerdings die freien Märkte, da die Öffentlichkeit, die sowieso dazu neigt, Finanzleute zu hassen, freie Märkte mit Korruptions- und Klüngelwirtschaftsformen höherer Ordnung in einen Topf warf, wo es sich doch in Wahrheit um das genaue Gegenteil handelte: Die Regierung, nicht die Märkte, ermöglicht aufgrund der Mechanismen von Rettungsaktionen solche Vorgänge. Und es sind nicht nur die Rettungsaktionen: Die Einmischung von Seiten der Regierung führt generell zur Abschaffung von Skin in the Game.“

 
„Systeme lernen durch Beseitigung"
 
 
Wenn Sie nur einen Abschnitt dieses Buchs hervorheben wollen, dann nehmen Sie den folgenden. Entscheidend für unsere Geschichte ist die Interventionisten-Frage, da sie zeigt, dass die fehlende Bereitschaft, die eigene Haut aufs Spiel zu setzen, sowohl moralische als auch erkenntnistheoretische (also auf Wissen bezogene) Auswirkungen hat. Wir haben gesehen, dass Interventionisten nicht lernen, weil sie nicht Opfer ihrer Fehler werden, und wie wir mit pathemata mathemata schon angedeutet haben: Sie werden nie jemanden vollständig davon überzeugen können, dass er sich irrt, das schafft nur die Realität. Denn: Der Fluch der Modernität besteht darin, dass es immer mehr Menschen gibt, die besser erklären können als verstehen. Oder besser erklären können als handeln.
 
Lernen ist also nicht ganz das, was wir den armen Individuen in den Hochsicherheitsgefängnissen – den sogenannten »Schulen« – beibringen. In der Biologie ist Lernen ein Vorgang, der durch den Prozess der Selektion bis auf die Ebene der Zellen von Organismen hinunterreicht – die eigene Haut aufs Spiel zu setzen ist also, ich betone es noch einmal, eher ein Filter als ein bloßes Abschreckungsargument. Evolution kann nur stattfinden, wenn das Risiko des Aussterbens gegeben ist. Außerdem: Es gibt keine Evolution ohne Skin in the Game.“
 
 
 
 
_________________________________
 
 
 
„Abschließend ist festzuhalten, dass man sich vor Etiketten hüten sollte, wenn es um Glaubensdinge geht. Und man darf Religionen nicht so behandeln, als wären sie alle ein und dasselbe. Eine Gemeinsamkeit gibt es jedoch. Das nächste Kapitel wird zeigen, dass Religion keine Schönwetter-Freunde schätzt; Religion verlangt Hingabe; Religion beruht auf Skin in the Game.“

 
„Kapitel 16 Kein Gottesdienst ohne Skin in the Game
 
(Taleb ist griechisch -orthodoxer Christ und nimmt seine Religion ernst)
 
 
Symmetrie, wohin man blickt – Für den Glauben muss man ein Startgeld entrichten.Wenn Sie das Fasten brechen, verstehen Sie Religion. Ich schreibe das, während ich die zermürbende griechisch-orthodoxe Fastenzeit beende, die an den allermeisten Tagen keine tierischen Produkte zulässt. Diese Diät ist im Westen, wo die Leute viel Butter und Milchprodukte verwerten, besonders schwer einzuhalten. Aber wenn man fastet, meint man das Recht zu haben, Ostern zu feiern; es ist wie das berauschende Hochgefühl, das durch frisches Wasser hervorgerufen wird, wenn man durstig ist. Man hat einen Preis gezahlt. Sie erinnern sich, dass wir kurz die theologische Notwendigkeit der Menschwerdung Christi angesprochen haben – er musste sich selbst opfern. Es ist an der Zeit, dieses Argument weiter auszuführen.
 
Die größte theologische Schwäche von Pascals Wette ist die Annahme, Glaube wäre als freie Option zu haben. Zum Glauben gehört eine Symmetrie zwischen dem, was Sie zahlen, und dem, was Sie bekommen. Andernfalls wäre es zu einfach. Die Skin-in-the-Game-Regeln, die zwischen Menschen gelten, gelten auch in unserer Verbindung mit den Göttern.
 
"Die Götter mögen keine folgenlosen Willensbekundungen“
 
„Selbst wenn ich hundertfünfundzwanzig Jahre alt werden sollte, werde ich mich ein Leben lang an den Altar in der St. Sergius-Kirche (oder Mar Sarkis, wie sie im Volksmund heißt) in der aramäisch-sprachigen Stadt Maaloula erinnern. Ich besuchte die Kirche vor einigen Jahrzehnten; was mich antrieb, war meine Besessenheit von dieser alten, vernachlässigten Sprache. In der Stadt wurde damals noch jene Form des Westaramäischen gesprochen, die schon Christus benutzt hatte. Zur Zeit Christi wurde in der Levante in den Küstenstädten Griechisch gesprochen und auf dem Land Aramäisch. Für diejenigen, die sich mit dem Talmud auskennen: Das Aramäische entspricht dem »Jeruschalmi« oder »palästinensischen Aramäisch«, im Unterschied zum babylonischen Aramäisch, das dem heutigen Syrisch nähersteht. Es war faszinierend, den Kindern zuzusehen, wie sie miteinander redeten, sich neckten und ihren üblichen Spielen nachgingen, und das alles in einer antiken Sprache.
 
Wenn in einer Stadt eine antike Sprache überlebt hat, muss man nach Spuren alten Brauchtums suchen. Und tatsächlich stieß ich auf eine solche Spur: Nie werde ich vergessen, dass der Altar in St. Sergius eine Ablaufrinne für Blut hatte. Man hatte diesen Altar aus einem älteren vorchristlichen Altar angefertigt. Die Ausstattung der Kirche stammte aus einem umgebauten heidnischen, von frühen Christen Tempel. Auf die Gefahr hin, dass ich ein paar Leser verstimme: Im Grunde war er gar nicht groß umgebaut, denn die frühen Christen waren eine Art Heiden. Die Standardtheorie lautet, dass es vor dem Konzil von Nizäa im 4. Jahrhundert für Christen normal war, heidnische Altäre zu recyceln. Allerdings gibt es auch Belege für einen Zusammenhang, den ich immer vermutet habe: Christen und Juden unterschieden sich in der Praxis gar nicht so sehr von anderen semitischen Kultanhängern, und sie hatten gemeinsame Kultstätten. Die Anwesenheit von Heiligen im Christentum kommt aus diesem Recycling-Mechanismus. Es gab keine Telefone, keine Faxgeräte oder Websites, die von saudischen Fürsten zum Zweck der Homogenisierung der Religionen finanziert wurden.
 
»Altar« im gesprochenen Levantinisch und Aramäisch ist nach wie vor maḋbaḣ, abgeleitet von DBH, »rituelles Schlachten durch Aufschlitzen der Halsschlagader«. Dabei handelt es sich um eine alte Tradition, die auch im Islam ihre Spuren hinterlassen hat: Halal-Nahrung erfordert diese Schlachtmethode. Und qorban, das semitische Wort QRB für »(Gott) näherkommen«, was ursprünglich durch das Darbringen von Opfern versucht wurde, ist noch heute als Ausdruck für Sakrament in Gebrauch. Eine der wichtigsten Figuren des schiitischen Islam, der Imam Hussein, Sohn des Ali, richtete sich vor seinem Tod[…]“
 
 
 
 
HINWEIS:
 
Auszug aus
Das Risiko und sein Preis
Taleb, Nassim Nicholas
Dieses Material ist möglicherweise urheberrechtlich geschützt.
 
 
 
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Das waren ein paar Auszüge. Ich will nicht vorweg greifen und der Mann hat es verdient, dass man sein Buch kauft. Eigentlich sollte das jeder 20 jährige schon lesen, es wird viel Ärger im Leben sparen.
 
Die Feststellung dass jeder Mensch anbetet teilt er mit mir und nimmt auch diese angeblich "nichtreligiöse" Gruppe etwas auf die Schippe, deren Handlungen zwar 1:1 einer Religion entsprechen, aber nicht so genannt werden dürfen. Herrlich!
 
Hauptgrund das Buch zu lesen ist allerdings der Faktor des Risikomanagements im ganz normalen Leben. Der Mehrwert ist sicher.
 
 
 

   
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Blackwater
(@deepblackforest)
Super Großmeister Admin
Beigetreten: Vor 6 Jahren
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Themenstarter  

Vielleicht dieser Auszug noch, weil er motivierend ist und für uns alle hilfreich:

 

„Nehmen Sie ein Risiko auf sich. Manchmal kommen zu mir junge Leute, die »der Menschheit helfen« wollen, und stellen mir Fragen wie: »Was soll ich tun? Ich möchte Armut reduzieren, die Welt retten …« und ähnlich noble Ziele auf der Makroebene. Mein Vorschlag lautet:
 
Stellen Sie Ihre Tugend grundsätzlich nicht zur Schau.
 
Nehmen Sie nie auf das politische System Einfluss, um sich persönliche Vorteile zu verschaffen (also: lassen Sie sich keinesfalls auf Rent-Seeking ein).
Sie müssen sich unbedingt selbständig machen. Bringen Sie sich selbst ein – machen Sie sich selbständig.
 
Jawohl – nehmen Sie ein Risiko auf sich, und wenn Sie reich werden (was passieren kann, aber nicht muss), geben Sie Ihr Geld großzügig an andere weiter. Wir brauchen Menschen, die (in begrenztem Maß) Risiken auf sich nehmen. Es kommt alles darauf an, die Nachkommen des Homo sapiens von der Makroebene herunterzuholen, weg von abstrakten universellen Zielen, weg von der Art von Sozialtechnik, die der Gesellschaft Tail-Risiken beschert. Geschäfte zu tätigen ist immer hilfreich (weil es so ohne schwerwiegende, riskante Veränderungen der Wirtschaft zu ökonomischer Aktivität kommt);

„Institutionen (wie die Hilfsindustrie) können vielleicht helfen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie schaden, ist ebenso groß (wobei das optimistisch formuliert ist; im Grunde bin ich sicher, dass abgesehen von ein paar wenigen Organisationen letztlich alle schädlich sind). Mut (Risikobereitschaft) ist die höchste Tugend. Wir brauchen Unternehmer.“
 
Auszug aus
Das Risiko und sein Preis
Taleb, Nassim Nicholas
 
Dieses Material ist möglicherweise urheberrechtlich geschützt.
 

 

 


   
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Blackwater
(@deepblackforest)
Super Großmeister Admin
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Der Mann ist interessant, ich werde mir auch die anderen Bücher zu Gemüte führen und mit euch dann ein paar Gedanken teilen. Vielleicht per YouTube 😉


   
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(@hesekiel58)
Internationaler Meister Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1308
 
Veröffentlicht von: @deepblackforest
 
 
Die Feststellung dass jeder Mensch anbetet teilt er mit mir und nimmt auch diese angeblich "nichtreligiöse" Gruppe etwas auf die Schippe, deren Handlungen zwar 1:1 einer Religion entsprechen, aber nicht so genannt werden dürfen. Herrlich!
 
 

Wenn ein Gläubiger seinen Gott nicht ernsthafter anbetet, als ich - angeblich wie jeder Mensch - ein "Etwas", dann ... ist es mit Religion und (Gott-)Glaube nicht allzu weit her  🤣 

 


   
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Blackwater
(@deepblackforest)
Super Großmeister Admin
Beigetreten: Vor 6 Jahren
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Veröffentlicht von: @hesekiel58

Wenn ein Gläubiger seinen Gott nicht ernsthafter anbetet, als ich - angeblich wie jeder Mensch - ein "Etwas", dann ... ist es mit Religion und (Gott-)Glaube nicht allzu weit her  🤣 

Mensch Hesekiel, hier hat auch jeder seinen Trigger. 

Es bezog es in dem Buch sehr humorvoll auf bestimmte Yoga-Jünger 🤣 


   
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(@norbertm)
Vollkornbrot New in Town
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Beiträge: 42
 

Passend hierzu die Community of Practice Friends of Antifragility. Die baue ich seit rund 10 Tagen als mein next big thing auf. Um Nassim Talebs Schlüssel-Lösungsprinzip allen Lebens möglichst bald viral zu verbreiten. Ich strebe damit an, einen spürbaren Beitrag zur Lösung großer harter Probleme zu leisten, um aus unserer Welt einen nachhaltig lebenwerteren Ort zu machen.

Lesenswerte erste Posts dort:

"What the Hack Is Anti-Fragile?", meine reich bebilderte Multimedia-Präsentation zur kurzweiligen Einführung in Antifragilität. Die halte ich laufend auf verschiedenen Diversity- und Learning-Events und nehme gern weitere Einladungen dazu an.

Si Alhir, The Antifragility Institute und sein House of Antifragility

Wenn es euch gefällt, folgt und teilt es bitte. Das ist nicht kommerziell.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Jahr von NorbertM

   
Blackwater reacted
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Blackwater
(@deepblackforest)
Super Großmeister Admin
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Veröffentlicht von: @norbertm

Um Nassim Talebs Schlüssel-Lösungsprinzip allen Lebens möglichst bald viral zu verbreiten.

"Skin in the Game" ist kein Buch über Finanzen (eher über das Leben) und doch kann man damit wunderbar mit die größten Fehler grundsätzlich vermeiden. Keiner würde danach noch eine Bank besuchen und Fonds kaufen.

Seine anderen Bücher werde ich in jedem Fall auch lesen, auch das über Antifragilität. Er stellt harte Thesen auf: alles was nicht antifragil ist, wird verschwinden. Also schauen wir mal...

 


   
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(@norbertm)
Vollkornbrot New in Town
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 42
 
Veröffentlicht von: @deepblackforest

"Skin in the Game" ist kein Buch über Finanzen (eher über das Leben) und doch kann man damit wunderbar mit die größten Fehler grundsätzlich vermeiden. Keiner würde danach noch eine Bank besuchen und Fonds kaufen..

Auch nicht von Vanguard?


   
iki and Blackwater reacted
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Blackwater
(@deepblackforest)
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@norbertm 🤣 

Naja, es kommt darauf an auf welcher Ebene man ansetzen will. Die Kernaussage ist ja, dass man keiner Empfehlung oder Beratung folgt, wenn derdiedas Gegenüber selbst nichts riskiert und sozusagen mit dieser Empfehlung nicht selbst im Feuer steht. Das ist ja erst mal vom Produkt losgelöst, also die Bank ist kein Ort für Vertrauen.

Ob man jetzt ein Produkt ohne Empfehlung kauft, hängt von anderen Faktoren ab. Hier wäre die Frage, ist das für den Anbieter ein Free Lunch und teuer für mich?

Ein Vanguard mit Kosten von 0,22%, da sehe ich das Problem jetzt eher nicht. Und ich denke da sind wir uns alle einig hier. Vanguard selbst hat mehr davon wenn die Kurse steigen (und damit das Anlagevolumen), als wenn sie fallen.

Nochmal zur Bank: ich kenne keine Bank die Vanguard empfehlen würde. Also keine Vertriebsbank zumindest. Das wäre nur denkbar, wenn sie hohe Depotgebühren haben oder für die "Beratung" bezahlt werden.


   
weip321 reacted
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Blackwater
(@deepblackforest)
Super Großmeister Admin
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Beiträge: 2865
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Die Aussagen von Nassim Taleb empfiehlt er selbst ja als Bullshit Indikator. Und als solches funktionieren sie auch wirklich gut und in allen Bereichen des Lebens, bis hin zu Religion.

Der Mann ist einerseits ein Intellektueller (wobei er davon kein Fan ist, theoretisches Wissen ohne Verantwortung ist wertlos), andererseits hat er eine unglaubliche Lebenserfahrung. Und das dürfte wohl eher der Punkt sein, warum seine Bücher wertvoll sind.

 


   
NorbertM reacted
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(@norbertm)
Vollkornbrot New in Town
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Beiträge: 42
 
Veröffentlicht von: @deepblackforest

Der Mann ist einerseits ein Intellektueller (wobei er davon kein Fan ist, theoretisches Wissen ohne Verantwortung ist wertlos), andererseits hat er eine unglaubliche Lebenserfahrung. Und das dürfte wohl eher der Punkt sein, warum seine Bücher wertvoll sind.

 

Für mich ist Taleb der Einstein des 21. Jahrhunderts. Und damit der einflussreichste Mensch dieses Jahrhunderts. Wer das früher erkennt und konsequent danach handelt, hat einen unfairen Wettbewerbsvorteil bei allem. Das sind bislang noch sehr Wenige.

Ich bin ihm für sein gewaltiges Lebenswerk so dankbar wie sonst nur noch meinen Vorfahren, von denen ich diese Erkenntnisfähigkeit mitbekommen habe. Denn ich fühle mich ihm im Nachhinein sehr ähnlich, so lange ich denken kann.

Das hat mir bis Ende 50 manchmal größte Probleme bereitet. Sodass ich bis dahin Sorgen hatte, dass mit mir etwas nicht stimmt. Und dass das mit dem Alter immer schlimmer wird. In meiner größten Not habe ich auf der Suche nach Hilfe und Lösungen vor rund 6 Jahren endlich sein "Antifragilität" gelesen. 

Das war eine Offenbarung, wie ich sie noch nie erlebt habe. Denn ich erkannte mit einem Schlag, dass ich nicht zunehmender Teil des Problems, sondern der Lösung bin. Auch wenn ich dabei oft ganz allein gegen alle anderen unterwegs bin.

Nur das Lesen der ersten Seiten hat bei mir einen Schalter umgelegt und einen unglaublich kreativen Motivationsschub ausgelöst, dass ich spontan beschloss, ab sofort einen Sch... auf allen Bullshit zu geben, mit dem Fragilistas mich und meine Umgebung fragilisieren wollen.

Ab dann habe ich ein Ding nach dem anderen gegen zunehmend stärkeren Gegenwind immer konsequenter antifragil und erfolgreich durchzogen. Meine antifragile Investmentstrategie soll dabei ein ganz besonders motivierendes Erfolgsbeispiel werden, um viel größere Wirkungen auf vielen anderen Gebieten zu unterstützen.

Daher habe ich als mein Next Big Thing die Friends of Antifragility vor 2 Wochen neu gegründet. Seitdem haben wir schon über 50 Followers aus der ganzen gewonnen. Herzlichen Dank an alle hier, die das auch geteilt haben.

Mitte November werden wir zusammen mit dem befreundeten "The Antifragility Institute" in den USA

Damit wollen wir eine globale Interessengruppe bilden, deren Mitglieder sich erstmal selber wertschätzend bestätigen. Damit sie sich danach, gut gerüstet, mehr und mehr überall einmischen. Und zwar um eine schnell wachsende Gegenmacht zu der zunehmenden Plage der nach Taleb rationalistisch halbgebildeten Intellectuals Yet Idiots (IYIs) zu bilden und deren Bullshit durch nachhaltige antifragile Prinzipien des Lebens zu ersetzen.

Nur so hat unsere Welt eine Überlebenschance, wenn sie das antifragile Kernprinzip unseres Lebens versteht und konsequent nutzt.

Daher kommt auch eines meiner schon zitierten antifragilen Leitmotive von Nassim Taleb:

"How do you innovate? First, try to get in trouble."

Denn solch radikale Transformation findet immer weit außerhalb der Komfortzone statt. Wer wirklich was bewirken will, aber davor zurückschreckt, hat schon verloren und die Welt weiter fragilisiert.

Abschließend hier noch ein paar beispielhafte Erfahrungen, wie man antifragil vorgeht, wenn man wirklich was nachhaltig zum besseren bewirken will.


   
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(@himself63)
Fide Meister Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1460
 
Veröffentlicht von: @deepblackforest

Der Mann ist interessant, ich werde mir auch die anderen Bücher zu Gemüte führen.......

Ich hab mir heute das Buch "Antifragilität" in der Stadtbücherei meines Vertrauens ausgeliehen. Nach den ersten hundert Seiten ist klar, dass ich die anderen Bücher von Nassim Nicholas Taleb auf jeden Fall auch noch lesen werde. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, das Buch stammt von gestern. 


   
Blackwater reacted
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Blackwater
(@deepblackforest)
Super Großmeister Admin
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 2865
Themenstarter  

@himself63 Kann ich nur empfehlen! Der Mann hat eine unterhaltsame und deutliche Art etwas zu erklären, er hat sehr viel Lebenserfahrung auf verschiedenen Gebieten, was sicher an seinem bewegten Leben und seiner Herkunft liegt. Er versteht nicht nur etwas von Mathe und Statistik, sondern vor allem auch von Politik und Religion und weiss das alles miteinander zu verbinden.

Nur bei einer Sache bin ich mir unsicher: dass viele die ihn zitieren und anführen auch wirklich verstehen. Die Frage muss ich mir natürlich selbst auch stellen. Nur eines ist sicher, als Antrieb/Motivation für Drückerkolonnen hat er seine Bücher nicht geschrieben. Hier geht es um viel mehr.


   
habanero1979, NorbertM, mrsblackwater and 1 people reacted
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(@lichtenberg99)
Internationaler Meister Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1332
 
Veröffentlicht von: @himself63

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, das Buch stammt von gestern. 

Wobei Meister Taleb das nicht als Qualitätsmerkmal sehen würde. Er selbst hat in einem seiner Bücher (Vermutlich Antifragilität) geschrieben, dass man sich eigentlich nur mit alten Büchern beschäftigen sollte. Wenn die ein paar hundert Jahre überlebt hätten, wäre das schon ein Qualitätsmerkmal an sich.


   
habanero1979, weip321, mrsblackwater and 1 people reacted
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(@lichtenberg99)
Internationaler Meister Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1332
 
Veröffentlicht von: @norbertm

Auch nicht von Vanguard?

Veröffentlicht von: @deepblackforest

Ein Vanguard mit Kosten von 0,22%, da sehe ich das Problem jetzt eher nicht. Und ich denke da sind wir uns alle einig hier. Vanguard selbst hat mehr davon wenn die Kurse steigen (und damit das Anlagevolumen), als wenn sie fallen.

Vanguard als Genossenschaft hat sicher zumindest etwas "Skin in the Game" und gleichgerichtete Interessen.

Antifragil ist das Setzen auf einen Fonds der nur eine Anlageklasse enthält sicher nicht, weil auch der extrem leiden kann, wenn ein "schwarzer Schwan" auftritt. Auch der A1JX52 ist mit 56% USA eine Wette auf die USA. Eigentlich sollte da ja nichts passieren, aber schwarze Schwäne treten ja nach Taleb häufiger aus als gedacht.

Antifragil wäre seine Kapitalanlagen, Altersvorsorge, Arbeitskraft etc. nicht zu stark zu konzentrieren, sondern breit zu streuen. Du bist dann nie der beste, aber Du überlebst alle Krisen.

 


   
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