Warum mache ich diesen Thread auf? Eure Erfahrungen sind gefragt. Die nächsten Monate vor allem. Ich würde nicht beschreiben, dass Deutschland islamfeindlich ist. Menschen kennen etwas nicht richtig und andere Werte kommen den Menschen dann sowieso komisch vor. Und Menschen die beten gibt es in Deutschland immer weniger. Das alles zusammen.

Ich bin Teilzeithijabi und arbeite an meinem Struggle. Ohne Hijab werde ich auch angeschaut weil ich dunkel aussehe, arabisch eben. Aber es ist jetzt nicht klar ob das negativ ist. Das kann man reinlesen, mache ich aber nicht. Leute schauen weil etwas anders aussieht und ich darf das doch auch als Kompliment sehen. Sie finden mich vielleicht schön oder exotisch?! 😊  bei alle den anderen blonden und hellen 😋 

Mit Hijab schauen auch viele und genauso aber es ist etwas mehr Angst dabei wegen der Unsicherheit denke ich. Anders als auf diesem Bild oben trage ich nicht dieses Bauernkopftuch 🤣 😆 sondern mach mein Hijab schon schön mit Farbkombis usw. oder schönes Bonnet drunter.

Aber Islamfeindlichkeit? Also ich weiss nicht. Die Leute sind eher überfremdet worden in den letzten Jahren.

Wie seht ihr das?

hmm nein bisher nein. Aber es kann sich jetzt ändern. Es gibt wieder Anschläge und alle denken nur so ohhhh nein, es geht wieder los. Wie ich das hasse!!!!! 😱 

Jetzt wird es wieder mehr werden 😱 😩 

Von dem was jetzt schon zu lesen und zu sehen ist würde ich sagen, ihr habt damit recht. Zu unterscheiden ist natürlich, dass es genug Irre und Spinner gibt, die Hass erzeugen und definitiv entweder abgeschoben gehören oder aber hinter Gitter. Dazu zählen auch die Kriminellen, die mit Gewalttaten in der Presse auftauchen.

Aber die andere Seite ist eben die, dass auch bei diesem Thema viele wegen (im Verhältnis) wenigen leiden müssen. Und viele Deutsche (natürlich auch nicht alle) dürfen nun ganz offiziell wieder andere hassen. Dazu müssen sie nur ihr Israelfähnchen rausholen oder "I stand with xyz" dazu schreiben.

Veröffentlicht von: @yasmeen90

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Eure Erfahrungen sind gefragt. Die nächsten Monate vor allem. Ich würde nicht beschreiben, dass Deutschland islamfeindlich ist.

Alles fliegt in einen Topf. Islamfeindlich, Ausländerfeindlich, Türkenfeindlich, Russenfeindlich, wer will das alles unterscheiden? 😑 

Veröffentlicht von: @yasmeen90

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Warum mache ich diesen Thread auf? Eure Erfahrungen sind gefragt. Die nächsten Monate vor allem. Ich würde nicht beschreiben, dass Deutschland islamfeindlich ist

Das würde ich auch nicht beschreiben. Aber du sollst dir auch keine zu grossen Sorgen darum machen 😉 Du bemühst dich dein Deen so gut wie möglich für dich zu leben und überlässt alles andere Allah. Er leitet die Menschen recht und die die Hass in sich tragen werden dafür selbst eines Tages Rechenschaft vor ihm ablegen. Zu viel Nachdenken wer wie schaut und was das meinen könnte schadet dir nur selbst. Ich kenne diese Blicke auch und selbst wenn sie mit Hass blicken ist es nicht unser Problem. Sie haben den Hass in sich und das wirkt wie Gift für sie selbst.

Die Situation verfolgen wir auch sehr besorgt und hoffen es wird wieder besser werden. Eigentlich sind wir davon ausgegangen, dass die Leute wenigstens etwas in den letzten Jahren dazu gelernt hätten. Nun werden wir eines besseren belehrt. Als Nichtmuslime lernen wir hier viel und freuen uns über den Austausch hier. Das ist wirklich ganz besonders.

@wuestenrose9

أقبل عينيك يا أختي 😘

Es ist wie in allen Religionen. Von tolerant bis extrem ist alles vertreten. Ich versuche allen Menschen ohne Vorurteilen zu begegnen. Habe lange in einem Jobcenter gearbeitet. Auch in den Jahren 2015/16. Auch dort habe ich viele Menschen kennengelernt. Wäre ich dort mit Vorurteilen an den Start gegangen, hätte ich dort nicht fast 16 Jahre gearbeitet.

Ich finde, Glauben ist etwas sehr persönliches. Womit ich nicht gut umgehen kann, ist Relgion. Bei den Katholiken: „Alte weiße Männer“, die sich über die Religion eine Macht über andere herleiten aber an den oberen Posten etwas Weltfremd sind. Das ist leider in vielen Religionen nicht anders. Schaut her, ich habe hier ein Buch, in dem die unumstößliche Wahrheit steht, an die du dich gefälligst zu halten hast. Sorry, das ist nicht meins.

@grinch Glauben und Religion wird oft verwechselt, gut dass Du daher unterschieden hast. Was aber auch oft durcheinander geht ist, dass man christliches Gedankengut (auch Religionsstrukturen) auf andere Religionen überträgt, die diese entweder so gar nicht haben oder wenn dann in ganz anderer Form.

Veröffentlicht von: @grinch

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Schaut her, ich habe hier ein Buch, in dem die unumstößliche Wahrheit steht, an die du dich gefälligst zu halten hast. Sorry, das ist nicht meins.

Verständlich. Wer will das schon? Das hält dann so lange, bis externer Druck nicht mehr da ist. So wie wir es von politischen System kennen und etwas anderes ist es dann auch nicht.

Aber...

....bei denen, die sich aus inneren(spirituellen) Gründen dafür interessieren geht es nicht primär darum was andere (Geistliche) sagen. Es geht um die "Wahrheitsfrage" und zwar für sich selbst und nicht wegen anderen. Zweifellos ist das eine Minderheit von Menschen, losgelöst von den Labels Christentum, Islam usw. Unter dem Label findet man Millionen.

Menschen sollten sich frei entscheiden können, da in den Buchreligionen stets von Verantwortung die Rede ist. Das setzt voraus, dass man sich frei entscheiden kann. Hier in Europa entscheiden sich die meisten Menschen für ein freies Leben und meinen damit die persönliche Freiheit einfach ihr Leben nach ihren Massstäben leben zu können. Das geht in vielen Teilen der Welt gar nicht und ist eine Errungenschaft Europas (noch mehr in den USA).

Aber es gibt auch Menschen, die sich für einen Glauben entscheiden oder für eine Religion. Im Islam ist Glauben und Religion auch sprachlich ein fliesender Übergang. Religion = arab. Deen meint auch Glauben an denen einen Gott und seine Anbetung. Das ist im Christentum sprachlich schon anders abgegrenzt.

Meine persönliche Intention religiöse Inhalte zu teilen liegt natürlich an meiner eigenen Freude daran, aber es ist auch gut um Vorurteilen entgegen zu treten oder für Menschen, die nichts darüber wissen. Um wählen zu können, muss man eine Wahl haben und ohne Wissen hat man die nicht.

Im sunnitischen Islam finde ich es persönlich unglaublich befreiend, dass es eben keine Geistlichkeit/Zentralstruktur gib denen man folgen müsste. Jeder kann theoretisch Imam sein und eine Moschee aufmachen (was ganz andere Nachteile hat wie wir u.a. in Deutschland sehen) und jedem Imam folgen auch irgendwelche Leute.

Aber es ist nicht obligatorisch sich an Menschen zu wenden, was im Christentum schon wegen der Struktur ganz anders ist, man denke nur an die Beichte.

Die allermeisten Muslime leben nur ihre Religion (beten, Fasten im Ramadan, mal Mekka besuchen) und das war's auch schon.