Hallo zusammen,
hier ist nun ein eigener Thread zu dem Thema, damit wir den anderen Thread nicht zu sehr mit Offtopic "zumüllen".
Meine Gedanken dazu kommen immer wieder auf den Punkt "Wird zu sehr verharmlost" als Quintessenz. Mich nervt es tatsächlich, dass in Deutschland selbst ein höchst fragwürdiger Alkoholkonsum noch als "Feierabendbiechen" (oder auch 2, 3, 4) oder quasi "Kulturerbe" durchgeht. Gegen Alkohol als Genussmittel zum Essen oder mal ein Glas guten Gin habe ich persönlich nichts - das soll gesundheitlich ja auch noch nicht sonderlich schwierig (oder je nach Alter sogar positiv) sein. Trinke aber selber kaum mehr als 4-5 mal pro Jahr.
Ich erlebe aber gerade bei jüngeren Bekannten oder Kollegen, dass der Konsum in Bars und Clubs schnell ausartet. Freisprechen kann ich mein junges ich davon auch nicht. Ich würde es im Rückblick aber anders machen. Durch Alkohol bin ich weder cooler, erfolgreicher oder sonst was geworden. Ich hatte nur einen Kater. Aber mein jüngeres Ich hatte die Erkenntnis noch nicht.
10 Liter Reinalkohol pro Person und Jahr (LINK) finde ich aber auch für das Gesundheitssystem nicht ohne. Die Krankenkassen ächtzen (berechtigt oder nicht) unter zu hohen Kosten und die alkoholindizierten Krankheiten sind einfach ein Teil davon. Ein vermeidbarer Teil.
Deshalb bin ich kein Freund davon Alkohol zu verteufeln, wünsche mir aber einen bedachteren Umgang damit.
wünsche mir aber einen bedachteren Umgang damit.
Das ist genau eines der Probleme: es gibt wissenschaftliche Gründe, warum gerade das vielen Menschen nicht möglich sein wird. In der Alkoholkrankheit selbst ist dieser Widerspruch enthalten, aber es gibt wohl auch nicht wenige Menschen, die eine gewisse genetische Disposition haben und suchtgefährdeter als andere sind. Dazu kommen all die Menschen, die durch Probleme und psychologische Defizite ein Exposure haben.
ABER, ich weiss was Du meinst. Also das soll heissen, ich widerspreche Dir nicht grundsätzlich. Nur erkenne ich selbst mehr und mehr, dass ein "bedachterer Umgang" damit kollektiv gesehen schwer möglich ist. Bisher sind alle Versuche in diese Richtung gescheitert.
Meine Gedanken dazu kommen immer wieder auf den Punkt "Wird zu sehr verharmlost" als Quintessenz. Mich nervt es tatsächlich, dass in Deutschland selbst ein höchst fragwürdiger Alkoholkonsum noch als "Feierabendbiechen" (oder auch 2, 3, 4) oder quasi "Kulturerbe" durchgeht.
Exakt, da haben wir auch gleich das Problem der Sozialisierung. Alkohol hat in unserer Gesellschaft (und vielen anderen) einen Sonderstatus.
Wer mich kennt weiss um meine Leidenschaft für den Wein. Aber wie gesagt, ich kann nicht mehr negieren, dass die Downside gesellschaftlich gesehen gewaltig ist. Die öffentliche Diskussion des Themas ist eigentlich überfällig. Und ich meine das ernsthaft. Diese Alibi-Storys wie die Warnhinweise beim Tabak sind lächerlich und bringen nachweislich nichts.
@controller92 vielen Dank für deinen Kommentar! Vieles hätte ich nicht besser schreiben können, u.a.
Meine Gedanken dazu kommen immer wieder auf den Punkt "Wird zu sehr verharmlost" als Quintessenz
Alkoholkonsum ist gesellschaftlich einfach akzeptiert. Mitunter wird man schon schief angeschaut, wenn man bei einem Sektempfang lieber Orangensaft trinkt. Oder wenn ich an Geburtstagsfeiern der Verwandschaft denke. Da kommt dann teilweise die Frage, ob man das ernst meint bzw. krank ist (wenn man nichts Alkoholisches trinken möchte).
10 Liter Reinalkohol pro Person und Jahr (LINK) finde ich aber auch für das Gesundheitssystem nicht ohne
10 Liter Reinalkohol pro Person und Jahr. Krass!!! Bei einem Vollbier mit 5% wären das somit 200 Liter Bier pro Kopf pro Jahr. Also jeder Deutsche im Durchschnitt. Wenn ich ein Jahr lang keinen Alkohol trinke, dann trinkt jemand anderes halt 400 Liter (Grüsse nach Bayern 😉 )
Habe gerade nicht allzu viel Zeit, um auf diesen Thread zu antworten. Deshalb erstmal nur in Kurzform...
dann trinkt jemand anderes halt 400 Liter (Grüsse nach Bayern
)
Das stimmt bei vielen sicher locker. 2-3 Weissbier am Tag, läuft.
Mrs. Blackwater und ich waren vor paar Jahren im Allgäu. Es kamen zwei Mädels aus der Bank, die Mittagspause hatten. Schlanke, junge Damen. Die haben in der Sonne je zwei Weizen abgezischt und sind wieder arbeiten gegangen.
Also Kultur spielt eine Rolle und in Bayern ist Bier Kultur. Das Bier schmeckt auch nirgendwo wie dort, keine Frage. Wer dort lebt und Bier mag sollte sich einen Trinkplan machen. Hört sich lustig an, ist aber ernsthaft gesehen eine gute Möglichkeit das Problem im Griff zu halten, bevor man die Kontrolle verliert.
Die öffentliche Diskussion des Themas ist eigentlich überfällig.
Da Alkohol aber eben so weit verbreitet ist, sehe ich an dieser Stelle keine nennenswerten Fortschritte. So wie Politiker Beamte nicht in die GKV bringen oder ihre eigenen Diäten senken, vermute ich, dass sie als (großteils) Alkoholtrinker diese ernsthafte Debatte nicht führen werden. Dazu kommt dann auch noch der Lobbyismus. Hach ja, die "wirtschaftlichen Interessen", die wir natürlich auch bedenken müssen...
Außer meinem eigenen Verhalten und einer verantwortungsbewussten Erziehung meines Kindes sehe ich für mich leider wenig Möglichkeiten bei diesem Thema etwas zu verändern.
Naja, allein schon die öffentlichen Fassanstiche bei diversen Oktober-/Frühlingsfest, Karneval etc. zeigen auf, wie tief gesellschaftlich der Alkohol verankert ist. Wenigstens gibt es mittlerweile auch gutschnmeckende Alternativen zum Alkoholbier, mit der alkoholfreien Version. Obwohl die öfters Kopfschütteln hervorruft. "Das schmeckt gar nicht!".
"schmeckt in Gesellschaft" wäre meine zusätzliche Option.
Und unter Hustensaft verstehe ich auch Iberogast und Co.
Ich hoffe, dass niemand eine Droge durch eine andere Droge substituieren will ...
Hab ich früher öfter mal getrunken als heute. Mit kleinen Kindern ist das nicht so drin und ich will ein Vorbild sein. Ich mag Rotwein zum Beispiel schon, aber es ist nicht mehr so die Gelegenheit dazu da. Und als Mama am Tisch Wein trinken, das will ich so nicht vorleben. Also auch wenn ich es jetzt nicht verteufeln will aber es geht auch ohne und ist vielleicht besser so.
Also ich denke mal es wird zu sehr verharmlost. In meiner Heimat sind viele Männer mit 45 halbtot, da gehört harter Stoff täglich mit zum Leben.
Ich vertrage genetisch bedingt viel. 🤣 und kann Blackwater mit Syrer Wein locker unter den Tisch saufen. Da braucht es schon paar Flaschen, vorher spür ich nichts wirklich. Aber inzwischen bin ich vernünftiger weil Sport ist nix mit viel trinken und ich will noch eine Weile leben. Außerdem kostet trinken Zeit. Wer ist schon am nächsten Tag topfit? Also besser weniger.
Alkohol ist halt mal direkt für die übelsten Fehler verantwortlich. Voice Messages am Abend und morgens so oh neee shit, was habe ich nur gesagt und so. Es macht Spass zu trinken aber der Tag danach ist zerstört.

Alkohol zu trinken ohne Gesellschaft macht mir gar keinen Spaß, so beschränke ich den Konsum auf ein Minimum.
Devils advocate:
Alkohol zu trinken ohne Gesellschaft macht mir gar keinen Spaß
Warum macht es dir in Gesellschaft Spass? Oder ist es doch eher die Peer Pressure? 🤓
@weip321 ist aber noch der harmlosere Fall. Wenn das Trinken alleine beginnt, wird meist die nächste Stufe genommen. So zumindest sagen es die Suchtforscher.
Der Hauptpunkt der immer unterschätzt wird ist, dass sich die Sucht beim Alkohol über Jahre entwickelt. Lange Zeiträume und kumulierende Effekte - irgendwie immer ein Problem von uns Menschen.
Lange Zeiträume und kumulierende Effekte - irgendwie immer ein Problem von uns Menschen.
Die Menge macht das Gift. Wie bei jeder Droge, bzw. eigentlich fast allem im Leben.
Meine Grossmutter hatte dazu noch einen Spruch, der mir aber grad nicht einfällt. Alterssenilität 😜
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