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Analysen Sure 31 Vers 19

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mrtn
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Die Sure 31 berichtet über einen Mann namens Luqman, der schon aus vorkoranischer Zeit bekannt ist. Nach islamischem Glaubensverständnis lässt Gott die Menschen durch Luqman verschiedene Dinge wissen – zum Beispiel was er, also Gott, von Arroganz, Eingebildetheit oder Übermut hält. Daraus ergibt sich dann die Frage, was seine Urteile für das zwischenmenschliche Zusammenleben bedeuten.

Von Dr. Tuba Isik, Universität Paderborn | 17.04.2015 (QUELLENANGABE. Veröffentlichung war gemeinfrei. Wenn sich das ändert, bitte bei uns melden)

 
„[Mein lieber Sohn], schaue nicht verächtlich auf die Menschen! Und wandle nicht auf Erden voller Übermut. Siehe, Gott liebt keinen Eingebildeten, Stolzen.“
 
 
Die Sure, aus der dieser Koranvers stammt, ist betitelt mit dem männlichen Namen Luqman. Die frühzeitlichen Korankommentatoren sind unterschiedlicher Ansicht darüber, wer Luqman eigentlich war. Sie sind sich jedoch einig darüber, dass er weder ein Prophet noch ein Gesandter Gottes gewesen ist.
Doch betrachten wir, was der Koran selbst über ihn berichtet. Gott sagt in Vers 12 derselben Sure, dass er Luqman Weisheit gegeben habe. Diese gibt Luqman im weiteren Verlauf des Textes, in Ratschlägen und Ermahnungen verpackt, an seinen Sohn weiter.
Der Koran ist in Dingen, die die menschliche Natur betreffen, weder an Zeit noch Ort gebunden. Deshalb steht der Sohn womöglich stellvertretend für alle Zuhörer, die die Verse hier und jetzt oder in Zukunft lesen und hören.
 
Im Vers, der eingangs zitiert wurde, spricht Luqman insgesamt drei Punkte an, die im zwischenmenschlichen Zusammenleben große Bedeutung haben, weil sie die Beziehungen maßgeblich beeinflussen.
 
Es beginnt mit einer Mahnung, wonach man sich nicht verächtlich von den Menschen abwenden solle. Es wird gewarnt vor Stolz und Überheblichkeit – Eigenschaften, die die Menschen voneinander entfremden. Sie tragen dazu bei, dass Menschen sich gegenüber anderen verhärten, sodass sie einander schlecht behandeln, sich verachten oder gar beleidigen.
 
Für Gott sind alle Menschen gleich an Würde. Weder der soziale Status noch ein persönlicher Reichtum zeichnet den einen vor dem anderen aus. Beides gibt einem Menschen nicht das Recht, sich gegenüber anderen Menschen als etwas Besseres zu fühlen.
Die zweite Ermahnung lautet: „Und wandle nicht auf Erden voller Übermut“. Diese Ermahnung findet man im Koran sehr oft. Der Mensch soll sich seiner Geschöpflichkeit und Abhängigkeit von Gott bewusst werden und das im Alltagstrubel nicht vergessen. Der Aufruf zu mehr Demut schützt nicht nur vor Größenwahn, sondern auch vor sozialer Distanz.
 
Die dritte Ermahnung warnt davor, sich eingebildet zu verhalten, da Gott Menschen mit diesen Eigenschaften nicht liebt. Wir alle wissen einerseits, dass man als Mensch stets der Gefahr ausgesetzt ist, solche Regungen zu spüren und sich von Menschen abzuwenden, denen man sich überlegen fühlt. Andererseits wissen wir alle, wie schwierig es ist, mit eingebildeten Menschen zusammen zu leben und nicht dem Reflex zu folgen, einer Beziehung zu ihnen aus dem Weg zu gehen.
Die Aussage Gottes, dass auch er diejenigen nicht liebt, die vermessen handeln und hochmütig sind, ist für einen Gläubigen ein starker Anreiz, seine Gefühle, Beweggründe und sein Handeln immer wieder kritisch zu betrachten und sich ständig zu verbessern. Durch den sozialen Umgang, der sich daraus ergibt, können Menschen die göttliche Fürsorge erfahren.

   
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