Was ist Nakba?
Weil es im deutschsprachigen Raum nur sehr wenig zu dem Thema Nakba gibt, habe ich diesen Thread eröffnet. Ich lade euch auch die ausgezeichnete 4-teilige Al-Jazeera Dokumentation dazu hoch (mit englischen Untertiteln).
Eine differenzierte Betrachtung der Ereignisse um 1948 und der Nakba ist kaum möglich. Entweder werden die Ereignisse komplett geleugnet oder sie werden genutzt um gleich alle Juden zu diffamieren und Israel zu bekämpften. So einfach ist es aber nicht. Wie so oft in der Geschichte.
Nichts desto trotz ist es nur fair und wichtig, sich in Ruhe mal mit der palästinensischen Sicht zu beschäftigen, die meist zu kurz kommt. In deutschen Medien erfährt man fast nichts zu den Nakba-Ereignissen.
Inzwischen gibt es einen deutschen Wikipedia Artikel: HIER.
Auszug:
Als Nakba (arabisch النكبة, DMG an-Nakba, hebräisch הקטסטרופה), deutsch Katastrophe oder Unglück, wird im arabischen Sprachgebrauch die Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 arabischen Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina bezeichnet. Sie vollzog sich zwischen dem UN-Teilungsplan für Palästina von 1947 und dem Waffenstillstand von 1949 nach dem Palästinakrieg, den sechs arabische Staaten gegen den am 14. Mai 1948 gegründeten Staat Israel führten.
(...)
Missverständnisse:
Sehr oft denken Menschen heute, dass die Ereignisse um die 1948 Nakba ein Konflikt zwischen Juden und Muslimen wäre. DAS IST NICHT SO! Es gab sehr viele christliche Dörfer und auch die christlichen Palästinenser wurden enteignet, vertrieben oder ermordet. Die Religionskomponente im Nahen Osten wurde erst ab etwa dem libanesischen Bürgerkrieg 1975-1990 immer ausgeprägter. Vorher ging es in erster Linie um Juden gegen Araber. Das sieht man auch daran, dass damals im Palästina Konflikt die Al-Fatah Partei Arafats die Hauptrolle spielte, eine politische Partei. Später kamen religiös geprägte Parteien wie Hamas (Gaza) und Hisbollah (Shia Islam, Libanon) hinzu oder wurden gegründet.
Christen in Palästina:
Persönlich:
Wenn ihr Syrer oder Libanesen kennt, dann fragt immer mal wo diese genau herkommen bzw. deren Großeltern. Sehr oft sind es vertriebene Palästinenser aus der Zeit von 1948 oder dem 1967er Krieg (6-Tage Krieg). Gleiches gilt für Jordanier, aber ihr werdet mehr Syrer und Libanesen als Jordanier in Deutschland finden.
Ein Erkennungszeichen, welches ihr bei palästinensischen Familien daheim so gut wie immer finden könnt, ist ein alter grosser Metallschlüssel. Meist irgendwo an der Wand aufgehängt. Das sind die original Schlüssel zu ihren Häusern. Die haben sie mitgenommen und geben es von einer Generation an die nächste Generation weiter. Die erste Generation dachte noch, dass sie zurück kehren würden. Daher haben sie die Häuser abgeschlossen und die Schlüssel mitgenommen.
Palästinenser vs. andere Araber: Palästina hat eine eigene Kultur und eigene Traditionen. Auch eine eigene sehr leckere Küche. Im Allgemeinen sind die Palästinenser unglaublich herzlich, also nochmal mehr als Syrer oder Ägypter. Das ist so meine persönliche Erfahrung bisher. Es gibt natürlich immer gute und schlechte Ausnahmen. Ich hätte überhaupt keine Sorgen in ein palästinensisches Dorf in der Westbank zu fahren und würde eine Menge darauf wetten, dass man (1) nicht lange alleine bleibt (2) lauter Übernachtungsangebote bekommt (3) mit leckerem Essen versorgt wird.
Leider war die Westbank immer geschlossen als wir dort waren. InsahAllah ein anderes Mal.
Anbei nun Teil 1 der Al Jazeera Dokumentation über die Nakba.
Nakba Teil 4 der Al Jazeera Dokumentation.
Die Dokumentation „Lost cities of Palestine“ ist auch von Al Jazeera produziert und liefert noch einige weitere Informationen über verschwundene Dörfer und Städte Palästinas.
Zum Schluss noch ein alter palästinensischer Song (Qualität leider schlecht) über die verlorenen Dörfer. Achtet auch hier mal darauf, dass es nicht nur muslimische Dörfer sind. Das ist ein Narrativ von heute, dass es nur um Muslime dabei gehen würde. Es geht um Palästinenser insgesamt.
Als ich den Artikel die „Moschee des Meeres“ (HIER) schrieb hatte ich einiges an eigenem Bildmaterial. U.A. aus einer Moschee in der Nähe von Jaffa. Anbei die Bilder davon. Leider spiegelt es etwas.
So sah die Gegend bei Tel Aviv/Jaffa 1948 aus. Solche Bilder haben die Menschen vor Ort. Die Gegend wurde bombardiert. Also nichts von wegen „freiwillig“ gegangen.
Wenn ihr Syrer oder Libanesen kennt, dann fragt immer mal wo diese genau herkommen bzw. deren Großeltern. Sehr oft sind es vertriebene Palästinenser aus der Zeit von 1948 oder dem 1967er Krieg (6-Tage Krieg).
jaaaa jaaaa genau, 1967 bei uns. Woher du es alles weisst wooow.
الحمد لله على كل شيء
🥺🥺🥺🥺 barakaAllahu feek 🤍
Noch mehr Bilder
Wenn ihr Syrer oder Libanesen kennt, dann fragt immer mal wo diese genau herkommen bzw. deren Großeltern. Sehr oft sind es vertriebene Palästinenser aus der Zeit von 1948 oder dem 1967er Krieg (6-Tage Krieg). Gleiches gilt für Jordanier, aber ihr werdet mehr Syrer und Libanesen als Jordanier in Deutschland finden.
Tatsächlich ist es so, dass es in Ägypten nicht so viele gibt wie in den anderen Ländern. Meine Familie ist durchgehend ägyptisch und es kann über mehrere Jahrhunderte bei uns nachgewiesen werden.
Im Allgemeinen sind die Palästinenser unglaublich herzlich, also nochmal mehr als Syrer oder Ägypter.
och 😉
Es gibt natürlich immer gute und schlechte Ausnahmen.
yes 🌚
Meine Familie ist durchgehend ägyptisch und es kann über mehrere Jahrhunderte bei uns nachgewiesen werden.
Ich weiss 🤣
Mum???
😎
Tatsächlich es stimmt
https://www.iflscience.com/this-is-what-an-ancient-egyptian-woman-looked-like-37743
Diese Bilder hab ich noch zu Nakba und dem Schlüssel 😱😳
Ich weiss nicht aber diese Doku ist noch nicht dabei. Sehr gut zusammen gefasst finde ich.
Sands of Sorrow
Original Datei mit SW Aufnahmen aus Palästina 1948- bis ca. 1960:
Ein ergänzendes Video von "mit offenen Karten" (ARTE) zur aktuellen Staatenfrage:
Verstreut in aller Herren Länder, harren 14 Millionen Palästinenser weiter auf die Schaffung eines eigenen Staates. Doch in Anbetracht der regionalen politischen Unruhen erscheint ihr Anliegen inzwischen zweitrangig. Vor dem Hintergrund der Wiederwahl von Benjamin Netanjahu in Israel und der politischen Wirren: Wer bemüht sich heute noch darum, den Dialog wieder aufzunehmen? Die Aussicht auf die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates, 1993 scheinbar zum Greifen nah, rückte in den letzten 30 Jahren immer weiter in die Ferne. Politisch motivierte Attentate, blutige Aufstände, extremistische Tendenzen, Polizeirepression – keine idealen Voraussetzungen für eine Zweistaatenlösung. Verstreut in aller Herren Länder, harren 14 Millionen Palästinenser weiter auf die Schaffung eines eigenen Staates. Doch im Laufe der Zeit und in Anbetracht der regionalen politischen Unruhen erscheint ihr Anliegen inzwischen zweitrangig. Vor dem Hintergrund der Wiederwahl von Benjamin Netanjahu in Israel und der politischen Wirren zwischen Fatah, Hamas und Islamischem Dschihad in den Palästinensergebieten: Wer bemüht sich heute noch darum, den Dialog wieder aufzunehmen?
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