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Fazit zur Agenda 2010

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(@ikigaimondai)
Fide Meister Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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Veröffentlicht von: @fraubausn

Bitte vergiss bei solchen Gedankenspielchen nicht, dass drei Viertel der Ära Merkel (Kabinett Merkel I, III und IV) eine große Koalition mit der SPD war. Das heißt, wir hatten in den letzten 16 Jahren keine reine CDU-Politik.

Hm, Gott sei Dank? 😉 

Ich wurde an anderer Stelle im Forum darauf hingewiesen, dass alle regierenden Parteien ja sowieso linksgrüne Positionen verträten.

Und so stiehlt sich jede Partei aus der Verantwortung, das erklärt dann ja auch, warum ein Laschet so tun darf, als hätte die CDU nicht 16 Jahre regiert.


   
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(@fraubausn)
Schach Großmeister Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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Veröffentlicht von: @ikigaimondai

Hm, Gott sei Dank? 😉 

Ich wurde an anderer Stelle im Forum darauf hingewiesen, dass alle regierenden Parteien ja sowieso linksgrüne Positionen verträten.

Und so stiehlt sich jede Partei aus der Verantwortung, das erklärt dann ja auch, warum ein Laschet so tun darf, als hätte die CDU nicht 16 Jahre regiert.

Lassen wir doch die Wertungen weg. Es ging mir darum, dass in "der Ära Merkel" überwiegend kein CDU-Parteiprogramm zum Zuge kam, das sich von Schröders "Grundlagen" stark hätte unterscheiden können. Sondern ein Minimal-Einheits-Wurschd-Programm. Also kann man jetzt niemandem die "Schuld" zuschieben. Höchstens dem Wähler, der so blöd war, sich nicht eindeutig zu positionieren (Achtung, Ironie).

Wenn ich unsere kurzfristigen Führer so anschaue (nach der Wahl ein halbes Jahr verhandeln, bis der Koalitionsvertrag steht, ein halbes Jahr regieren und dann schon wieder auf die Bremse treten, weil die wichtige Landtagswahl in xy ansteht, Stillstand bis zur nächsten Wahl), dann wünsche ich mir manchmal die Monarchie zurück. Da hatte jemand Zeit, um wirklich Visionen zu entwickeln und umzusetzen. Allerdings wünsche ich mir sie nur kurz zurück, denn es gab ja leider auch sehr unfähige Monarchen, unter denen hatte man dann Jahrzehnte zu leiden. Es will mir aber scheinen, unsere 4-Jahres-Demokratien brächten selbst dann nix zustande, wenn mal ein echter Macher mit guten Visionen antritt. Es ist einfach nicht genug Zeit. Und er würde nicht wiedergewählt, weil solche Maßnahmen erstmal weh tun.

Okay, zurück zum Thema und sorry fürs Abschweifen.


   
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(@presskoppweck)
Fide Meister Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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Veröffentlicht von: @fraubausn

Es ging mir darum, dass in "der Ära Merkel" überwiegend kein CDU-Parteiprogramm zum Zuge kam, das sich von Schröders "Grundlagen" stark hätte unterscheiden können. Sondern ein Minimal-Einheits-Wurschd-Programm. Also kann man jetzt niemandem die "Schuld" zuschieben. Höchstens dem Wähler, der so blöd war, sich nicht eindeutig zu positionieren (Achtung, Ironie).

Sagen wir es mal so, das aktuelle CDU-Parteiprogramm hat mit dem von vor 25 Jahren nicht mehr viel gemein. Wenn die AfD clever wäre, dann würden die ein CDU-Programm der Neunziger (oder frühen Nuller) übernehmen, bzw. mit dem eigenen Programm vergleichen und die Deckungsgleichheit in vielen Positionen betonen.


   
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(@ikigaimondai)
Fide Meister Blackwater Stammleser
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Veröffentlicht von: @presskoppweck

Sagen wir es mal so, das aktuelle CDU-Parteiprogramm hat mit dem von vor 25 Jahren nicht mehr viel gemein.

Deutschland und die Welt auch nicht, insofern finde ich das zunächst mal folgerichtig und positiv. Konservativen wird ja gemeinhin nachgesagt, so lange gegen Neuerungen zu sein, bis die Bevölkerung bereit dafür ist. Ich glaube nicht, dass Positionen von vor 25 Jahren noch großartig ankämen bei den Wählern (bei einigen „früher war alles besser“-Wählern vielleicht schon, aber wann war früher?).


   
hesekiel58 reacted
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(@ikigaimondai)
Fide Meister Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 2243
 

Aber schauen wir doch das Grundsatzprogramm der CDU von 2002 mal an, und tun so, als wäre es das AfD-Programm von heute:

  • Steuersenkungen, insbesondere für „Normalverdiener“ (warum wird das eigentlich in keinem Programm definiert, genauso wenig wie hohe Vermögen oder hohe Einkommen? Egal, alle warten 19 Jahre später immer noch drauf…) 
  • Beibehaltung des Ehegattensplittings (DING, das haben sie geschafft!)
  • 400€-Jobs (gibt‘s noch, aber tun sich schwer in Zeiten von Corona und haben ja irgendwie auch bewiesen, dass sie nicht wirklich was taugen außer Altersarmut garantieren)
  • „Für alle, die arbeitslos sind, werden wir Anreize schaffen, eine Arbeit anzunehmen: Indem sie eine Aufstockung auf ihren Lohn erhalten, wenn der unter ihren bisherigen Sozialleistungen liegt.“ Dass DA keiner arbeiten gehen will, ist ja nicht wirklich verblüffend.
  • Mehr Arbeitsplätze, mehr Anreize und Pflichten, Einführung von Job-Centern. Viele kennen sie, keiner mag sie.
  • „Die Schulen und Hochschulen werden wir wieder erst- klassig machen. Wir sorgen für mehr Wettbewerb in unserem Bildungswesen – und schaffen damit mehr Qualität und Leistung.“ Der Zustand der deutschen Schulen ist weiterhin beklagenswert. Luftfilter, Digitalisierung, Föderalismus, Lehrer… Totalausfall. Kinder und Jugendliche waren der CDU schon immer egal, und machen ja inzwischen auch nur noch verschwindend geringe Wählerstimmen aus.
  • Mehr Straßen (ja davon gibt‘s wirklich viel zu wenige!) und Transrapid. Das war der, wo man in den Hauptbahnhof einsteigt, glaube ich.
  • Familiengeld.
  • Verlässliche Rentenpolitik: „Wir werden eine solide Rentenreform durchführen – mit einer verlässlichen Rentenformel und realistischen Annahmen über die Entwicklung von Wirtschaft und Be- völkerung. Wir werden Sorge tragen, dass die gesetzliche Rentenversicherung stabilisiert wird – durch eine bessere Arbeitsmarktpolitik, kürzere Ausbildungszeiten und eine Abkehr vom Trend zur Frühverrentung. Mit der Benachteiligung von Frauen bei der Rente machen wir Schluss.“ Den Zustand des Rentensystems hatten wir an anderer Stelle.
  • „Wir sorgen für bezahlbare Gesundheit – und machen Schluss mit der Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland. Dabei setzen wir auf mehr Wettbewerb unter den Krankenversicherungen.“ Mehr Wettbewerb gibt es, aber reformiert ist der Schrott noch nicht.
  • Null Toleranz gegenüber Verbrechen. (Außer Korruption und Vetternwirtschaft, Zwinkersmiley)
  • Abschiebung kriminell gewordener Ausländer darf natürlich nicht fehlen (hat glaube ich noch nie in irgendeinem konservativen Programm irgendwo auf dem Planeten gefehlt, zieht halt auch immer und ist ja auch irgendwie richtig, wenn das nur alles so einfach wäre…)
  • „Wir werden Zuwanderung im Interesse unseres Landes steuern und begrenzen. Von Zuwanderern erwarten wir die Bereitschaft, sich zu integrieren.“ Na da wäre die AfD sicher sofort dabei! „Wir wollen, dass Deutschland seine Identität bewahrt. Es kann nicht sein, dass Ausländer in „Parallelgesellschaffen“ neben statt mit den Deutschen leben. Rot-Grün kümmert sich nicht um die Integration der Ausländer und lässt die Länder und Kommunen auf den Folgekosten sit- zen. Wir werden ausländische Mitbürger mit ganzer Kraft bei der Integration in unsere Gesellschaft unterstützen.“ Waren wir uns im anderen Thread einig, dass Integration gescheitert ist, oder wie war das nochmal?
  • Dann noch ein bisschen Aufbau Ost (wie war das mit den „blühenden Landschaften“?) und ein bisschen Bundeswehr.

Das alles sind Positionen, hinter die viele Menschen hinter könnten, insofern revidiere ich meine Behauptung von weiter oben. Sind halt auch ein bissl Allgemeinplätze. NUR: Nach 16 Jahren CDU-geführter Regierung ist viel zu wenig davon erreicht worden. Jetzt können wir ins fragen, ob das Spitzenpersonal der AfD das wohl besser hinbekommen würde. Oder war die pöse SPD schuld, weil sie alles sabotiert hat?

Also: ja, viele Positionen würden der AfD gut zu Gesicht stehen. Allerdings denke ich auch, dass sich die CDU nicht von den meisten der oben aufgeführten Postionen verabschiedet hat, oder? Innere Sicherheit, gute Jobs und mehr Netto vom Brutto, Famile… das ist doch schon immer CDU gewesen?


   
weip321 reacted
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(@hesekiel58)
Internationaler Meister Blackwater Stammleser
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Zum Glück ist die tatsächliche Anzahl der "Konservativen" in der Bevölkerung lange nicht so hoch, wie es beim Lesen mancher Blogs den Anschein erwecken könnte.


   
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(@weip321)
Super Großmeister Blackwater Premium Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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@ikigaimondai vielen vielen Dank, dass du das nochmal rausgekramt und bewertet hast!

Veröffentlicht von: @ikigaimondai

Kinder und Jugendliche waren der CDU schon immer egal, und machen ja inzwischen auch nur noch verschwindend geringe Wählerstimmen aus.

Das stimmt, und trotzdem gibt es auch junge Leute die CDU wählen oder sich sogar politisch engagieren (JU etc). Ich persönlich kann es nicht verstehen, aber das ist natürlich nur wieder meine Wertung dazu. Habe selbst im Freundeskreis "junge" (30-40J) Leute, die seit Jahren (Jahrzehnten) CDU wählen und "Angie" vergöttern.

Die erzählen auch ernsthaft und mit voller Überzeugung, was für ein toller Kandidat Armin L(usche)t doch ist. Da weiss ich oftmals wirklich nicht, ob ich weinen oder lachen soll. Ich halte mich dort einfach zurück und denke mir meinen Teil.

Mit diesem "Zugpferd" wird die CDU/CSU vermutlich nicht gewinnen, aber egal wer da sonst kommt (Scholz, Baerbock, Lindner): aus meiner Sicht sind das alles Fehlbesetzungen. Aber hey - jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient 😉

Veröffentlicht von: @hesekiel58

Zum Glück ist die tatsächliche Anzahl der "Konservativen" in der Bevölkerung lange nicht so hoch, wie es beim Lesen mancher Blogs den Anschein erwecken könnte.

Die Frage wäre: wie definierst du Konservative? Wie oben geschrieben, gibt es auch in der jungen Bevölkerung genügend Leute, die CDU (aus meiner Sicht konservativ) wählen.


   
Knew2 reacted
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(@hesekiel58)
Internationaler Meister Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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Veröffentlicht von: @weip321 Wie oben geschrieben, gibt es auch in der jungen Bevölkerung genügend Leute, die CDU (aus meiner Sicht konservativ) wählen.

Die konservative Einstellung ist keine Frage des Alters. Zu meiner Zeit als Gymnasiast, vor vielen Jahrzehnten, waren die meisten meiner Klassenkameraden konservativ bis reaktionär und Mitglieder der Schüler-Union oder der Jungen Union. Da gab es, insbesondere im Fach "Politik", immer einige nette Diskussionen mit unseren (wenigen) "Emanzen" 🤣 


   
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iki
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(@ikigaimondai)
Fide Meister Blackwater Stammleser
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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@hesekiel58 Bei mir war es so, dass die Elternhäuser stark durchschienen. Es gab die Kinder von Unternehmer- und Akademiker-Familien, die oft eher traditionelle Werte vertraten (bspw. In Wirtschaft und Politik, oder auch in Ethik und Geschichte); die Alternativen, oftmals die, die ihre Eltern nicht mit Mama/Papa ansprachen sondern mit Vornamen (etwas, wo ich bis heute nicht mit klar komme 😆), durchaus häufiger Lehrerkinder; die Engagierten (Umweltschützer/Ehrenamtliche) aus Bildungsbürgerfamilien; die Kiffer/Punks, also die Anarchos, oft aus kaputten Elternhäusern; und dann noch die Unauffälligen, oftmals aus Arbeiter-/Mittelstandsfamilien, die einfach da waren und ihre Schule gemacht haben, ohne groß eine Agenda voranzutreiben.

Those were the days…


   
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djlack
(@djlack)
Lachsfrühstück Blackwater Stammleser
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Ich rechne Schröders „nein zum Irakkrieg 2003“ hoch an. Er wurde von den Amis dafür gedisst und blieb standhaft. Old Europe und Freedom Fries statt French Fries hieß es damals. Ob ein Stoiber genauso entschieden hätte?


   
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