Ein Blick in Wikipedia macht mich auch nicht wirklich schlauer.
Da habe ich auch nachgesehen und bin jetzt nicht unbedingt schlauer als vorher 😉 Hier vielleicht mal ein ganz interessanter link zu dem Thema https://www.theologie-naturwissenschaften.de/startseite/einfuehrung
@himself63 Das ist ein interessanter Text, danke dafür!
Ich bin gestern nicht über eine erste Reaktion hinausgekommen, wahrscheinlich hätte ich mir die stecken sollen und mich erst sortieren. Nun, ich bin sortiert und habe jetzt eine Stunde Zeit auf dem Weg zur Arbeit. 😊
„Alles kommt von nichts.“ klingt in der Tat sehr merkwürdig, oder? Selbst wenn wir über DNA-Vorläufer sprechen, oder noch früher über eine Abiogenese, aus der irgendwann die Biogenese hervorgeht, löst das natürlich nicht die Frage auf, die lautet „und was war davor?“ Ja, der Urknall. Okay, aber was war davor?
Bin ich Atheist? Die Antwort auf diese Frage hängt wohl davon ab, wie ich Gott für mich definiere. Es gibt ja viele Gottesbilder da draußen: Das des lenkenden Gottes, welches enorme Zuversicht auch im Angesicht schwerster Schicksalsschläge geben kann. Das des zuschauenden und bewertenden Gottes, welches zumindest in der Theorie mäßigenden Einfluss auf das Panoptikum menschlicher Abgründe haben mag. Das des ausschließlich erschaffenden Gottes, der sich nach getaner Arbeit anderen Dingen zuwendet. Das des alles durchdringenden Gottes, quasi eines „Regelwerks“, nach dem wir alle spielen. Und wahrscheinlich noch viele mehr.
Ich selbst finde mich am ehesten in der letzten Interpretation wieder. Für den lenkenden Gott passiert zu viel Schlimmes in der Welt, als dass ich ein positives Bild von ihm haben könnte. Für den zuschauenden und bewertenden Gott stellt sich mir die Frage, warum er seine Regeln dann nicht so eindeutig macht, dass sie von allen verstanden werden - und hier geht es weniger um die paar Leute (a.k.a. „arme Sünder“), die sich grundsätzlich nicht an Regeln halten mögen, sondern um die anderen Weltreligionen. 30% Christen, 25% Muslime, 15% Hindus. Im „besten“ Fall leben 70% der Weltbevölkerung an dem vorbei, was der zuschauende und bewertende Gott mit Wohlgefallen sieht. Daran hat auch eine Sintflut nichts geändert, die alle Ungläubigen davongespült haben mag. Und der Gott, der erschaffen und sich dann anderen Dingen zugewendet hat? Welchen Sinn macht ein Glauben an eine solche Instanz, der wir doch offensichtlich vollkommen egal wären? Ein kurzes Interesse, und dann uns selbst überlassen? Das wäre mir nicht so recht.
Bleibt also der Gott, der alles durchdringt. Dieser ist für mich gleichbedeutend mit dem Gesamtsatz an physikalischen Gesetzmäßigkeiten, nach denen unser Universum funktioniert. Wir arbeiten daran, dieses Gesamtbild zu verstehen, und haben in den vergangenen zwei, dreihundert Jahren schon einiges an Fortschritt gemacht, sind aber immer noch nicht da. Vielleicht kommen wir nie an. Aber warum gerade dieses Regelwerk, und kein anderes? Nun, vielleicht gibt es ja tatsächlich unendlich viele Universen mit unendlich vielen Regelwerken. Zum Beispiel auch welche mit negativer Gravitationskonstante. In denen entsteht dann aber kein Leben.
Wenn ich ein Skatblatt mische und austeile, dann habe ich eine Verteilung, die extrem unwahrscheinlich ist, die sich kaum jemals in meinem Leben wiederholen wird - und doch ist sie passiert, gerade jetzt. Zufall.
„Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“ (unbekannt) Dieser Ausspruch ist mit meinem Gottesbild absolut vereinbar, und auch ich spüre das Wunder, welches das Leben ist.
Nur komme ich ohne ein Wesen aus, welches mich steuert; beobachtet; oder auch nur erschaffen hat. Denke ich weiter über diese drei nach, oder frage mal nicht weiter, „ob“ es sie gibt (sondern nehme ihre Existenz einfach mal hin), kommt mir direkt die nächste, noch schwierigere Frage in den Kopf: Warum? Aber das ist vermutlich einen eigenen Thread wert.
Startet gut in diesen Donnerstag ihr Lieben!
DUrch die langen Zeiträume in der Evolutionstheorie traut man sich nicht zu widersprechen.
Das Affen Beispiel ist recht bekannt, ich kenne es aus einem christlichen Vortrag einer Gemeinde: Wie lange dauert es, dass 1 Milliarde Affen auf 1 Milliarde Schreibmaschinen bei einer Chance 1:100 den ersten Satz in der Bibel richtig abtippen würden?
Fakten: Das wären 158 Billiarden Buchstaben, 8 Stapel Papier von hier bis zum Mond.
Es kommt eine Zahl mit 61 Nullen dabei als Dauer in Jahren heraus. Wenn ein Vogel jedes Jahr ein Sandkorn aus der Sahara picken würde bis die Wüste leer ist, wäre diese Zeit unbedeutend zu der Zeit die die Affen brauchen um diesen Satz zu tippen. Es gibt viele solcher Beispiele, die die Unwahrscheinlichkeit mancher Annahmen klar machen. Aus diesem Grund gefällt mir die Sichtweise auf diesem Blog, die einfach offen für Schöpfung ist. Warum sollte man das kategorisch ablehnen? Das wäre das gleiche, wie dogmatisch an Adam und Eva festzuhalten. Nur mit anderen Vorzeichen.
Aber ist die Theologie nicht auch eine Wissenschaft, die es ohne die Religion gar nicht geben würde? Das würde ja dann bedeuten, dass diese beiden Systeme doch zusammenarbeiten.
Interessanter Punkt. Damit habe ich mich noch gar nicht beschäftigt. Ein Blick in Wikipedia macht mich auch nicht wirklich schlauer. Zumindest gibt es wohl einige, die der Theologie ihren Wissenschaftscharakter absprechen.
Ist hier nicht eine Islam Wissenschaftlerin im Forum? Mich würde ihre Sicht mal interessieren!
Das stimmt. Theologische Wissenschaften untersuchen den Ursprung, die Entwicklung und den Aufbau einer Religion. Glauben hat, wer danach immer noch gläubig ist. 😉
In den Islamwissenschaften geht es erweiternd um Islamische Literatur, Kulturen des Nahen Ostens und um eine Zweitsprache neben der Pflichtsprache Arabisch. Die Zweitsprache kann hier auch eine ausgestorbene Sprache wie Osmanisch sein.
Der Bachelor Studiengang heisst des öfteren auch "Geschichte, Sprachen und Kulturen des vorderen Orients"(Islamwissenschaften), z.B. in Heidelberg. (@deepblackforest) 😉
Es gibt viele solcher Beispiele, die die Unwahrscheinlichkeit mancher Annahmen klar machen.
Die Bewertung der Wahrscheinlichkeit, ob die Evolution beim Menschen landen kann, macht eigentlich nur Sinn, wenn man den Menschen als "Endprodukt" der Evolution postuliert.
Wenn man die Evolution als reines System aus Zufall und Notwendigkeit ansieht, dann sind die "Ergebnisse" zwar auf jeden Fall an die Umgebung angepasst aber doch zufällig. Und damit auch die Kalkulation, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Mensch entstanden sein könnte.
@thinking113 Das Beispiel mit den Affen ist natürlich sehr konstruiert und das trifft letztlich auf alle Beispiele mit greifbaren Dingen zu.
Bei der Entstehung von Leben können aber unendliche Komponenten mit reinspielen. Was ist, wenn es vor dem Urknall schon unendlich viele andere Universen gegeben hat? Irgendwann tritt dann mit Sicherheit auch ein extrem unwahrscheinlicher Fall ein, es ist nur eine Frage der Zeit.
Das entstandene Lebewesen wundert sich natürlich, warum es nur diesen so extrem unwahrscheinlichen Realitätszweig kennt. Für einen außenstehenden Beobachter wäre es aber klar.
Durch die langen Zeiträume in der Evolutionstheorie traut man sich nicht zu widersprechen.
Die Zeiträume müssen gar nicht mal lang sein: Darwinfinken. Fische. Oder Bakterien. Evolution in der Mache zuzuschauen, ist möglich.
Virtuelle Affen haben unterdessen Shakespeares gesammelte Werke nachgetippt.
Wir Menschen tun uns schwer mit der Akzeptanz von Unwahrscheinlichkeit und sagen dann schnell "das ist so unwahrscheinlich, das kann nicht einfach nur Zufall sein". Nur: Allein in unserer Galaxie gibt es geschätzt 100 Milliarden Planeten, 6 Milliarden davon erdähnlich. Weiters können wir 50 Milliarden Galaxien mit heutiger Technik beobachten.
Das ist ein großer. Haufen. Planeten.
Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit, dass auf einem Planeten spontan Leben entsteht, extrem gering ist, ist des doch Wahrscheinlich, dass auf mindestens einem dieser Planeten eben doch Leben entsteht.
Meines Wissens nach gibt es nur Variationen in der Art, aber nie eine neue Art. Außerdem haben wir das Problem "der missing links" in den ganzen Ausgrabungen, es fehlen sämtliche Zwischenschritte. Dazu das Problem der Kambrischen Explosion, das Auftreten aller komplexen Lebensformen in einer Gesteinsschicht. Es gibt enorm vieles, was gegen die Evolution in der bekannten Form spricht, in jedem Fall spricht nicht genug dafür, um Gott auszuschliessen.
Ich habe mal die 95 Thesen pro Schöpfung als PDF angehängt. Ich teile nicht alle, aber die meisten. Die Evidenz vieler Aussagen ist nicht von der Hand zu weisen.
Um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern: Meiner Erfahrung nach wollen die meisten Menschen an die Evolution glauben, weil die Akzeptanz der Existenz eines Schöpfers die Rückkehr zur alten Religion bedeuten würde. Gerade das aber ist das, was nicht sein muss.
1. Menschen beten so oder so immer etwas an. Heute sind die Kirchen leer, aber Ersatz gibt es genug. Manchmal mit kruden Auswirkungen.
2. Gott anzubeten und sich darauf einzulassen sollte man unbedingt von dem Gedanken trennen, dass es eine wahre Religion als Einrichtung gibt. (was ich oft schreibe)
"Wahre Religion" ist aus meiner bescheidenen Sicht die richtigen Handlungen, kein Etikett.
1. Menschen beten so oder so immer etwas an.
Ich liebe diese Art von Behauptungen, die man nicht widerlegen kann. Per Definition muss es halt so sein 😉
@hesekiel58 Die Definition von Anbetung und die Beobachtungen untermauern dieses Argument. Oder nicht?
Wiki: Anbetung
Gott einfach ersetzen.
Dann entziehe ich mich einfach dieser Definition, mache mir aber nicht die Mühe, dafür irgendwelche Beweise auszugraben.
@hesekiel58 Das kannst Du ja gerne tun. Ich muss mit meiner Aussage ja nicht recht haben... Aber wenn man das "everybody worships" Konzept mal im Hinterkopf behält und darauf in seinem Umfeld achtet, wird das schon sehr deutlich. Und wenn es den Leuten schlecht geht (Krankheit etc.) dann wird's richtig spannend.
Wie gesagt, Menschen glauben was sie glauben wollen. Gestern, heute und morgen. Und wer weiss was in 100 Jahren en vogue ist. Bei der Entwicklung der letzten 100 Jahre, darf man Dynamik erwarten. 🙂
Man muss den Begriff "Anbetung" nur weit genug ausdehnen, bis alles mögliche darunter fällt.
Meine Frau war unheilbar an Krebs erkrankt. Ich habe in ihren letzten Monaten praktisch jede freie Minute mit ihr verbracht und ihre Hand gehalten, als sie ihren letzten Atemzug getan hat. Solche "richtig spannenden" Situationen kenne ich also aus eigener Erfahrung 😉
Ein langes Buch, das muss ich mir in Ruhe anschauen.
Die Frage für meinen Heimweg wird sein: Wurden die Dinosaurier vor dem Menschen geschaffen? Wie passt das zu den sieben Tagen? Gab es da noch eine zweite Arbeitswoche, die uns verschwiegen wurde? Oder sind die Fossilien im Boden nur ein Witz, den wir bisher nicht verstanden haben?
@hesekiel58 Das tut mir sehr leid für Dich!
Das Problem ist doch gerade, dass viele Termini durch die Institution Religion besetzt sind und damit die Argumentation für alle die verbaut ist, die damit abgeschlossen haben.
Mir scheint, dass die Positionen derer die das Konzept "Schöpfung" ablehnen, heute genauso dogmatisch verfochten werden, wie es einst bei denen der religiösen Eiferer vergangener Zeiten war.
Wie gesagt, jeder kann und soll glauben was er will, weil jeder auch die Verantwortung für sein Leben trägt. (dieses Konzept ist in DE auch nicht so beliebt)
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