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Karten & Konten bunq - FAZ Artikel

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Weil ihr bunq so gut findet, ein aktueller Artikel in der FAZ zu bunq.

 

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Niederländische Neobank Bunq : Digitalbank mit Ambitionen

Wie ein gewöhnlicher Banker sieht Ali Niknam nicht aus. Im blauen T-Shirt, mit leicht verwuschelten Haaren, sitzt er in seiner Wohnung in New York und erzählt, wie er vor etwas mehr als zehn Jahren genug von den großen Bankhäusern hatte. „Die waren alle viel zu ähnlich, hatten dieselben Services und es gab kaum Wettbewerb“, sagt er.

Daraufhin entwickelte er eine digitale Anwendung, in die er sein ganzes Geld investierte. Er nannte sie Bunq. Kunden sollen damit ihre Bankgeschäfte unkomplizierter und günstiger erledigen können. Mittlerweile ist das Unternehmen laut eigenen Angaben Europas zweitgrößte Neobank – also eine Bank, die ausschließlich auf digitalem Wege funktioniert und erst vor wenigen Jahren gegründet wurde. Bunq reiht sich damit direkt hinter dem deutschen Marktführer N26 ein.

Das Unternehmen wächst schnell. Ende des Jahres 2021 verwaltete die Bank 1,1 Milliarden Euro, ein Wachstum von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und wohl keine Neobank in Europa steht so nahe vor der Profitabilität wie Bunq. Ein großer Teil der Nutzer lebt in den Niederlanden, wo die Bank ihren Hauptsitz hat und wo der Gründer selbst aufgewachsen ist.

Geht es nach Ali Niknam, so ist Deutschland für das Unternehmen der nächste große Hoffnungsmarkt. Seit knapp zwei Jahren hat sich die Bank in Deutschland niedergelassen, in einem kleinen Büro in Köln. Rund 20 Prozent der Kunden kommen derzeit aus Deutschland.

Bankkonto kostet zwischen null und 18 Euro pro Monat

Filialen gibt es bei Neobanken keine, so auch bei Bunq nicht. Das Konto eröffnen Kunden auf dem Computer oder dem Smartphone per App. Dort wickeln sie auch alle Überweisungen und Einzahlungen ab. Wer eine persönliche Beratung sucht, ist hier also schlecht aufgehoben – kann dafür aber oft etwas Geld sparen.

Je nach Tarif und Funktionen kostet das Bankkonto zwischen null und 18 Euro pro Monat. Das günstigste Angebot umfasst lediglich ein kostenloses Sparkonto, ohne physische Karte. Diese gibt es erst im Kontomodell für monatlich drei Euro. Ab neun Euro pro Monat sind zusätzlich vier Bargeldabhebungen sowie bis zu drei Karten im Preis enthalten. Im teuersten Abomodell umwirbt das Unternehmen vor allem umweltbewusste Personen – pro 100 Euro, die jemand mit einer Karte von Bunq bezahlt, pflanzt das Unternehmen einen Baum.

Jung, mobil und hipp

Die Bank selbst legt ihr Geld nicht in fossile Energien, Waffen oder Tabak an. Damit zielt das Unternehmen vor allem auf eine junge und hippe Kundschaft ab. Dazu zählen auch viele Paare, die ein günstiges gemeinsames Konto suchen. Auch Unternehmer zählt das Start-up zu seiner Kundschaft, ebenso wie digitale Nomaden, die in den verschiedensten Ländern arbeiten und ihre Bankgeschäfte aus aller Welt per App erledigen wollen. Wie viele Nutzer das Unternehmen genau hat, will es nicht bekannt geben. Nur so viel: Zumindest mehrere Millionen sollen es sein.

Der Markt ist hart umkämpft, einfach ist es für Bunq nicht. Die Konkurrenz bietet teils noch günstigere Angebote an. Einige Onlinebanken wie die deutschen DKB, ING oder Comdirect verlangen beispielsweise für Karte und Konto gar nichts, fordern dann aber teilweise einen festen monatlichen Geldeingang. Der britische Konkurrent Revolut verlangt zwar auch drei Euro für das Modell mit Karte, schließt aber gebührenfreies Abheben am Geldautomaten von bis zu 200 Euro ein.

Er sei sich dessen bewusst, dass andere Anbieter preislich attraktiver seien, sagt Ali Niknam. Den Vorteil des eigenen Produkts sieht das Unternehmen in seinem grünen Angebot. Hinzu kommen zusätzliche Funktionen, die es anbietet, damit Kunden einen besseren Überblick über das eigene Budget haben. Und es gibt keine Daten an die deutsche Schufa weiter.

Einnahmen werden vor allem mit Kundengebühren erzielt

Für viele Finanztechnologieunternehmen waren die vergangenen Monate nicht gerade einfach. Über viele Jahre hinweg konnten sie davon profitieren, dass Investoren viel Geld übrig hatten und bereit waren, das Risiko einzugehen und in Start-ups anzulegen. Das hat sich im vergangenen Jahr geändert, es floss deutlich weniger Geld in die Branche.

Bunq selbst beobachtete diese Entwicklungen jedoch nur vom Spielfeldrand und musste nicht um Geldgeber ringen. Lange Zeit war der Gründer der einzige Investor. Rund 100 Millionen Euro hat Ali Niknam in den Aufbau von Bunq gesteckt. Das Geld hatte er zuvor mit anderen Gründungen verdient. Erst vor rund zwei Jahren kam ein weiterer Geldgeber hinzu. Die Beteiligungsgesellschaft Pollen Street Capital investierte knapp 200 Millionen in das Unternehmen. Mehr Geldgeber hat Bunq nicht.

Einnahmen erzielt das Unternehmen vor allem mit den Gebühren, die es von seinen Kunden verlangt. Zusätzlich hilft die Zinswende: Lange mussten Banken Negativzinsen bezahlen, wenn sie Geld bei der Europäischen Zentralbank parkten. Nun bekommen sie darauf Zinsen. Davon profitieren auch die Kunden. Immerhin 1,56 Prozent bekommen diese bei Bunq.

Dank der europäischen Einlagensicherung ist ihr Geld auch bei neu gegründeten Banken bis zu einer Höhe von 100.000 Euro sicher. Ebenso wie traditionelle Banken sind auch Neobanken dazu verpflichtet, die Identität ihrer Kunden zu prüfen und der Geldwäsche vorzubeugen. Doch immer wieder sehen sie sich mit der Kritik konfrontiert, zu lax gegen Betrüger vorzugehen. Dem deutschen Konkurrenten N26 haben die Behörden deshalb vor rund zwei Jahren sogar einen Deckel beim Neukundenwachstum verordnet. Die Forderung: Sie müssen besser nachweisen, wie sie der Geldwäsche vorbeugen. Bunq selbst sah sich bisher mit derartigen Rügen nicht konfrontiert.

Unternehmen setzt auf Künstliche Intelligenz

Ganz konfliktfrei ist das Verhältnis zu den Behörden bisher dennoch nicht verlaufen. So hatte Bunq bis vor Kurzem noch einen Rechtsstreit mit der niederländischen Zentralbank – und dabei gewonnen. Konkret ging es darum, welche Technologie Bunq nutzt, um Betrüger auszumachen. Das Unternehmen setzt auf Künstliche Intelligenz und lässt Algorithmen prüfen, ob sich ein Nutzer verdächtig verhält.

Das war der Zentralbank aber nicht ganz recht. Im Geldwäscheansatz der Behörde war die Nutzung solcher Technologien zumindest vor einigen Jahren, als der Rechtsstreit begann, noch nicht vorgesehen. Bunq fand das altmodisch, klagte und bekam recht. Für Bunq war das einer der bedeutsamsten Erfolge in seiner Geschichte. Doch die nächsten Herausforderungen stehen bereits an. Eine davon: Die Menschen in Deutschland von ihrem Bankservice zu überzeugen.

mrtn mrtn 22/02/2023 10:33 am

Moin Klaus,

danke für den Artikel. Der wurde mir auch schon zugespielt. Bei bunq haben wir im Laufe der Jahre ja eine etwas differenzierte Ansicht gewonnen. Für manche ist bunq eine ausgezeichnete Lösung, insbesondere wegen den IBAN Unterkonten. Ganz billig ist bunq nicht, dafür aber stabil und fast profitabel. Das ist am Ende auch für die Kunden gut.

Aber es ist inzwischen eine sehr individuelle Entscheidung ob bunq eine gute Empfehlung ist. Vor ein paar Jahren war die "Schnittmenge" noch grösser. Für das 3-Konten-Modell ist bunq natürlich ideal, aber man kann es auch anders abbilden.

Susanna 22/02/2023 11:36 am

bunq finde ich nicht besonders toll. Mir erscheint das nur als Marketing und Greenwashing. Ein Konto für fast 20 Euro im Monat mit einer Warenversicherung und paar gepflanzten Bäumen? Das ist was für "die Guten". Zahlen für Moral. Ich pflanze Bäume auf meinem 1000qm Grundstück *lach*

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