Hallo zusammen,
ich liebäugele gerade damit bei uns ein Balkonkraftwerk zu installieren. Die Fläche ist da, die Ausrichtung passt und ich habe auch schon ein "Fix-und-fertig"-Paket gefunden, das mir zusagt. Aber: immer wieder hört und liest man, dass die Dinger mehr oder weniger sinnfrei sind, weil man eben nur maximal 600 Watt Peakleistung ins eigene Netz einspeisen kann. Das würde bei uns locker die Grundlast abdecken, reicht aber halt nicht für Waschmaschine oder Herd. Außerdem gibt es immer wieder Diskussionen über die Sicherheit der Kraftwerke und da unser Haus aus den 1950er Jahren stammt, bin ich unsicher wieviel Strom unsere Leitungen aushalten.
Wie sind eure Erfahrungen? Nutzt hier jemand schon so ein Kraftwerk? Welche Probleme sind evtl. aufgetreten?
Was ich weiß:
- es gibt für eine Überproduktion, die an den Netzbetreiber fließt, keine bzw. nur eine sehr geringe Kompensation (8 Cent pro KWh)
- derzeit wird diskutiert, ob die 600W-Grenze auf 800 W erhöht werden soll
- für alles >600W brauche ich einen zertifizierten Elektriker und einen separaten Zähler
- Deutschland ist auch hier mal wieder völlig überreguliert
600W bedeuten weniger als 3A auf der 230V-Ebene. Selbst dünne 1mm² Kabel meist mit 10A oder mehr abgesichert. Die reinen Amperezahlen sind insofern trügerisch, da bei Sonne quasi einen ganzen Tag lang diese 3 A fließen, während Steckdosen sonst eher sporadisch belastet werden, was thermisch weniger kritisch ist.
Dennoch sehe ich das unkritisch, auch bei alter Installation.
Es ist nicht wie bei Laden eines eAutos, wo dauernaht bis zu 16A gezogen werden. Es sind weniger als 3A!
Der kritischste Punkt (wenn nicht irgendjemand einen Nagel in das Kabel getrieben hat) ist meist die Steckdose zum Einspeisen, nämlich wenn da schlaffe und korrodierte Kontakte drin schlummern. Ich würde mir die Steckdose genau anschauen und ggfs austauschen.
Der zweitkritischste Punkt sind versprödete Drähte in der Anschlußdose (wo man die Steckdose anklemmt), also Obacht beim Steckdose tauschen. Bei Aufputzinstallation könnte man die Steckdose 5cm zurück setzen und das Kabel weiter abmanteln um "frische" Adern zu haben. Wenn dann die Drähte (bzw die Isolation) zerbröseln, dann ist die Installation auch ohne Balkonkraftwerk kritisch ...
es gibt für eine Überproduktion, die an den Netzbetreiber fließt, keine bzw. nur eine sehr geringe Kompensation (8 Cent pro KWh)Kommt auf deinen Zähler an. Wenn das noch ein alter Ferrariszähler (mit drehender Scheibe) ist, dann läuft der auch rückwärts ...
Ich habe es mir nicht angeschaut, aber auf meiner YT-Vorschlagsliste kam gestern das hier:
es gibt für eine Überproduktion, die an den Netzbetreiber fließt, keine bzw. nur eine sehr geringe Kompensation (8 Cent pro KWh)
Bei einem Balkonkraftwerk bekommst Du keine Kompensation. Das, was Du einspeist schenkst Du der Allgemeinheit / Deinem Netzbetreiber.
nur maximal 600 Watt Peakleistung ins eigene Netz einspeisen kann. Das würde bei uns locker die Grundlast abdecken, reicht aber halt nicht für Waschmaschine oder Herd. Außerdem gibt es immer wieder Diskussionen über die Sicherheit der Kraftwerke und da unser Haus aus den 1950er Jahren stammt, bin ich unsicher wieviel Strom unsere Leitungen aushalten.
Wie sind eure Erfahrungen? Nutzt hier jemand schon so ein Kraftwerk? Welche Probleme sind evtl. aufgetreten?
Was ich weiß:
- es gibt für eine Überproduktion, die an den Netzbetreiber fließt, keine bzw. nur eine sehr geringe Kompensation (8 Cent pro KWh)
- derzeit wird diskutiert, ob die 600W-Grenze auf 800 W erhöht werden soll
- für alles >600W brauche ich einen zertifizierten Elektriker und einen separaten Zähler
- Deutschland ist auch hier mal wieder völlig überreguliert
Wichtig: Haus aus den 1950er, das da keine zweipoligen Alukabel mehr drin sind, davon gehe ich aus. Trotzdem würde ich die Steckdose wo du den Stecker der Anlage reinstecken möchtest aufmachen und prüfen (vorher Sicherung aus!) Wenn dort das normale 1,5er Kabel drin ist und nicht spröde, dann Schrauben nachziehen und gut.
Vorherüberlegen wie du das Kabel führst. wo ist die Steckdose drin, oder draussen? Drin - durch Fenster/Tür/Bohrung/etc., oder draussen - dann sollte die Steckdose wassergeschützt IP65 sein)
Empfehlung: beim Stecker der vom Wechselrichter kommt, auf einen angewinkelten Stecker achten, ist er gerade, passt er nicht in handelsübliche wassergeschützte Außensteckdosen.
Ansonsten kann ich aus meinen persönlichen Erfahrungen berichten (seit 2 Monaten habe ich ein Balkonkraftwerk und auch eines bei meiner Tochter angebaut):
1. Da die aktuellen Gesetze bald geändert werden sollen auf 800W, entweder warten bis das Gesetz steht, oder einen Anbieter nehmen der ein kostenfreies Update des Wechselrichters anbietet.
Die meisten dieser Wechselsrichter sind gedrosselt, aber nicht alle Updatefähig.
2. Beim Balkonkraftwerk - Es gibt kein Geld vom Netzbetreiber, was du nicht verbrauchst, oder speicherst schenkst du deinem Energieversorger!
3. Die 800W Grenze kommt, ist nur die Frage wann das Gesetz steht (weiß man bei unseren Politikern nie)
4. Weder Elektriker, noch Extra-Zähler wird aktuell beim 600W BKW gebraucht (beim künftigen 800W auch nicht). Montieren, ausrichten, Stecker rein, anmelden, fertig
5. Wenn du mehr Module nimmst, mehr Leistung das ist es kein BKW mehr und dann brauchst du einen Elektriker und bekommst ca. 10Cent Einspeisevergütung. Das ist aber nur für Hausbesitzer, etc. interessant.
Allgemein: Es gibt 600W BKW für ca. 450€-850€ je nach Anbieter, Wechselrichter, WLAN Modul, App-Unterstützung, Panelgröße und Leistung, Optik und ob du mit Montagesystem kaufst, oder das selbst im Baummarkt zusammensuchst.
Ich habe etwas teuer eingekauft, für insgesamt 770€. Ich wollte alles aus einer Hand, 2x 400W Panele mit Montagesystem und Updatemöglichkeit. Daher in der Nähe im Baumarkt geholt. Online sparst du ca. 200€ musst aber für ein Montagesystem ca. 70-140€ einplanen.
P.S.: ich mag meine kleine private Stromerzeugung und in ca.3-4 Jahren sollte die Investition bezahlt sein
Danke für Deine Antwort!
Wichtig: Haus aus den 1950er, das da keine zweipoligen Alukabel mehr drin sind, davon gehe ich aus. Trotzdem würde ich die Steckdose wo du den Stecker der Anlage reinstecken möchtest aufmachen und prüfen (vorher Sicherung aus!) Wenn dort das normale 1,5er Kabel drin ist und nicht spröde, dann Schrauben nachziehen und gut.
Ja, habe ich geprüft. Ist geedert und mit 1,5er Kupferkabeln. Von daher sollte es passen.
Vorherüberlegen wie du das Kabel führst. wo ist die Steckdose drin, oder draussen? Drin - durch Fenster/Tür/Bohrung/etc., oder draussen - dann sollte die Steckdose wassergeschützt IP65 sein)
Steckdose ist in der Garage, also wassergeschützt. Bohrung für das Kabel geht durch einen alten Holzrahmen vom Fenster, von daher auch kein Problem.
Ansonsten:
ad 1. Der Wechselchrichter ist auf 800W upgradefähig
ad 2. ist mir bewusst
ad 3. abwarten
ad 4. jepp, genau so
ad 5. das ist genau der Punkt weshalb wir beim BKW bleiben. Wir wohnen zur Miete und da macht eine große Anlage (leider) keinen Sinn. Wie schon geschrieben: die Bürokratie ist hier mal wieder der größte Hemmschuh (unser Vermieter würde sogar zustimmen).
Wir haben auch teuer gekauft (ca. 800 Euro), dafür aber auch ein System das DGS-zertifiziert ist und mit Halterungen kommt. Hätte ich alles so gekauft (offgridtec.com ist da eine gute Adresse) wäre der Wechselrichter sogar ausbaufähig und ich hätte nur 700 Euro bezahlt, hätte aber weder Halterungen noch Zertifizierung gehabt. Und bevor mir hier einer ans Bein pisst, zahle ich eben mehr und brauche länger bis sich das System amortisiert.
5. Wenn du mehr Module nimmst, mehr Leistung das ist es kein BKW mehr und dann brauchst du einen Elektriker und bekommst ca. 10Cent Einspeisevergütung.Für die Einstufung als zulassungsfreies BKW ist der Wechselrichter "zuständig", der darf nur 600W ausgeben.
Bei den PV-Modulen gibt es keine Begrenzung (bzw. nur die technische Begrenzung, was der WR am Eingang verträgt!), da darf man (rechtlich gesehen!) deutlich mehr anschließen als die 600W.
Man kann den Ertrag über den Tag maximieren: Hat man am 600W-WR zwei Eingänge, dann darf man (ein/mehrere ) PV-Module mit südöstlicher Ausrichtung und (ein/mehrere ) PV-Module mit südwestlicher Ausrichtung anschließen.
@lichtenberg99 ich hatte gelesen, dass das EEG eine Vergütung durchaus vorsieht, die Kosten, die dann aber auf Grund eines Zusatzzählers anfallen, den Ertrag mindestens auffressen, weil der Netzbetreiber eine Messstellengebühr verlangt.
Aber wie gesagt: das Ganze ist nicht zum Einspeisen gedacht, sondern soll unsere recht hohe Grundlast (alte stromfressende Pumpe an der Heizung) verringern.
Aber wie gesagt: das Ganze ist nicht zum Einspeisen gedacht, sondern soll unsere recht hohe Grundlast (alte stromfressende Pumpe an der Heizung) verringern.
Wäre es nicht besser erstmal die Pumpe zu wechseln?
Die höchsten Erträge erzielt eine Solaranlage im Sommer. Bei uns ist das die Zeit, wo an wenigsten Energie verbraucht wird. Ich habe es zigfach durchgerechnet und bin letztlich vom Kauf abgerückt, weil die Grundlast in unserer Abwesenheit einfach so gering ist, dass der erzeugte Strom wahrscheinlich zum Großteil ins Netz abgegeben wird.
So eine Anlage macht nur Sinn, wenn der erzeugte Strom auch tatsächlich verbraucht wird. Das hätte bei uns wahrscheinlich 10 Jahre gedauert.
Die höchsten Erträge erzielt eine Solaranlage im Sommer. Bei uns ist das die Zeit, wo an wenigsten Energie verbraucht wird. Ich habe es zigfach durchgerechnet und bin letztlich vom Kauf abgerückt, weil die Grundlast in unserer Abwesenheit einfach so gering ist, dass der erzeugte Strom wahrscheinlich zum Großteil ins Netz abgegeben wird.
Vielen Dank für diesen Beitrag! Genau die gleiche Frage habe ich mir nämlich auch gestellt: also wie ihr den ROI für das BKW berechnet (@gold-oder-aktien @luto73)
Man hat ja nicht konstant Spitzenlast, und wenn dann eher im Sommer.
Danke für die Richtigstellung, du hast vollkommen Recht! Ich habe mich da falsch ausgedrückt, die Begrenzung bei BKW ist natürlich vom Wechselrichter aus, die Module haben mehr Power.
Mein BKW läuft ja erst seit zwei Monaten, aber die Erfahrungen, auch von der Leistung her sind durchweg positiv.
Wir haben unter der Woche unser Verbrauchsverhalten seit dem umgestellt. Kühlschrank + Tiefkühlschrank + einige Geräte laufen eh immer durch. Aber Waschmaschine wird jetzt programmiert das sie zur Mittagszeit wäscht, wo Idealerweise auch Sonne scheinen sollte. Geschirrspüler läuft jetzt auch am Tag statt Nachts, wie früher.
Wir schaffen es am Tag über einige Stunden die volle Produktion vom BKW zu nehmen. Am WE wenn man da ist, natürlich auch mit kochen, backen, saugen, etc. ziehen viel mehr Strom als man produziert, aber ein Teil wird aufgefangen.
Meine sehr konservative (Prognose)Rechnung für das BKW ist wie folgt:
produzierte Leistung 0,6kW = 6h/Tag x Mai, Juni, Juli, August = 432kW = 216€
produzierte Leistung 0,6kW = 4h/Tag x Sept = 72kW = 36€
produzierte Leistung 0,6kW = 2h/Tag x Okt = 36kW = 18€
produzierte Leistung 0,6 KW = 0h/Tag x Nov, Dez, Jan, Feb = 0kW = 0€
produzierte Leistung 0,6kW = 4h/Tag x März, April = 144kW = 72€
Prognose gesamt über 12 Monate: 342€ eingespart
Investition rund 800€, damit bei angenommenen gleichbleibenden Strompreis von 0,50€/kW nach 2,5 Jahren bezahlt und ab dann ist es "Nettoverdienst (Ertrag)".
Senkt mein Stromanbieter den Preis, dauert es etwas länger, kommt die gesetzl. Anhebung auf 800W geht es noch schneller.
Ein Restrisiko bleibt und das ist unsere Politik! So wie es einschätze werden die sich irgendwann eine Steuer für alle Anlagen einfallen lassen, aber solang es läuft, läuft es 😉
Wie ihr seht habe ich nur die Spitzenstunden berücksichtigt. Die Wintermonate gar nicht berücksichtigt. Die Anlage läuft in den Nebenstunden ja auch, nur mit 1/3 - 1/2 Leistung was ich auch nicht eingerechnet habe.
Nach den beiden Supersonnenmonaten Mai +Juni sieht es gut aus, trotzdem ist es immer noch eine Kalkulation (Prognose). Echte Daten und 12 Monate Erfahrung kann ich euch dann nächstes Jahr um diese Zeit liefern.
@gold-oder-aktien danke für deine ausführliche Antwort und deine Zahlen! Vielleicht kann @sebi ja seine Zahlen auch noch posten.
Meine Gedanken zur Berechnung:
- liefert das BKW konstant 0,6kW über die vollen 6h? Also hast du / jemand das schon mal gemessen? Das eine sind ja die Idealwerte, das andere die Realität (Verbrauchsangaben bei PKWs lassen grüssen)
- gesetzt dem Fall, es liefert tatsächlich die versprochenen 0,6kW über 6h im Sommer: damit du dem Stromerzeuger keinen Strom in den Rachen wirfst, müsstest du diesen Strom über die vollen 6h selbst verbrauchen. Ich betrachte das eher als unrealistisch. Du bekommst ja keine Vergütung für den Strom, den du einspeist.
- Eventuell verbrauchst du durch die Mehrnutzung von diversen Geräten während der Sonnenzeit trotzdem mehr Strom, als das BKW erzeugt.
Eventuell sind das auch die Überlegungen / Berechnungen von @sebi dazu, und deshalb kommt er auf einen ROI von 10 Jahren.
Ein Restrisiko bleibt und das ist unsere Politik! So wie es einschätze werden die sich irgendwann eine Steuer für alle Anlagen einfallen lassen, aber solang es läuft, läuft es 😉
Sehe ich genau so. Ein weiteres Risiko: die Anlage muss so lange fehlerfrei ohne Reparatur laufen.
Auf jeden Fall erstmal danke an alle Kommentatoren. Bestärkt mich in meinem bisherigen Bauchgefühl, dass sich das nicht lohnt für meine Eltern.
liefert das BKW konstant 0,6kW über die vollen 6h?Man hat an einem sonnigen Sommertag von 7 - 19 Uhr Sonnenschein, manchmal sogar mehr als diese 12 Stunden. GoA hat die Hälfte davon angesetzt.
Ich denke, dass die ganze Berechnung mit der Platzierung der Module steigt oder fällt. Bei Luto hörte ich das Zauberwort "Garage", was ich mit Flachdach asoziiere. Dort kann man 2 Panele schräg nach SO und 2 Panele nach SW ausrichten. Da ist über den ganzen Tag mit gutem Ertrag zu rechnen, iIm Bestfall sogar 12h x 600W.
Hängt man alle Panele in einer Ausrichtung und dann noch senkrecht an die Balkonbrüstung, dann ist das weniger effektiv.
gesetzt dem Fall, es liefert tatsächlich die versprochenen 0,6kW über 6h im Sommer: damit du dem Stromerzeuger keinen Strom in den Rachen wirfst, müsstest du diesen Strom über die vollen 6h selbst verbrauchen. Ich betrachte das eher als unrealistisch.Ist es auch.
Wenn er aber über 12 Stunden im Schnitt 300W (= in Summe über den Tag 3,6kWh) verbraucht, ist er auch an seinem Ziel.
Du bekommst ja keine Vergütung für den Strom, den du einspeist.Ja, daran verdienen die bösen Stromversorger sich dämlich. (In Wirklichkeit wollen sie es nicht, weil es unkalkulierbar ist)
Was ist schlimm daran, wenn er die 3,6kWh überschreitenden Mehrerträge verschenkt?
Man müßte technischen und finanziellen Aufwand betreiben, damit ja niemand sonst was davon hat. Warum?
Die für den BKW-Besitzer günstigeste Lösung ist den Mehrertrag einfach zu verschenken.
Eventuell verbrauchst du durch die Mehrnutzung von diversen Geräten während der Sonnenzeit trotzdem mehr Strom, als das BKW erzeugt.Warum Mehrnutzung?
"Schatz, ich wäsch die saubere Wäsche nochmal weil gerade die Sonne so doll scheint."
Du wirst lachen, das hat man ganz früher so gemacht. Das hat aber einen völlig anderen Hintergrund.
Vielleicht kann @sebi ja seine Zahlen auch noch posten.
Gern.
Die Lage unseres Balkons ist durchaus gut, aber nicht ideal: Ausrichtung Süd Südwest, im Sommer Sonnenlicht erst ab 11 Uhr +/- eine halbe Stunde, dann aber bis zum Sonnenuntergang. Optimistisch gerechnet trotzdem 6 Stunden voller Sonnenschein. Im Winter unter idealen Bedingungen vielleicht 2-3 Stunden, vermutlich eher weniger.
Bei der zur Verfügung stehenden Fläche unseres Balkons würde eine etwas kleinere Anlage infrage kommen. Mir kommt dabei so etwas in den Sinn:
Natürlich Marke Eigenbau! Praktisch nutzbar, der Platz dafür wäre nicht verloren. Anschaffungskosten beim Eigenbau 450€-500€.
Das verlinkte Teil liefert unter unseren (4-köpfige Familie) individuellen und nicht idealen Bedingungen vielleicht 300-350 kWh im Jahr, grob überschlagen, vermutlich aber weniger.
Klingt erstmal gut. Die Rechnung wäre bei vollständigem Verbrauch des produzierten Stroms folgende:
Das würde bedeuten, das sich das Teil in meiner Musterrechnung nach etwas mehr als 3 Jahren selbst finanziert.
Jetzt kommt das große "Aber":
Wir zahlen deutlich weniger für die kWh, inzwischen wieder 0.32€ je kWh, Preisbindung für 2 Jahre. Hinzu kommt, das wir insgesamt sehr wenig Strom verbrauchen (rund 1700 kWh/Jahr). Unsere Grundlast liegt bei vollständiger 24 stündiger Abwesenheit im Sommer bei rund 0,7 kWh, hauptsächlich verursacht durch unseren Kühlschrank (energieeffizientes Gerät). Im Winter, wenn das Balkonsolar wenig bis nichts abliefert ca. 1,5 kWh. Hier macht sich die Heizungspumpe unserer Gastherme bemerkbar.
Im Sommer sind wir zur "Erntezeit" aber fast nie zu Hause. Das würde bedeuten, dass wir den Strom für maximal eine Stunde voll nutzen können. Im Winter rechne ich mit maximal 3 Stunden Grundlastabdeckung. Kann sein, dass der produzierte Strom auch mal voll genutzt wird, dann aber eher ungeplant.
Ich habe es eben extra nachgelesen: 2/3 unseres Stromverbrauchs entstehen in den Wintermonaten November bis April, also zur absoluten Unzeit.
Jetzt meine zugunsten des Balkonsolars gerundete Rechnung...
Sommer: 0,15 kWh Grundlast (0,7/24*6) pro Tag +0,3 kWh volle Ausnutzung der Erträge ergeben rund 0,5 kWh Einsparung pro Tag im Sommer.
0,5 kWh * 184 Tage (Mai bis Oktober) ergibt eine Einsparung von 92 kWh auf der Stromrechnung im Sommer, der Rest geht ins Netz.
Winter: 0,2 kWh Grundlast (1,5/24*3) pro Tag.
0,2 kWh * 181 Tage (November bis April) ergibt eine Einsparung von 36 kWh auf der Stromrechnung im Winter.
In Summe also 128 kWh weniger, die bei einem kWh Preis von 40 Cent mit 51 Euro Ersparnis pro Jahr einhergehen. Dabei habe ich Abwesenheitszeiten durch Urlaub noch nicht berücksichtigt.
Das Ergebnis, ob ein Balkonsolar Sinn macht oder nicht ist höchst individuell.
Man könnte wie @gold-oder-aktien die Waschmaschine zur Erntezeit laufen lassen, das würde das Ergebnis etwas verbessern. Unsere Spülmaschine hat aber nur drei Knöpfe (an/aus/Programmwahl), Startzeitvorwahl ist nicht und auch kein WLAN Gedöns...
Bei geringem Verbrauch und häufiger Abwesenheit macht das Ganze für uns überhaupt keinen Sinn. Dazu die immer noch vorhandenen bürokratischen Hürden (Nachweis einer Einspeisesteckdose beim Netzbetreiber etc.)
Wer tagsüber viel zu Hause ist, eine ideale Ausrichtung und den nötigen Platz hat, für den rechnet sich so ein Teil sicherlich viel eher.
Im oben genannten Fall ist der Hebel ein Austausch der Heizungspumpe. Bei uns war es der alte viel zu kleine Kühlschrank und die alte viel zu kleine Waschmaschine, dazu geht beim Verlassen der Wohnung mittels Funksteckdose alles vom Netz, was nicht benötigt wird. Das hat den Stromverbrauch um mehr als 800 kWh gesenkt. Ein Balkonkraftwerk ist vielleicht hipp aber unnötig.
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