Das grosse Thema Hijab. Gestern war Weltfrauentag und wie (für uns Muslimas) gewohnt kam hier und da das Märchen vom unterdrückten Kopftuchmädchen.
Mit diesem Thread möchte ich das Thema ansprechen und klären. Aus dem Grund auch im öffentlichen Bereich. Ich fange einfach mal an aus verschiedenen Quellen. Wenn dann Fragen sind schreibe ich weiter.
Sure 24/31
“Und sag den gläubigen Frauen, sie sollen die Augen niederschlagen, und sie sollen darauf achten, dass ihre Scham bedeckt ist, den Schmuck, den sie tragen, nicht offen zeigen, soweit er nicht (sc. normalerweise) sichtbar ist, ihren ¶imār2 über den Schlitz (sc. des Kleides) ziehen und den Schmuck, den sie tragen, niemandem offen zeigen, außer ihrem Mann, ihrem Vater, ihrem Schwiegervater, ihren Söhnen, ihren Stiefsöhnen, ihren Brüdern, den Söhnen ihrer Brüder und ihrer Schwestern, ihren Frauen, ihren Sklavinnen, den männlichen Bediensteten, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die noch nichts von weiblichen Geschlechtsteilen wissen. ...”
Frauen sollen bedeckt sein und das hatte damals nochmal einen anderen Kontext als heute. Und Kultur kommt auch dazu. Die Bedeckung ist in jedem muslimischen Land anders und ihr habt bestimmt auch hier schon Unterschiede gesehen. Das ist Kultur.
Lange Haare gelten in muslimischen Ländern als Teil der Schönheit einer Frau und ihr habt bestimmt auch schon gesehen, das unter vielen Hijabs eine schöne lange Haarpracht versteckt ist.
Hier findet ihr einen Bericht einer Muslima, den ich lesenswert finde:
https://www.growthinktank.org/de/warum-ich-mich-dafuer-entschieden-habe-ein-kopftuch-zu-tragen/
Das Kopftuch auf ihrem Bild ist zum Beispiel eines, wie es auch verheiratete jüdische Frauen tragen. Ihr könnt etwas forschen und findet dann auch heraus, dass ein Kopftuch nicht nur bei Muslimen getragen wird.
Sie nimmt diese Stellen aus dem Koran als Quellen:
Im Koran, Sure 24, Vers 31-32, heißt es:
“31. Sprich zu den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen. Das ist reiner für sie. Wahrlich, Allah ist recht wohl kundig dessen, was sie tun.
32. Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein muss, und dass sie ihre Tücher über ihre Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten, oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder den Söhnen ihrer Brüder, oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die ihre Rechte besitzt, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöde der Frauen nichts wissen. (…)”
Ihr seht dass auch Männer sich richtig zu verhalten haben und diese Storys von "muslimischen" Männern die sich falsch verhalten nicht in der Religion begründet sind. Es ist nicht ok irgendwelche Frauen zu belästigen, egal ob sie Hijab tragen oder nicht. Das kann ich euch auch aus der Sunnah bei Bedarf deutlich zeigen. Frauen belästigen ist umislamisches Verhalten und schlechtes Benehmen. Wenn das jemand erlebt sollte man es ganz genau so sagen!
Muslimische Männer und Frauen die nicht verheiratet sind sollen wie Brüder und Schwestern miteinander umgehen und wir sagen auch Bruder (Achi) oder Schwester (Uchti) zueinander. Martin kennt das auch schon glaube ich, @deepblackforest wenn berichten magst?!
Nochmal zurück zu der Muslima, meiner Schwester aus dem Bericht. Ich zitiere:
Ich möchte zum Schluss meines Erfahrungsberichts zwei Fragen beantworten, die mir häufig gestellt wurden. Die erste Frage lautet, ob das Kopftuch nicht als Rückschritt in der Stellung der Frau betrachtet werden könne. Tatsächlich haben in der Vergangenheit viele Frauen dafür gekämpft, ihr Kopftuch abnehmen zu können, um endlich frei zu sein, und gleichzeitig erzähle ich euch in diesem Bericht, dass ich aus eigener Initiative beschlossen habe, das Kopftuch zu tragen. Ich kann verstehen, dass dies zunächst beunruhigend und verwundernd erscheinen kann. Es gibt jedoch einen grundlegenden Unterschied zwischen der Situation dieser kämpfenden Frauen und meiner. Dieser Unterschied lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Freiheit. Diesen Frauen wurde das Kopftuch aufgezwungen, es war keine freiwillige Entscheidung ihrerseits. Und daher war es eigentlich ein edler Kampf, den sie führten, denn es ging um die freie Verfügung über ihren Körper, darum, dass sie sich so kleiden können, wie sie es wünschen, ohne dass jemand ihnen eine bestimmte Art der Kleidung aufzwingen kann.Und tatsächlich fordere ich dasselbe wie diese Frauen: Ich möchte die Möglichkeit haben, mich so zu kleiden, wie ich es für richtig halte, und daher möchte ich auch das Kopftuch tragen dürfen, wenn ich es wünsche. Und vor allem wünsche ich mir Verständnis der Menschen dafür, dass ich niemandem unterworfen bin und dass meine Kleidung eine Frage meiner Freiheit ist. Ich sehe mich als eine Pro-Choice-Feministin. Ich bin der Meinung, dass jede Frau das Recht hat, sich an ihrem Körper so zu erfreuen, wie sie es für richtig hält. Wenn eine Frau einen Minirock anziehen will, soll sie das tun, wenn eine andere Frau sich entscheidet, eine Hose zu tragen, soll sie diese tragen, und dasselbe gilt für eine verschleierte Frau. Wenn letztere aus freien Stücken beschließt, ein Kopftuch zu tragen, dann soll es so sein. So wie ich die Art und Weise, wie sich jede Frau kleidet, respektiere, so möchte ich auch, dass meine respektiert wird.
Es gibt also Frauen denen so etwas aufgezwungen wird. Ja! Aber es ist falsch! Wenn ich Verwandte und Freundinnen nehme könnte ich euch locker 100 Damen zitieren, die sich ganz bewusst ab einem Punkt in ihrem Leben für den Hijab entschieden haben. Es war eine spirituelle Reise für sie. Millionen von Muslimas tragen übrigens KEIN Kopftuch. Das gibt es auch.
Also ich empfehle euch am besten auch den ganzen Bericht zu lesen. Den Link findet ihr oben.
Wenn ihr rFragen habt fragt, diese Community ist ein ganz toller Ort dafür mehr über andere Kulturen zu erfahren. Danke @deepblackforest 😍 dass du das möglich machst und bestimmt auch Nachteile dadurch hast weil Leute von der Webseite abgeschreckt werden wenn sie sowas lesen.
diese Community ist ein ganz toller Ort dafür mehr über andere Kulturen zu erfahren.
🥰🥰🥰🥰
Muslimische Männer und Frauen die nicht verheiratet sind sollen wie Brüder und Schwestern miteinander umgehen und wir sagen auch Bruder (Achi) oder Schwester (Uchti) zueinander. Martin kennt das auch schon glaube ich, @deepblackforest wenn berichten magst?!
Danke für den neuen Thread. Ein Thema wie Hijab oder der Umgang mit dem anderen Geschlecht ist natürlich etwas, was man je nach seiner eigenen Sozialisierung bewertet und als "gut" oder "schlecht" (aus westlicher Sicht unmodern/rückständig) empfindet.
Wir haben ja jemand im Forum, der mit westlicher Sicht eine Muslimin kennen lernt @Dauerstudent1999 , was sicher auch kulturell sehr interessant ist.
Die westliche Sicht auf den Hijab ist komplett anders und würde man Leute auf der Strasse fragen, würden 90% von Unterdrückung, Frauen feindlich und IS sprechen. Ging mir früher auch nicht anders.
Wenn ich aber einen (es gibt selbstverständlich mehrere) weit verbreiteten westlichen Blick auf Frauen sehe, nämlich als Sexobjekt, Werbefläche, "so nackt wie möglich weil das "frei" heisst und die weite Verbreitung von Pornographie (in der 80-90% Frauen das Objekt sind), dann wird schon klar, dass hier der Westen ein Narrativ durchsetzt welches nicht gerade Frauen freundlich ist.
Damit sage ich nicht, dass es keine Unterdrückung von Frauen in anderen Kulturen gibt. Auch in den muslimischen Kulturen - es ist ein weltweites Problem was sich unterschiedlich äußert. Ich habe da inzwischen ein differenziertes Bild.
Die Muslimas die ich kenne sind nicht unterdrückt und zeichnen sich durch ihren tiefen Glauben an Gott aus. Und ich kann bestätigen, dass der Hijab ihre Wahl ist und sozusagen auch Identität stiftet. Ich müsste lügen wenn ich nicht sage, dass der Umgang dadurch definitiv anders ist. Der Begriff "Schwester" trifft es eigentlich sehr gut.
Das grosse Thema Hijab. Gestern war Weltfrauentag und wie (für uns Muslimas) gewohnt kam hier und da das Märchen vom unterdrückten Kopftuchmädchen.
Interessant, das hab ich gar nicht so empfunden. In Social Media ging es nur um Frauen in der Ukraine. Außer beim Deutschlandfunk (ein Sender den ich ganz gerne höre). Ab und an wird dort mal kontrovers berichtet. Da ging es um Frauen wie Mutlu Kayla, die Gewalt in der Türkei erleben. Eine Sängerin, die einen Kopfschuss vom Exfreund überlebt hat und im Kampf gegen diese Gewalt Ihre Schwester und Anwältin durch Ermordung verloren hat.
Ihr seht dass auch Männer sich richtig zu verhalten haben und diese Storys von "muslimischen" Männern die sich falsch verhalten nicht in der Religion begründet sind. Es ist nicht ok irgendwelche Frauen zu belästigen, egal ob sie Hijab tragen oder nicht. Das kann ich euch auch aus der Sunnah bei Bedarf deutlich zeigen. Frauen belästigen ist umislamisches Verhalten und schlechtes Benehmen. Wenn das jemand erlebt sollte man es ganz genau so sagen!
Danke, dass Du das erwähnst. Denn oft hört man von Muslimas, das man sich mit Hijab geschützt(er) fühlt. Mein Argument ist dann auch: würden sich Muslimische Männer entsprechend verhalten, müsste man sich auch ohne Kopfbedeckung sicher fühlen. Es hört sich immer so an, wie wenn Frau Mann verführt und dieser ist ihr dann völlig erlegen. Was natürlich nicht wahr ist und für einen Gläubigen schon dreimal nicht. Aber wie du schon schriebst spielt Kultur und Tradition auch mit rein. Und wenn das jmd. aus Überzeugung trägt.. why not. Niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen. Genau so wenig sollte sich eine Muslima, die keinen Hijab trägt in ihrer Gemeinde rechtfertigen müssen. Das ist dann die andere Seite der Medaille.
Eigentlich wollte ich Hepburn in einem Cabrio mit Kopftuch finden...gelang mir aber leider nicht, daher nur dieses giphy:

Das mit den Männern ist leider in arabischen Ländern mit am schlimmsten. Nr. 1 ist Magreb-Gebiet und Ägypten. In Shams ist es fast gar nicht so. Also Palästina, Syrien, Jordanien.
Hijab tragen bedeutet beschützt fühlen, aber es geht nicht nur im Männer. Das ist einseitig. Es ist ein allgemeines Gefühl des Schutzes und als offensichtliche Muslima geht man irgendwie anders durch das Leben. Auch weil es ein Statement ist was einen nicht in bestimmte Situationen bringt.
Hijab ist auch Identität. Das wird immer wichtiger denke ich. Menschen suchen nach Identität und zeigen das auch äußerlich. Jetzt zb alle durch blau-gelb.
Der Hijab gibt mir die Identität als Muslimin. Aber natürlich auch nur wenn mein Verhalten dazu passt. Aus dem Grund fühlt sich auch nicht jede Muslimin "bereit" dazu und jeder Mensch hat sein eigenes Tempo.
Heutige türkische Männer sind auch 99% scheisse. sry. Das musste mal gesagt werden.
Für mich bedeutet Hijab beschützt sein, für meinen Schöpfer sein, meine Religion und Kultur und auch Identität. Alles was ihr gesagt habt☺️☺️
Und dann ist es auch Gewohnheit. Würde ich ohne rumlaufen, würde ich mich nackt fühlen. Also defintiv auch Gewohnheit.
Und seit Corona in Deutschland auch eigentlich unproblematisch
Lange Haare gelten in muslimischen Ländern als Teil der Schönheit einer Frau und ihr habt bestimmt auch schon gesehen, das unter vielen Hijabs eine schöne lange Haarpracht versteckt ist.
Das braucht aber auch sehr viel Pflege für die Haare und wenn man Hijab als Ausrede für weniger Pflege nimmt, macht man die Haare kaputt.
Hab ich schon gesagt, ich liebe meine Haare😂
Heutige türkische Männer sind auch 99% scheisse.
Kennst Du die alle persönlich, oder ist das nur so eine Vermutung? 😉
Das braucht aber auch sehr viel Pflege für die Haare und wenn man Hijab als Ausrede für weniger Pflege nimmt, macht man die Haare kaputt.
Das kann man auch als Mann nachvollziehen, zumal doch viele eine riesige Mähne unter dem Tuch versteckt haben.
Wir Männer haben es soviel einfacher. Wobei mein jugendlicher 2mm Haarschnitt vor 18 Jahren bei @mrsblackwater nicht so gut ankam.

Wir Männer haben es soviel einfacher. Wobei mein jugendlicher 2mm Haarschnitt vor 18 Jahren bei @mrsblackwater nicht so gut ankam.
Tröste Dich, wie wir heute wissen scheinen ja andere Qualitäten von Dir gut angekommen zu sein 😉
Das kann man auch als Mann nachvollziehen, zumal doch viele eine riesige Mähne unter dem Tuch versteckt haben.
😉
Wir Männer haben es soviel einfacher. Wobei mein jugendlicher 2mm Haarschnitt vor 18 Jahren bei @mrsblackwater nicht so gut ankam.
oh und was hat sie dann gesagt? Oder war es eine Überraschung? 😂
oh und was hat sie dann gesagt? Oder war es eine Überraschung?
Ay ay.. ganz schön neugierig. Soviel verrate ich: es hat ganze 10 Jahre gedauert bis er seine Haare endlich hat wachsen lassen und den Haarschnitt geändert hat. 1 0 l a n g e J a h r e . 🤨 😉
Wie hier schon richtig erkannt zählen andere Qualitäten. Oder wie ich immer wieder sage: don't be eye candy, be soul food. 🙂
Kennst Du die alle persönlich, oder ist das nur so eine Vermutung? 😉
Genug gesehen und gehört. Ich war oft Trösterin für andere.
Also ich würde definitiv sagen dass Hijab auch kulturell ist. Schaut mal die ganzen arabischen Länder an und wie Christinnen dort traditionell gekleidet sind. Ich meine jetzt nicht im Libanon in ner City, eher so die Dörfer. Auch bei uns in Egypt. Und Mode ist es auch, die Art wie man Hijab trägt hat sich in den letzten Jahren auch verändert. Dazu die vielen Farben.
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